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In der Mondnacht: Die unglücklichen Heuschrecken

时间:2024-04-01来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: In der Mondnacht
In einem Kornfelde wohnten zwei Heuschreckenfamilien, die waren sehr anständig und ehrbar und lebten glücklich; aber die eine Familie war grau und die andere grün.
 
Die eine von ihnen hatte nun einen Sohn, das war die graue, und die andere hatte eine Tochter, das war die grüne. Beide Kinder liebten sich und wollten sich gern heirathen.
 
Aber der Vater des jungen Fräuleins hatte einen Widerwillen gegen den jungen Heuschreck, weil er nicht grün war wie seine ganze Familie seit verschiedenen Geschlechtern, sondern grau und nur ganz wenig grün gesprenkelt. »Das gehe nicht an«, meinte der Vater, »Art müsse immer bei Art bleiben und nie werde er zugeben, daß in seiner Familie eine Mißheirath vorfalle.«
 
Das war nun recht schlimm für die beiden Kinder. Die Mutter hätte es freilich gern gesehen, wenn aus ihnen ein Paar geworden wäre, aber da der eine Vater es nicht zugeben wollte, so mochte der andere auch nichts davon hören, daß sich sein edel graues Geschlecht mit dem hoffärtigen Grün vereine.
 
Die beiden Kinder waren äußerst betrübt, denn eine unglückliche Liebe geht noch weit über Zahnschmerzen und Ohrenreißen, das kann Euch Jeder erzählen, der sie erfahren hat.
 
Eines Abends kam nun der Vater des jungen Fräuleins sehr ermüdet nach Hause, denn er hatte viel im Felde zu thun gehabt. Er wollte ausruhen, setzte sich hin und zirpte.
 
Da sprach seine Frau zu ihm:
 
– Lieber Mann, unser Kind ist so unglücklich, daß es uns sterben wird, wenn wir nicht nachgeben. Ich wasche meine Hände in Unschuld, denn Gott weiß, daß ich dem Glück unserer Tochter nicht im Wege stehe!
 
– Kann nichts daraus werden! sagte der alte Heuschreck. Er ist einer von den Grauen und gehört also zu den unteren Classen; meine Tochter soll sich nicht unter ihrem Stande vermählen.
 
Als er das gesagt hatte, zirpte er gemüthlich weiter.
 
Aber seine Frau wußte ihm doch das Herz weich zu machen, so daß er endlich nachgab.
 
Da nun der alte Heuschreck ein sehr abergläubischer Mann war, ließ er die beiden Kinder holen und sagte zu ihnen:
 
– Ich weiß, daß Ihr Euch Beide lieb habt; aber Ihr wißt auch, daß ich als Vater immer gegen Eure Verbindung gewesen bin. Deine Mutter jedoch, mein Kind, sagte er zu seiner Tochter, hat mein Herz zu dringend bestürmt, und darum will ich denn allenfalls in Eure Heirath willigen, aber nur unter einer Bedingung, die sich auch in meiner Ehe bewährt hat. Es besteht nämlich in unserer Familie folgende Sitte. Wenn sich zwei junge Personen lieb haben, so gehen sie am Johannisabend ins Feld und suchen drei neben einander stehende, junge und gleich große Grashalme. Um den einen derselben binden sie einen rothen, um den andern einen grünen und um den dritten einen schwarzen seidenen Faden. Wächst nun in der Johannisnacht der Halm, an welchem der rothe Faden sitzt, so werden sie glücklich, wächst der grüne, so bekommen sie viele Kinder, wächst aber der schwarze, so werden sie sehr unglücklich in der Ehe und es wäre eine Sünde, wenn sie sich dennoch heirathen wollten. Da wir nun heute Johannisabend haben, so geht hin und thut nach der Vorschrift. Prophezeit Euch der Grashalm eine glückliche Ehe, so sollt Ihr Euch haben; wo nicht, so bleibt Ihr von einander.
 
Und die beiden Kinder gingen hin und fanden am Grabenrand neben einander drei gleiche, junge Grashalme. Um den einen banden sie einen rothen, um den andern einen grünen und um den dritten einen schwarzen seidenen Faden; und dann gingen sie nach Hause und konnten die ganze Nacht hindurch vor Angst und banger Erwartung nicht schlafen.
 
Am andern Morgen ganz früh aber hüpften die Eltern und die Kinder und alle Verwandte in feierlicher Procession nach dem Grabenrand, um die Grashalme zu besehen.
 
Und siehe da: der Halm, an welchem der schwarze Faden saß, war wohl um einen Zoll über die beiden andern in die Höhe geschossen!
 
– Ich hab' es ja immer gesagt; jetzt seht Ihr, daß ich Recht hatte! sprach der alte Heuschreck, und dann gingen sie wieder nach Hause.
 
Am selbigen Abend saß das Heuschreckfräulein unter einem wilden Rosenstrauch, wo sie immer mit dem jungen Heuschreck zu plaudern pflegte, und weinte. Bald darauf kam der Geliebte auch und hatte ebenfalls ganz nasse Augen.
 
– Ich kann's nicht aushalten, wenn wir uns trennen sollen! sagte er traurig.
 
– Ich nun vollends nicht! antwortete sie schluchzend.
 
– Ich mag nicht mehr leben, denn ohne Dich ertrage ich mein Dasein nicht! fuhr er fort.
 
– Ich auch nicht! schluchzte sie wieder.
 
– Weißt Du was? sagte der Heuschreck, wie wenn er einen großen Entschluß gefaßt hätte. Wir wollen unserm Leben ein Ende machen!
 
– Ja, das wollen wir thun! Aber wie sollen wir es nur anfangen? meinte sie.
 
– Du weißt, sagte er, daß hier, etwa tausend Sprünge hinter diesem Rosenstrauch, ein großer See liegt; in den wollen wir hineinspringen, und dann ist es aus mit uns und unsern Leiden.
 
– So soll es geschehen! Es bleibt uns nichts Anderes übrig, rief das unglückliche Heuschreckfräulein, denn so geht es nimmermehr!
 
– Nein, so geht es nimmermehr!
 
Und so hüpften sie melancholisch fort, und als sie Beide am Ufer des Sees standen, da faßten sie sich ein Herz, umarmten sich zärtlich, sprangen zusammen in die Tiefe und die Wellen schlugen über ihnen zusammen.
 
– Hättest Du das Wasser für so trocken gehalten? fragte der Heuschreck die Geliebte nach einer Pause, während welcher er vergebens den Tod erwartet hatte.
 
– Ich glaube fast, es ist gar kein Wasser, in das wir uns gestürzt haben. Eher riecht es hier wie in einem Flachsfelde, das in voller blauer Blüthe steht. Vor Entsetzen zitterten sie aber noch alle Beide.
 
– Wahrhaftig, es ist eine Flachssaat. Ich erkenne die Stengel ganz deutlich und die blauen Blumen darüber und noch höher den blauen Himmel.
 
– Ein Wunder hat uns gerettet und Thorheit wär's, das Wunder nicht mit Dank anzunehmen. Aber wie siehst Du aus, mein Lieber? fuhr das Fräulein mit Erstaunen fort. Das ist nicht der Widerschein, das ist die leibhaftige Farbe Deiner Haut. Du bist grasgrün geworden.
 
– Ich? rief der Jüngling und richtete sich stolz empor. Wahrlich, so hellgrün, daß mich ein Laubfrosch beneiden könnte.
 
– Mein Gott und ich dagegen – ich bin über und über in Grau gekleidet. Nicht ein Streifen mehr von meiner früheren Farbe! Es muß die Angst, es muß der furchtbare Schrecken gewesen sein, der unsere Farben vertauscht hat.
 
– Ich kann mir die neue Tracht wohl gefallen lassen, sagte der Jüngling, sich immer wohlgefälliger betrachtend. Da brach jedoch das verwandelte Fräulein in heiße Thränen aus... Wenn wir nun nach Hause kommen, so wird am Ende Dein Vater den Vornehmen spielen, mich als Schwiegertochter zurückweisen oder der meinige mich enterben. Höchstens daß wir wieder ein dummes Orakel befragen dürfen – und es ist doch nur einmal im Jahr Johannisnacht.
 
– Weißt Du was? entgegnete der männliche Grashüpfer. Wir kehren gar nicht nach Hause zurück. Was sollen wir uns schikaniren, in Tod und Verzweiflung jagen lassen durch den Farbeneigensinn und das Vorurtheil unserer Familien? Laß uns durch diese rettenden Fluthen ans jenseitige Ufer waten und dort ein neues Leben beginnen. Grau ist grün und grün ist grau geworden durch die Liebe – Du glaubst gar nicht, wie schön Dir Dein veränderter Teint steht, meine Holde, – und derselbe Irrthum, der uns hier den Tod suchen ließ, schützt uns jenseits vor Verfolgung. Brechen wir auf zur Fahrt in ein freies, in ein glückliches Land.
 
Sie willigte ein, und während ihre Eltern um sie weinten und sie vergebens in alle Zeitungen setzen ließen, zogen Beide durch die Wogen des Flachsoceans hinüber an die andere Küste. Diese fanden sie trotz ihrer Fruchtbarkeit ziemlich heuschreckenleer, nur mit einigen wilden kupferfarbenen Stämmen besetzt, denen sie durch Bildung, Sitte und künstliche Hülfsmittel weit überlegen waren. Seit jener Zeit sind dem ersten Paare viele Tausende in die neue Welt nachgefolgt, so graue als grüne Grashüpfer, und sie sind die Patriarchen eines gesprenkelten Volkes geworden, das immer mächtiger selbst in die alte Welt hinüberragt: Yankee-Heuschrecken genannt. Die Wanderlust und den kühnen Unternehmungsgeist ihrer Voreltern haben sie treu bis auf unsere Tage bewahrt und von den unzähligen Vorurtheilen der Heimath nur ein einziges behalten, aber ein sehr verstärktes, das gegen die schwarze Farbe, die sie bis heute nicht blos als eine unglückliche, sondern auch als eine verächtliche betrachten. 
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