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20. Localsagen.-k. Die Tochter des Strandbewohners von Tolsburg

时间:2022-04-25来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Localsagen
Am Strande von Tool wohnte vor Zeiten ein unermeßlich reicher Fischer, der schon von vielen Geschlechtern Geld und Gut geerbt hatte, ungerechnet das, was er selbst zusammengescharrt oder was der Hausgeist[77] ihm zugeführt hatte. Er besaß eine einzige Tochter, die von außen wohl einem hübschen Blümchen glich, inwendig aber voll Tücke war. Der Reichthum ihres Vaters reckte die Nase des Dirnleins so sehr in die Höhe, daß es ihrer Meinung nach im ganzen Lande keinen Burschen geben konnte, den sie hätte heirathen können. Daran wäre nun auch weiter nichts gelegen gewesen, hätte sie nicht selbst die jungen Leute zu sich herangelockt und sie dann hinterdrein mit Spott und Schande heimgeschickt und vor aller Welt gelästert. In dem Maße freilich, wie mit der Zeit die Geschichte der verschmähten Freier überall bekannt wurde, hörten endlich auch die Brautfahrten auf, weil die jungen Leute dachten: mag die Uebermüthige hinter ihren Geldkasten zur alten Jungfer verwelken, an deren Fleisch dann auch nicht einmal ein Wolf mehr anbeißt.
 
So verstrichen ein paar Jahre ruhig, während welcher kein Freier mehr erschien. Eines Morgens aber kam ein fremder vor[S 168]nehmer Freier auf einem schwarzen Pferde, er selbst von Gold und Silber schimmernd, so daß man ihn durchaus für nichts Geringeres als einen Königssohn halten konnte. Einen solchen Freier durften nun freilich weder die Eltern noch die Tochter verschmähen, vielmehr wurde er mit großen Ehren- und Freudenbezeugungen empfangen. Als jedoch der Freier zu Tische gebeten wurde, nahm er weder Speise noch Trank in den Mund, sondern bat die Braut sich schleunigst anzukleiden und mit ihm in seine Wohnung zu kommen, welche nicht weit entfernt sei und wo Hochzeitsschmaus und Gäste schon des neuen Paares harreten. Als die Maid sich geschmückt hatte, hob der Bräutigam sie auf den Rücken seines Pferdes, schwang sich selbst in den Sattel und ritt wie der Wind davon, so daß man von ihm nichts weiter gewahr wurde als die Funken, welche des Pferdes Hufe aus den Steinen schlugen. Sie erreichten ein freies Feld, wo ein prächtiges steinernes Schloß vor ihnen stand, aus welchem ihnen der Festlärm der Hochzeitsgäste dumpf entgegentönte. Der Bräutigam sprang vom Pferde, half der Braut absteigen, nahm ihren Arm und trat mit ihr in den Festsaal. Ein häßliches Hohngelächter, welches dem Mädchen durch Mark und Bein drang, empfing die Beiden. Dann erhob sich ein lautes Krachen, als ob ein Donnerschlag die Erde zum Bersten gebracht hätte! In demselben Augenblicke war das schöne Schloß mit allen Hochzeitsgästen wie weggefegt und von Allem keine Spur mehr vorhanden.
 
Als die umwohnenden Leute auf das Getöse herzueilten, zu sehen was es gebe, konnte man nichts weiter entdecken, als einen steinernen Pfosten von Menschenhöhe, an dessen oberer Hälfte viele Streifen hinliefen, wie Perlenschnüre um einen Hals. So steht der steinerne Pfosten bis zum heutigen Tage bei Karlshof vor dem Dorfe Raudlep zum Schreckbild für übermüthige Mädchen. 
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