英语英语 日语日语 韩语韩语 法语法语 西班牙语西班牙语 意大利语意大利语 阿拉伯语阿拉伯语 葡萄牙语葡萄牙语 越南语越南语 俄语俄语 芬兰语芬兰语 泰语泰语 丹麦语 丹麦语 对外汉语 对外汉语
返回首页
当前位置:首页 »德语阅读 » 德语故事 » 德语童话故事 » 正文

20. Localsagen.-h.[73] Das Mädchen von Waskjalasild[74].

时间:2022-04-25来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Localsagen
Vor Zeiten ging einmal an einem freundlichen stillen Sommerabend ein frommes Mädchen, sich in einem Bache unweit Waskjalasild zu baden, um die von der Hitze des Tages ermatteten Glieder zu stärken. Der Himmel war klar, die Luft wehte lind und aus dem nahen Erlengebüsch ertönte die Nachtigall. Der Mond stieg am Horizonte auf und blickte liebreich auf des Mädchens Kopfband, ihr hellgelbes Haar und ihre rothen Wangen. Der Jungfrau Herz war unschuldig, keusch und rein wie Quellwasser, das durchsichtig ist bis auf den Grund. Plötzlich fühlte sie in ihrem fröhlichem Herzen ein unbekanntes Sehnen sich regen, so daß sie ihren Blick nicht mehr vom Antlitz des Mondes wegwenden konnte. Weil sie nun so fromm, keusch und unschuldig war, so gewann der Mond sie lieb, und nahm sich vor, ihr die geheime Sehnsucht und das Verlangen ihres Herzens zu stillen. Aber die fromme Maid trug nur den einen Wunsch im Herzen, den sie nicht laut werden zu lassen wagte: aus dieser Welt zu scheiden und am hohen Himmel ewig bei dem Monde zu leben. Der Mond errieth auch die unausgesprochenen Gedanken ihres Herzens.
 
Die Luft des lieblichen Abends war wiederum mild und still, die Nachtigall flötete im Erlengebüsch durch die Nacht, der Mond schaute in den Grund des Baches von Waskjalasild hinab, aber nicht mehr einsam wie vorher; der Jungfrau liebes Gesichtchen schaute mit ihm in den Bach durch die Wellen hindurch in die Tiefe und blieb von der Zeit an bis auf den heutigen Tag immer neben dem Monde sichtbar. Dort am hohen Firmament zu wohnen hat das Mägdlein jetzt ihre Freude und Genüge und hegt den Wunsch, daß auch andere Mädchen mit ihr dieses Glückes theilhaftig werden könnten. Freundlich[S 165] blickt deshalb ihr Auge in mondheller Nacht von oben auf die Erde herab und lockt schmeichelnd die staubgeborenen Schwestern zu sich zu Gaste. Da aber nicht eine von ihnen so fromm, keusch und unschuldig ist wie sie, so kann auch keine zu ihr hinauf in den Mond kommen. Das Mondmägdlein wendet drum von Zeit zu Zeit ihre Augen trauernd ab und bedeckt ihr Antlitz mit einem schwarzen Tuche. Gleichwohl giebt sie deswegen die Hoffnung nicht auf, vielmehr hofft sie immer noch, es werde sich künftig einmal unter ihren irdischen Schwestern eine finden, die so fromm, keusch und unschuldig sei, daß der Mond sie zu sich rufen könne, um des glückseligen Lebens theilhaftig zu werden. Darum wendet die Mondjungfrau von Zeit zu Zeit mit wachsender Hoffnung ihre Augen zur Erde nieder, mit freundlichem Lächeln und unverhülltem Antlitz, wie an dem seligen Abend, wo sie zum ersten Male vom hohen Himmel herab in den Bach von Waskjalasild hinunter schaute. Aber auch die besten und verständigsten der staubgeborenen Mädchen sind nicht ohne Fehl, und weichen, ehe man sich's versieht, vom rechten Pfade ab, und keine von ihnen ist so fromm, keusch und unschuldig, daß sie des Mondes Gefährtin werden könnte. Wenn das fromme Mondmädchen dessen inne wird, so bemächtigt sich ihrer der Unmuth von Neuem und sie verhüllt ihr Gesicht abermals mit dem schwarzen Trauertuche.
顶一下
顶一下
(0)
0%
踩一下
(0)
0%
[查看全部]  相关评论
关键词标签
热门搜索
论坛新贴