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Estnische Märchen:1. Baumling und Borkling.

时间:2022-04-13来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Estnische Märchen
Einem geizigen Wirthe machte es unaufhörlich Aerger und Kummer, daß Knechte und Mägde nicht bei ihm aushielten. Obwohl er nicht mehr Arbeit von ihnen verlangte als andere Wirthe, so fand doch der Unterschied statt, daß er seinen Dienstleuten nicht soviel zu essen gab, daß sie satt werden konnten. Hatte einer das Hundeleben ein viertel oder halbes Jahr ertragen, so zwang ihn Hunger, wieder davon zu laufen; und als es endlich in der Runde umher bekannt geworden war, warum das Gesinde nicht blieb, da wurde es dem knauserigen Wirthe ganz unmöglich, noch Bedienung zu bekommen. Weit in Allentacken[1] lebte ein berühmter Weiser, zu dem eilte der Wirth sich Raths zu erholen, brachte ihm einen Sack voll Geld und andere Geschenke und fragte bei ihm an: ob es nicht möglich sei, Knecht und Magd zu finden, die sich mit weniger Nahrung begnügten und den Wirth nicht kapp und kahl fräßen. Der Weise erwiderte: »Möglich ist das Ding wohl, allein es geht über meine Kraft, da mußt du zum alten[2] Wirthe gehen, der dir allein helfen kann.« Darauf gab er weitere Anleitung, wie der Mann an drei Donnerstagen Abends, kurz vor Mitternacht, einen schwarzen Hasen im Sacke, auf den Kreuzweg gehen und dort pfeifen müsse, damit der alte Wirth komme. »Versuche dann selbst, wie ihr Handels eins werdet,« sagte der Weise, »ich kann hier nicht weiter helfen. Aber laß dich nicht betrügen.« Als der Mann fragte, wo er einen schwarzen Hasen her kriegen solle, hieß ihn der Weise eine schwarze Katze mitnehmen.[S 2]
 
Als nun der nächste Donnerstag gekommen war, steckte der Wirth die Katze in den Sack und ging auf den Kreuzweg, obwohl ihm etwas bänglich zu Muthe war. Er pfiff und wartete, aber es kam Niemand. Endlich pfiff er noch einmal und dachte dabei: wenn er jetzt nicht kommt, so habe ich den Weg umsonst gemacht. Da erhob sich in der Luft ein Geräusch, als ob ein Blasebalg in der Schmiede getreten würde, dann sah er eine dunkle Masse oben in der Luft schweben und eine Stimme fragte: »Was willst du, Brüderchen?« — »Ich habe einen schwarzen Hasen zu verkaufen,« erwiderte der Mann. »Komm nächsten Donnerstag, ich habe heute keine Zeit, mit dir einen Handel zu machen,« sagte die Stimme und damit entschwand auch die dunkle Masse den Blicken des hinaufschauenden. Der Mann war wohl etwas verdrießlich, daß er den Weg umsonst gemacht hatte, allein was half's, Höheren gegenüber muss ein geringer Mann immer geduldig sein. Den zweiten Donnerstag ging die Sache etwas besser von Statten. Gleich auf sein erstes Pfeifen erschien ein altes Männchen mit einem Schultersack und fragte: »Was willst du, Brüderchen?« Der Mann antwortete wieder: »Ich habe einen schwarzen Hasen zu verkaufen.« »Was kostet er?« fragte der fremde Alte. Der Mann erwiderte: »Ich verlange für den Hasen weiter nichts als einen Knecht und eine Magd, die mir dienen, aber mich nicht kapp und kahl fressen.« »Auf wie viele Jahre willst du den Vertrag abschließen?« fragte der alte Wirth. »Meinethalben auf die Zeit meines Lebens,« gab der Bauer zur Antwort. Aber der Fremde bedeutete ihn, daß dies durchaus nicht angehe und daß sie keinen andern Vertrag miteinander abschließen könnten als auf sieben oder zweimal sieben Jahre. »So komme nächsten Donnerstag, und bringe deinen schwarzen Hasen mit, ich werde dir dann einen Knecht und eine Magd bringen, denen du weder Speise noch Trank zu geben brauchst, nur mußt du sie bei der Hitze des Nachts zum Weichen in's Wasser legen, sonst welken sie und sind nicht mehr im Stande zu arbeiten.«
 
Der Mann war am Abend des dritten Donnerstags wieder am Kreuzwege und pfiff, worauf der alte Wirth sogleich erschien, aber allein, weder ein Knecht noch eine Magd waren mitgekommen. »Du mußt mir von deinem Ringfinger drei Tropfen Blut[3] zur Festmachung des Vertrages geben, damit du nicht zurücktreten kannst,« sagte der Fremde. Der Mann fragte, wo denn der Knecht und die[S 3] Magd wären. »Im Sacke« erwiderte der alte Wirth. Da nun der Schultersack nur klein war, fürchtete der Bauer einen Betrug. Der Fremde, welcher dessen Gedanken zu errathen schien, sagte: »Ich betrüge dich nicht!« Dann ergriff er den Sack und warf einen Quast von der Größe einer Hedekunkel heraus, indem er sagte: »Hier ist dein Knecht!« Ein langer breitschult'riger Mann stand sofort neben dem alten Papa. Ein zweiter Quast flog aus dem Sacke und es war ein Mädchen daraus geworden. »Deine Diener sind hier, sie werden nicht zu essen verlangen, sagte der Fremde. »Jetzt gieb mir die Blutstropfen zur Besiegelung und den schwarzen Hasen, dann kannst du nach Hause gehen.« Der Mann that wie verlangt und fragte zuletzt, wie denn die neuen Diener wohl hießen. »Des Knechtes Name ist Baumling und der Magd Name ist Borkling,« sagte der alte Wirth, steckte den vermeintlichen Hasen in den Sack und ging seiner Wege! Der Bauer aber ging mit seinem Gesinde heim.
 
Der Knecht und die Magd thaten Tag für Tag vom Morgen bis zum Abend ihre Arbeit, ohne jemals Nahrung zu fordern, was den Wirth sehr erfreute, und wenn sie manchmal an einem heißen Sommertage zu welken schienen, so wurden sie zur Nacht eingeweicht und waren am andern Morgen so frisch und stark wie zuvor. Der geizige Wirth scharrte nun jedes Jahr immer mehr Geld zusammen, weil er seinem Gesinde weder Brot zu geben noch Lohn zu zahlen brauchte. So waren endlich zwei mal sieben Jahre beinah vorüber gegangen, nur noch einige Wochen fehlten. Dem Wirthe kam die Sorge, daß er die Diener verlieren könnte, darum dachte er hin und her, wie es wohl möglich wäre die Frist zu verlängern.
 
Eines Morgens war er aufgestanden und sah, daß Knecht und Magd noch nicht bei der Arbeit waren. Er meinte, sie schliefen noch auf dem Boden und kletterte auf der Leiter hinauf. Aber da war Niemand zu finden. Auf der Stelle, wo sie geschlafen hatten, fand er einen verfaulten Baumstumpf und ein Häuflein Birkenrinde. Da wurde es ihm plötzlich klar, was die Namen des Knechts und der Magd bedeutet hatten; ohne Zweifel waren die Beiden durch Zauber aus Holz und Bork gemacht. Eben wollte er die Treppe wieder hinunter steigen, als eine Hand ihn an der Gurgel packte und ihn auf dem Flecke erwürgte. Die Frau fand später auf dem Rande des Bodens nichts weiter als drei Blutstropfen. Als sie in die Klete (Vorrathskammer) ging, nahm sie wahr, daß die Kornkasten leer waren und die Geldkiste nur mit welken Birkenblättern angefüllt. So war mit einem Male alle Habe dahin und die verwittwete Frau starb vor[S 4] Kummer ebenfalls; doch erfuhr sie nichts davon, daß der alte Bursche den Wirth, der ihm aus Geiz seine Seele verkauft, erdrosselt hatte. Diesen Lohn hatte nun der geizige Mann davon, daß er seinen Reichthum frevelnder Weise zusammengescharrt hatte.
 
 
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