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一千零一夜:Die Geschichte von Sindbad dem Seefahrer und Sindbad dem Lastträger-1

时间:2022-02-10来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: 一千零一夜

In der Zeit des Herrschers Harun al Raschid lebte in Bagdad ein Mann namens Sindbad. Er war ein armer Mann und musste sich als Lastträger sein Geld verdienen. Die Arbeit war schwer, und sehr oft träumte Sindbad davon, reich zu sein und ruhig leben zu können.

 

Eines Tages, als er wieder einmal eine schwere Last zu tragen hatte und die sengende Sonne erbarmungslos auf ihn hernieder brannte, überkam ihn eine große Müdigkeit. So blieb er stehen, wischte sich den Schweiß von der Stirn und seufzte.

 

Da sah er, dass er sich vor der Tür eines großen weißen Hauses befand. Vor dieser Pforte stand eine breite Ruhebank. Als Sindbad sie sah, beschloss er, seine Last abzulegen und sich einen Moment auf dieser Bank in Ruhe zu verschnaufen. Er setzte sich seufzend. Dann spürte er, wie aus der Pforte der Duft von Rosen wehte.

 

Sindband lauschte und hörte nun, wie verschiedene Melodien von Saiteninstrumenten erklangen. Nun hörte er das Gezwitscher von Vögeln. Sindbad liebte Tiere sehr und er unterschied den Gesang der Nachtigall, das Gurren der Turteltaube und den Ruf der Drossel. Und er hörte noch andere Vogelstimmen, die er nicht kannte. So schritt er neugierig näher.

 

Als er durch das Gitter im Tor blickte, sah er in einen herrlichen Garten. Es gab ungewöhnliche schöne Blumen und Bäume hier. In der Mitte des Gartens befand sich ein Teich, der war voll mit goldenen und silbernen Fischen.

 

Auch andere Tiere gab es in schönen Käfigen. Die bunten Vögel, die in den Zweigen saßen, sangen ihre Lieder, und auf den breiten Kieswegen schlugen die Pfauen ein Rad. Zwischen all den Tieren und Pflanzen liefen Sklavinnen und Diener herum. Sie lachten und es sah aus, als feierten sie ein Fest.

 

Als Sindbad das sah, wurde er sehr unglücklich. „Oh Allah!“, rief er. „Warum ist das so? Warum feiern die einen ein Fest und leben im Überfluss, und die anderen arbeiten und leiden und leben im Elend, wie ich.“ Und dann fiel ihm ein Vers ein:

 

Wenn ich erwache, wartet die Arbeit auf mich.

Und mein Los ist Last.

Wenn der Reiche erwacht, ist alles geschafft.

Und sein Los ist der Spaß.

Die Reichen feiern Feste, die Armen müssen fasten.

Die einen ruhn sich aus, die andern tragen Lasten.

 

Diese Reime murmelte er immer wieder, und dann fand er eine Melodie dazu und sang sie vor sich hin. Dabei ging er ganz gedankenverloren immer weiter und stand plötzlich am Tor. Da öffnete ein Sklave plötzlich die Pforte und bat ihn, einzutreten. Der Herr des Hauses, so sagte er, wünsche ihn zu sprechen.

 

Sindbad winkte ab und sagte, das müsse ein Irrtum sein, doch der Sklave bat ihn, ihm zu folgen. Da ging er hinter ihm her. Es erschien ihm alles wie ein Traum. Er durchquerte den Garten, stieg dann die Treppe hinauf und ging durch eine Vorhalle. Schließlich gelangte er in einen festlichen Saal.

 

Der Saal war mit Blumen geschmückt. In kostbaren Schalen aus glitzerndem Kristall lagen die seltensten Früchte. Kostbare Speisen standen auf dem Tisch. In dieser erlesenen Gesellschaft, die sich hier befand, gab es junge Sklavinnen, die tanzten und musizierten.

 

Auf einem Platz, der etwas erhöht war, saß ein älterer Mann. Sein Gesicht war voller Falten, seine Haare waren weiß. Würdevoll blickte er auf die Gesellschaft hinunter, dabei lächelte er freundlich.

 

 

 

Sindbad war verwirrt. „Bei Allah“, sagte er sich. „Entweder bin ich hier im Palast des Königs, oder ich bin im Paradies.“ Er grüßte höflich in die Menschenmenge und senkte dann den Kopf, um auf weitere Anweisungen zu warten.

 

Der Herr des Hauses winkte ihn zu sich und bat ihn, sich zu ihm zu setzen. Dann ließ er ihm ausgesuchte Speisen bringen. „Gelobt sei Allah“, sprach Sindbad. Dann nahm er die Speisen und aß sich satt. Danach wusch er sich die Hände, verbeugte sich und dankte für die Bewirtung.

 

Da sprach der ältere Mann zu ihm: „Sei willkommen und dein Tag sein gesegnet. Sage mir, wie du heißt und wer du bist.“ „Mein Name ist Sindbad und ich bin Lastträger von Beruf“, entgegnete Sindbad.

 

„So bist du mir wie ein Bruder, denn auch mein Name ist Sindbad. Allerdings nennt man mich Sindbad den Seefahrer“, erwiderte der Herr. „Immer wenn ich Menschen vor meinem Garten stehen sehe, die ihn bewundern, bitte ich sie, herein zu treten und mein Gast zu sein. Besonders gerne tue ich das, wenn ich sehe, dass den Menschen nicht so viel Glück im Leben geschenkt wurde.

 

Denn wer in seinem Leben das Glück hat, im Überfluss zu leben, der teile es mit seinen weniger glücklichen Brüdern. Glück zu haben ist eine Gnade und ein Geschenk Allahs, das wir uns immer wieder neu verdienen müssen.

 

Auch wir müssen wissen, dass uns Allah alles wieder über Nacht nehmen kann, und dass es schon Morgen sein kann, dass wir an anderen Gärten stehen und uns freuen, wenn uns jemand herein bittet.

 

Dies aber ist ein besonderer Tag, denn weil du den gleichen Namen wie ich trägst, sollen wir besonders daran erinnert werden, dass wir Brüder sind, der eine aber darf sich ausruhen, der andere aber muss die Lasten tragen.“

 

Sindbad wurde etwas verlegen, und ihm fiel der Vers wieder ein, den er gesungen hatte. Der Herr schien seine Gedanken erraten zu haben. „Man hat mir berichtet, du habest ein kleines Lied vor der Tür gesungen“, sagte er. „Ich möchte dich herzlich bitten, es hier noch einmal zu singen.“ 
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