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Tschurilo Plenkowitzsch-2

时间:2018-07-16来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Tschurilo Plenkowitzsch
Da er zu seinen Arbeiten mancherlei Kräuter braucht, so durchstreift er oft die umliegenden Gegenden und sammelt die kräftigen Pflanzen. Oft hatt` ich ihn auf seinen Wanderungen gesehen, aber immer war ich so glücklich gewesen, mich seinen Blicken zu entziehen, denn ich fürchtete mich vor seinem hässlichen und widerlichen Ansehen eben so sehr, als vor seiner Gewalt. Aber an jedem Morgen stand er unversehens vor mir, und sein erster Blick auf mich zeigte mir mein Unglück. Er fasste mich freundlich grinsend bei der Hand und erklärte mir in hochtrabenden Worten seine Liebe. Ich wies ihn mit spöttischen Lächeln zurück, und berief mich vor allem auf mein Gelübde der Keuschheit. Aber dies schreckte ihn nicht ab. Er kam alle Morgen wieder und suchte mein hartes Herz, wie er es nannte, zu erweichen. Endlich verlor ich die Geduld und schwur ihm, seinen rohen Bart mit einem Brande aus dem heiligen Feuer zu verbrennen, wenn er mich nicht in Ruhe ließe. Darüber geriet er in Zorn, denn sein hässlicher Bart geht ihm über Alles, und er schwur mir wieder, dass ich sein werden sollte, auch wider meinen Willen. Wer wolle meinen Vater zwingen, mein priesterliches Gelübde zu lösen, und mich in seine Arme zu liefern. Und leider! hielt er seinen Schwur. Da er für seine Person auf der Oberfläche der Erde keinen Gebrauch von seinem Wunderwasser machen kann: so brachte er drei Jünglinge von seiner Verwandtschaft durch dieses Geschenk dahin, dass sie ihm eidlich angeloben mussten, ihre durch das Wunderwasser erhaltenen Kräfte vor allen Dingen zur Erlangung seiner Wünsche anzuwenden. Er gab Jedem von ihnen ein glas diese Wassers zu trinken, und sogleich erhielten sie eine unglaubliche Stärke. Der Erste riss die stärksten Eichen mit der Wurzel aus der Erde, der Zweite stürzte Felsen um, und der Dritte wickelte die größten Steine in seinen langen Knebelbart, und schleuderte sie, so weit das Auge reichte. Deswegen nannte der Druide den Ersten auch Eichenbruch, den Zweiten Felsensturz und den Dritten Starkbart. Als sie ihre Kräfte auf diese Weise hinlänglich erprobt hatten, sandte sie der Druide zu meinem Vater, um in seinen Namen um mich zu werben. Mein Vater wies die Freiwerber verächtlich ab; aber dies kam ihm teuer zu stehen. Starkbart schlang seinen Knebelbart um die oberpriesterlichen Wohnung und schleuderte sie in's Meer, während Eichenbruch und Felsensturz meinem Vater und meine Brüder auf ihre starken Schultern luden und sie nach der Höhle des Druiden trugen. Hier drohte man meinem Vater mit dem grausamsten Tode, wenn er mich nicht unverzüglich von dem Gelübde der Priesterschaft losspräche und seine Einwilligung zu meiner Verbindung mit dem Druiden gäbe. Was sollte der gute Vater machen? Er musste der Gewalt weichen, und die Wünsche Kriwida's erfüllen. - Heute hab' ich nun zum letzten Male des heiligen Feuers gewartet," beschloss Prelepa unter Tränen ihre Erzählung, und ich sehe alle Augenblicke der Ankunft der drei starken Freiwerber entgegen, die mich zu dem ungestalten Kriwida schleppen sollen." -
"Mögen sie kommen," antwortete Tschurilo der weinenden Jungfrau; "Wir wollen sehen, was sie gegen die Götter Russlands und Wladimirs Ritter vermögen." - Prelepa kannte weder Russland, noch Wladimir, aber sie hatte Zutrauen zu dem Ritter, und sie überließ sich gern seinem Schutze.
Kaum hatte sie Zeit, ihm das zu versichern. - Die drei Brüder erschienen. Das Mädchen verbarg sich zitternd hinter dem Ritter. "Wer bist du, Waghals," schrie Eichenbruch dem Ritter entgegen, "dass du es wagst, mit der Braut des weisen Druiden Kriwida zu kosen?" - Auf diese Frage antwortete Tschurilo bloß mit einem Hiebe seiner Peitsche, und dies reichte hin, die Unterhaltung zu endigen. - Eichenbruch stürzte entseelt zu den Füßen seiner Brüder. - "Wie?" schrie Starkbart, indem er seinen Knebelbart strich, "Du fängst noch Handel an? Warte" - aber Tschurilo ließ ihn nicht ausreden. Er packte ihn bei seinem Knebelbart und warf ihn so unsanft zu Boden, dass er das Aufstehen vergaß. 
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