Am Ende des Festmonats wünschte Gagliuso seine Frau auf seine Güter zu führen. Der König begleitet ihn bis an die Grenze und er ging nach der Lombardei, wo er auf den Rat der Katze Güter kaufte und ein Baron wurde.
Als Gagliuso sich nun so außerordentlich reich sah, dankte er der Katze über allen Ausdruck, und sagte, dass er ihren guten Diensten sein Leben und seine Größe verdanke; und das die Gescheitheit einer Katze mehr für ihn getan habe, als die Geschicklichkeit seines Vaters. Sie könne, fuhr er fort, mit seinem Leben und seinem Eigentum schalten und walten, wie ihr gefalle, und er verspräche ihr, dass, wenn sie stürbe, was aber auch nach seinem Wunsche erst in hundert Jahren geschehen möge, so wolle er sie einbalsamieren, in einen goldenen Sarg legen und auf sein Zimmer bringen lassen, damit ihm ihr Andenken beständig vor den Augen sei.
Die Katze hörte diese verschwenderische Versprechung und stellte sich in den nächsten Tagen tot, indem sie sich der Länge nach im Garten ausstreckte. Gagliuso's Frau gewahrte es und rief: "Welch ein Unglück, die Katze ist tot, mein Gemahl!" "Sterbe der Teufel mit ihr," sagte Gagliuso, "besser sie, als wir." - "Was sollen wir mit ihr anfangen?" fragte die Frau. - "Nimm sie bei den Beinen und wirf sie fort," sagte er.
Die Katze, die diese böse antwort hörte, als sie sie am Wenigsten vermutete, rief: - "Das ist wohl die Belohnung dafür, dass ich die Fliege von euch abgewehrt habe? Das ist wohl der Dank, dass ich euch von Lumpen befreit habe? Das ist die Vergeltung, dass ich euch schön gekleidet und fütterte, als ihr ein armer, verhungerter, erbärmlicher schlotterhosiger Schuft war't?"
"Das kommt davon, wenn man einem Esel den Kopf wäscht. Verflucht sei Alles, was ich für euch tat, ihr seid nicht wert, dass ich Euch in's Gesicht speie. - Einen schönen goldnen Sarg habt ihr mir machen lassen; ein schönes Leichenbegräbnis wolltet ihr mir ausrichten! Geht nur! dienen, arbeiten, sich abquälen, schwitzen, um solchen Lohn dafür zu haben! - Wehe dem, der eine gute Tat in Hoffnung auf Vergeltung tut. Wie richtig sagt nicht der Philosoph - wer als ein Esel schlafen geht, steht als ein Esel wieder auf. - Wer am Meisen tut, hat am Wenigsten zu erwarten. Aber guter Worte und schlechte Taten täuschen sowohl Weise als Narren."
Als sie diese sagte, schlug sie ihren Mantel um sich und machte sich auf den Weg; was Gagliuso ihr auch sagen mochte mit der äußersten Demut, nichts war im Stande sie zu besänftigen. Sie wollte nicht umkehren, sondern rannte immer weiter, ohne sich umzusehen und rief: "Gott behüte Euch vor einem arm gewordenen Reichen, und vor einem reich gewordenen Armen."