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Zauberhelene-2

时间:2018-06-25来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Zauberhelene
Nun begann der ganze Hofstaat viel zu weinen, besonders aber die Hofdamen, denn alle hatten den kleinen Prinzen sehr lieb; er aber war mutig und guter Dinge, küsste seinen königlichen Eltern die Hände, hing sich die beiden Flaschen um, die des Lebens rechts, und die des Todes links, umgürtete sich mit seinem Säbel und ging.
Er war schon lange gewandert, da kam er in ein Tal, das war voll Erschlagener. Der kleine Königsohn nahm seine Flasche mit dem Wasser des Lebens, spritzte einem der Toten in das Auge; also bald stand dieser auf, rieb sich die Augen und sprach: "Ei! wie hab' ich so lange geschlafen." Der kleine Königsohn fragte ihn: "Sage mir, was ist hier vorgegangen?" Der Tote antwortete: "Wir haben gestern mit Zauberhelene gefochten, sie hat uns zusammen gehauen." Der Königssohn rief aus: "Wenn Ihr so schwach war't, Euch gegen ein Weib nicht schützen zu können, so verdient Ihr nicht zu leben," spritzte ihn mit dem Wasser des Todes an, und also dann fiel der Tote wieder unter die Leichen. Im nächsten Tal lag ein ganzes Herr; der kleine Königssohn erweckte wieder einen Toten und fragte: "Hat auch Euch Zauberhelene erschlagen?" "Ja," entgegnete der Tote. "Warum führt Ihr denn Krieg mit ihr?" fragte er weiter. "Weißt Du nicht," versetzte der Tote, "dass unser König sie heiraten will, dass sie aber keinen Andern zum Gatten nimmt als den, der sie besiegt? Mit drei Heeren zogen wir gegen sie aus. Gestern erschlug sie das eine, heute bei Sonnenaufgang uns, und jetzt kämpft sie eben mit den Dritten." Der kleine Königsohn spritzte den Redner mit dem Wasser des Todes an und also bald lag er wieder auf dem Boden. Im dritten Tal lag das dritte Heer; der Erweckte sagte: "So eben ist die Schlacht geendet, Zauberhelene hat uns Alle getötet." "Wo find' ich sie?" sprach der kleine Königssohn. "Über jenem Berge ist ihr Schloss," gab der Getötete zurück und sank wieder um, sobald als ihn der Königssohn bespritzte.
Argilus - so hieß der kleine Königsohn - ging über den Berg, und kam an Zauberhelenes Schloss. Es war offen. Er trat hinein. Niemand war darin. In Zauberhelenes Schlafgemach hing ein Säbel, der sprang unaufhörlich aus seiner Scheide und wieder zurück. "Ei wenn Du so unruhig bist," dachte Argilus, "so will ich Dich für mich nehmen, Du gefällst mir besser als mein Schwert, welches sich nicht rührt, außer wenn ich es schwinge;" er zog seinen Säbel und wechselte die Klingen aus. Kaum war dies geschehen, als Zauberhelene vor ihm stand. "Du wagst es in mein Schloss zu dringen?" rief sie aus; "Zieh', Du musst mit mir kämpfen. Sie riss den Säbel von der Wand. Argilus zog die Klinge, die er eben eingetauscht. Sie begannen zu fechten, aber wie sich die Säbel zum ersten Mal kreuzten, sprang Zauberhelenes Säbel in der Mitte ab. Da frohlockte sie; "Du bist mein Bräutigam!" fiel ihm um den Hals und herzte und küsste ihn, dass es eine Freude war nur zuzusehen.
Nachdem sie einige Zeit in Freude und Glückseligkeit zusammen gelebt, sprach Zauberhelene eines Morgens: "Geliebter Mann! ich muss Dich auf kurze Zeit verlassen; es ist zum ersten- und letzten Mal, dass ich mich von Dir trenne; in sieben Mal sieben Tagen bin ich zurück, dann soll unser Leben in ewiger Freude dahinfließen. Alles im Schloss ist zu Deinem Befehl, nur das letzte Zimmer betritt nicht, es könnte großes Unheil daraus entstehen. Mit diesen Worten war sie verschwunden. Argilus verging die Zeit sehr langsam seit Zauberhelene fern war; er durchlief das ganz Schloss, bis er endlich an das letzte Gemach kam. Weil er jung und leichtsinnig war, schloss er es auf. Da sah er einen alten Mann, sein Bart war Feuer, es war der Flammenkönig Holofernes; Argilus aber wusste das nicht. Der alte Mann hatte drei Reifen um den Bauch, jeder Reif war von Stahl, diese hielten ihn an der Mauer fest. Der Flammenkönig sprach: "Ich grüße Dich, junger Mann! sieh, mein Bart ist Flamme, mir ist so heiß, gib mir einen Becher Wein." Weil nun Argilus gutmütig war, gab er ihm einen Becher.  
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