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德语童话故事(爱尔兰)Das gebückte Mütterchen

时间:2017-01-30来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: 爱尔兰
Margareth Barrett war in ihrer Jugend schlank, artig und wohlgesittet und zeichnete sich durch die Vereinigung zweier Eigenschaften aus, die man nicht oft beisammen findet. Sie war nämlich eine sehr sparsame Hausfrau und zugleich die beste Tänzerin in ihrem Geburtsort dem Dorfe Ballyhuley. Gegenwärtig ist sie an den sechszigen und in den letzten zehn Jahren ihres Lebens durchaus nicht mehr imstand gewesen, sich aufzurichten. Sie geht gebückt, beinahe bis zur Erde, doch ihre Glieder gebraucht sie, so weit es in dieser Stellung möglich ist, mit völliger Freiheit; ihre Gesundheit ist gut, ihr Geist kräftig und in der Familie ihres ältesten Sohns, bei welchem sie seit dem Tode ihres Mannes lebt, verrichtet sie alle häuslichen Arbeiten, welche ihr Alter und jenes Gebrechen zulassen. Sie wäscht die Kartoffeln, macht Feuer an, kehrt das Haus (lauter Geschäfte, wobei ihr, wie sie mit guter Laune bemerkt, ihr krummer Rücken sehr zustatten kommt), spielt mit den Kindern und erzählt ihren Hausgenossen und den Freunden aus der Nachbarschaft, die sich oft rund um sie beim Feuer versammeln, ihr in den langen Winterabenden zuzuhören, allerlei Geschichten. Die anziehende Kraft ihrer Unterhaltung wird sehr gepriesen sowohl wegen ihrer guten Laune als auch wegen ihrer Erzählungen; und drollige und scherzhafte Begebenheiten, die sich auf ihre gekrümmte Gestalt beziehen, dann aber das Ereignis selbst, welches Schuld an diesem Mißgeschick ist, sind das Lieblingskapitel ihrer Gespräche. So hörte man sie unter andern erzählen, wie an einem gewissen Tage, bei dem Schluß einer schlechten Ernte, als verschiedene Pächter in der Gegend, wo sie lebte, auf dem Feld eine Bittschrift um Verminderung des Pachtgeldes beschlossen hätten, das Papier zum Schreiben sei auf ihren Rücken gelegt und dieser als ein leidlich guter Tisch befunden worden.
 
Margrethe, wie alle gescheite Erzähler, pflegte sich sowohl was die Ausführlichkeit als den Inhalt ihrer Geschichten betraf, nach den Zuhörern und den Umständen zu richten. Sie wußte, daß bei hellem Tageslicht, wenn die Sonne glänzend scheint, die Bäume knospen, die Vögel rings um uns singen, rührige und gesprächige Menschen ihren Geschäften oder Vergnügungen nachgehen; sie wußte, doch gewißlich ohne die Ursache zu kennen oder sich viel darum zu bekümmern, daß wenn wir mit dem wirklichen Leben und der wirklichen Welt beschäftigt sind, der glaubige Sinn fehlt, ohne welchen Erzählungen, die sonst aufs gewaltigste die Teilnahme anregen, einen Eindruck hinterlassen. In solchen Stunden war Margreth kurz, hielt sich nur an Tatsachen und berührte das Wunderbare gar nicht. Doch an einem Weihnachtsabend bei dem flackernden Herde, wenn Unglaubig-keit aus allen Gesellschaften verbannt ist, wenigstens bei stiller und einfacher Lebensart, als eine Eigenschaft, welche, um das geringste zu sagen, in diese Zeit nicht paßt: wenn die Winde in düstern Dezembertagen kalt um die Mauern pfeifen und durch die Türen des kleinen Hauses dringen, eine Mahnung an seine Bewohner, daß wenn die Welt von Elementen, die stärker als menschliche Kräfte sind, geplagt wird, sie auch Wesen einer höheren Natur besuchen - in solchen Stunden pflegte Margreth Barrett ihren Erinnerungen und ihrer Phantasie, oder beiden, ohne Rückhalt nachzugeben, und bei einer solchen Gelegenheit war es, wo sie umständlich erzählte, wie sie zu dieser gekrümmten Gestalt gekommen sei.
 
"Es war gerade unter allen Tagen im Jahr, der Tag vor dem Mai, wo ich hinaus in den Garten ging, die Kartoffel zu jäten. Ich wäre den Tag nicht herausgegangen, wäre ich nicht traurig und kummervoll gewesen und gerne für mich allein. Die Burschen und Mädchen im Haus lachten alle, scherzten und machten Bälle zum Schleudern oder Bänder zurecht für die Vermummten am folgenden Tage. Ich konnte das nicht ertragen. Eben erst die vergangenen Ostern, und die letzten Ostern waren es zehn Jahre, ich werde die Zeit niemals vergessen, hatte ich meinen armen Mann begraben und ich dachte daran, wie vergnügt und voller Freude ich war, so manches lange Jahr vorher eben an diesem Tage, als Robin neben mir saß und ich die Bänder für den Schleuderball schnitt und nähte, die ich den folgenden Tag den Burschen geben wollte mit dem stolzen Gefühl, allen Mädchen an den Ufern des Blackwaters vorgezogen zu werden von dem hübschesten und besten Schleuderer in dem Dorf. Ich verließ das Haus und ging in den Garten. Ich blieb da den ganzen Tag und kam nicht heim zum Essen. Ich weiß nicht, wie es war, und nur soviel, daß ich in kummervollen Gedanken immer fortfuhr zu jäten, einige von den alten Liedern singend, die ich aber und abermals in den Tagen gesungen habe, die nun dahin sind, vor dem, der nimmer zurückkehrt, sie anzuhören. Die Wahrheit zu sagen, es war mir unerträglich, hinzugehen und schweigend und finster zu Haus zu sitzen, unter Menschen, die lustig und jung waren und ihre besten Tage vor sich hatten. Es ward spät, ehe ich an die Heimkehr dachte und ich verließ den Garten erst einige Zeit nach Sonnenuntergang. Der Mond stand am Himmel, obgleich kein Wölkchen zu sehen war und hier und da ein Stern blinkte, so war der Tag noch nicht lang genug verschwunden, um helles Mondlicht zu haben; doch schien er hinlänglich, um auf einer Seite alle Dinge in des Himmels Licht bleich und silberfarbig zu machen und ein dünner Nebel begann soeben über die Felder hin zu ziehen. Auf der andern Seite, nach Sonnenuntergang zu, war noch mehr Tageslicht und der Himmel blickte ängstlich, rot und feurig durch die Bäume gleich als ob unten eine große Stadt in Brand aufloderte. Überall Schweigen, wie auf einem Kirchhof, nur dann und wann hörte man in der Ferne einen Hund bellen, oder eine eben gemelkte Kuh brüllen. Kein lebendes Wesen war zu sehen, weder auf dem Wege, noch auf dem Feld. Ich verwunderte mich erst, dann erinnerte ich mich, daß es der Abend vor dem Mai war und daß mancherlei, Gutes und Böses, in dieser Nacht umher schwärme und ich die Gefahren meiden müsse, wie jeder andre. Ich ging so rasch zu, als ich konnte und gelangte bald an das Ende der Mauer, die das Gut umgibt, wo die Bäume hoch und dicht auf jeder Seite des Wegs aufsteigen und sich meist mit den Wipfeln berühren. Mein Herz hatte ein Vorgefühl, als ich unter ihre Schatten kam. Die Öffnung oben ließ so viel Licht herab, daß ich einen Steinwurf weit vor mir sehen konnte. Plötzlich hörte ich in den Ästen auf der rechten Seite des Wegs ein Rascheln und sah etwas, das einem kleinen schwarzen Ziegenbock ähnlich war, nur mit langen, breiten Hörnern auswärts gerichtet statt rückwärts gekrümmt; es stand auf den Hinterfüßen am Rand der Mauer und schaute auf mich herab. Der Atem stockte mir, und ich konnte mich fast eine Minute lang nicht bewegen. Ich mußte, wie es auch zuging, meine Augen unverwandt dahin richten, aber es schaute immer starr auf mich herab. Endlich nahm ich mich zusammen und ging fort, aber ich hatte noch keine zehn Schritte getan, als ich dieselbe Erscheinung auf der Mauer zu meiner linken erblickte, genau in derselben Stellung, nur noch drei- oder viermal so hoch und beinahe so groß, als der größte Mann. Die Hörner sahen schrecklich aus, es starrte mich an, wie dort. Meine Beine zitterten, die Zähne schnatterten und ich glaubte jeden Augenblick ich würde tot hinfallen. Endlich war es mir, als wäre ich gezwungen zu gehen und ich ging wirklich fort, aber ich fühlte nicht, wie ich mich bewegte oder wie meine Beine mich forttrugen. Eben als ich an der Stelle vorbei kam, wo das entsetzliche Wesen stand, hörte ich ein Geräusch, als ob etwas die Mauer herabspränge und hatte ein Gefühl, als wenn ein schweres Tier auf mich stürzte, das mit den Vorderfüßen mich fest um die Schultern packend die Hinterfüße in meinen faltigen, zusammengesteckten Rock verwickelte. Ich verwunderte mich noch und werde es tun, solange ich lebe, wie ich die heftige Erschütterung ertragen habe, aber ich fiel weder, noch schwankte ich bei der Wucht, sondern ging darauflos, als hätte ich die Stärke von zehn Männern; jedoch fühlte ich, daß ich gezwungen war, mich fortzubewegen und nicht die Macht hatte, still zu stehen, wie ich es wünschte. Doch ich keuchte ängstlich, ich wußte was ich tat, so deutlich, als ich es in diesem Augenblick weiß; ich versuchte zu schreien, doch ich konnte es nicht, versuchte zu laufen, aber es war nicht möglich, versuchte rückwärts zu schauen, aber Kopf und Nacken waren wie in einen Schraubstock gespannt. Ich konnte nur meine Augen nach beiden Seiten hindrehen und dann erblickte ich so klar und deutlich, als wäre es in vollem Licht der lieben Sonne, einen schwarzen und gespaltenen Fuß fest auf meine Schulter gelegt. Ich hörte ein leises Atmen in meinem Ohr, ich fühlte, daß bei jedem Schritt, den ich tat, meine Beine an die Füße jener Kreatur stießen, die auf meinem Rücken hing. Endlich sah ich das Haus und es war mir ein willkommener Anblick, denn ich dachte, ich würde erlöst, wenn ich es erreichte. Ich kam bald nah an die Türe, doch sie war verschlossen, ich schaute nach dem kleinen Fenster, aber es war auch verschlossen, denn sie waren an diesem Abend vorsichtiger als ich; ich sah innen das Licht durch die Spalten in der Türe, ich hörte sie drinnen reden und lachen. Ich fühlte, nur drei Ellen weit war ich von denen entfernt, die alles würden aufgeboten haben, mich zu retten. Und möge Gott mich bewahren, noch einmal zu fühlen, was ich in jener Nacht gefühlt habe! Ich fand mich gehalten von etwas, das nicht gut sein konnte, ohne Macht mir zu helfen, oder meine Freunde anzurufen, oder meine Hand auszustrecken, um zu klopfen, oder nur meinen Fuß zu heben, um an die Türe zu stoßen und sie wissen zu lassen, daß ich außen wäre. Es war, als ob meine Hände an die Seite wüchsen oder meine Füße an den Boden geheftet wären, oder als hätte das Gewicht eines Felsen sie daran befestigt. Endlich dachte ich daran, mich zu bekreuzigen und meine rechte Hand, die sonst nichts tat, tat es für mich. Die Last blieb auf meinem Rücken und alles war wie zuvor. Ich bekreuzigte mich abermals, es war immer dasselbe. Ich gab mich für verloren, doch ich bekreuzigte mich zum drittenmal und meine Hand hatte nicht sobald das Zeichen vollendet, als ich fühlte, wie die Bürde von meinem Rücken sprang. Die Türe fuhr auf, als wenn der Donner sie einschlüge und ich stürzte vorwärts gerade auf die Stirne mitten in die Flur. Als ich wieder aufstand, war mein Rücken krumm, und ich konnte mich nicht wieder gerade aufrichten von jener Nacht an, bis zu dieser Stunde."
 
Es entstand eine kleine Stille, als Margreth Barrett geendigt hatte. Diejenigen, welche die Geschichte schon kannten, hatten mit dem Ausdruck halb befriedigter Teilnahme, gemischt indessen mit jenem ernsthaften und feierlichen Gefühl, welches eine Erzählung übernatürlicher Wunder erregt, sooft sie auch erzählt wird, zugehört. Sich auf ihren Sitzen bewegend verließen sie die Stellung, in welcher sie während der Erzählung verharrt hatten und nahmen eine andre an, welche zu erkennen gab, daß ihre Neugierde in Beziehung auf die Ursache dieser seltsamen Begebenheit schon längst befriedigt war. Diejenigen aber, welche sie noch nicht gekannt hatten, behielten den Ausdruck und die Stellung gespannter Aufmerksamkeit und ängstlicher, aber feierlicher Erwartung. Ein Enkel der Margreth von etwa neun Jahren (doch kein Kind des Sohnes, bei welchem sie lebte), hatte noch nie die Geschichte gehört. So wie seine Aufmerksamkeit wuchs, drängte es sich immer fester an die Seite der alten Frau und beim Schluß schaute es unverwandt nach ihr hin, mit seinem Leib über ihre Knie zurückgebogen, und sein Gesicht zu ihr hinauf gerichtet, mit einem Ausdruck, in welchem die Neigung zu weinen mit der Neugierde zu kämpfen schien. Nach einem augenblicklichen Stillschweigen konnte es nicht länger seine Neugierde bezähmen, und ihre grauen Locken mit einem Händchen fassend, während Tränen der Furcht und des Erstaunens gerade von seinen Augenwimpern herab tröpfelten, rief es: "Großmutter, wer war das?" Margreth lächelte erst nach dem altern Teil der Zuhörer, dann nach ihrem Enkel hin und ihm sanft über die Stirne streichelnd sagte sie: "Es war die Phuka!"
Anmerkungen:
 
Das Schleuderspiel (hurling oder goal) hat einige Ähnlichkeit mit dem schottischen Golfspiel, nur ist der Ball größer, da er in der Regel vier Daumen im Durchmesser hat; der Stock zum Schlagen ist mithin breiter und unten krumm gebogen.
 
Die Zahl der Teilnehmer beläuft sich auf zwanzig, hundert oder mehr. Es wird gewöhnlich in einer großen Ebene gespielt von zweien sowohl der Zahl als Geschicklichkeit nach ziemlich gleichen Parteien und die Aufgabe ist, den Ball über eine oder zwei gegenüberliegende Hecken zu schlagen, die vor dem Anfang des Spiels bestimmt werden. Baire comortais bedeutet: "zwei Seiten einer Landschaft (d. h. eine gewisse Anzahl Jünglinge aus jeder), welche an einem bestimmten Platz zusammentreffen"; gewöhnlich den Sonntag oder Festtag nach der Kirche. Bei dieser Gelegenheit werden statt der Hecken auf dem Feld zwei in die Augen fallende Merkzeichen, z. B. eine Landstraße, ein Wald bezeichnet und innerhalb dieses Raums wird das Spiel mit einer Hitze und Heftigkeit betrieben, die oft zu ernsthaften und blutigen Händeln Anlaß gibt, wenn eine bei diesem Volk so mächtige Stammfeindschaft zwischen den beiden entgegengesetzten Teilen herrschen sollte. Der Stock (the hurley oder hurlet) ist eine wirkliche und furchtbare Waffe. Das Spiel hat den einen Namen von diesem Stock und den andern, goal, von dem Ziel oder Zeichen, über welches der Ball muß hinausgegangen sein, ehe das Spiel kann gewonnen werden.
 
Ähnliche Spiele in Deutschland. S. Hausmärchen II. XXIII. Die Vermummten in Irland sind offenbar verwandt mit jenen lustigen Banden in England, die man Mohrentänzer nennt. Sie erscheinen in Irland zu allen Jahreszeiten, doch vorzüglich am Maitag, welcher ihr eigentlicher Festtag ist. Sie bestehen aus einer den Umständen nach verschiedenen Anzahl Mädchen und Jünglingen aus der Umgegend, gewöhnlich wegen eines hübschen Äußern ausgewählt oder wegen ihrer Geschicklichkeit und zwar der Mädchen im Tanz, der Jünglinge im Ballspiel oder andern Leibesübungen. Sie kommen in Prozession je zwei und zwei in drei Abteilungen. Voran und zuletzt die Jünglinge, gekleidet in Jacken oder Wämser von weißer oder einer andern muntern Farbe und geziert mit Bändern an den Hüten und Ärmeln. Die jungen Mädchen sind gleichfalls in hellfarbigen Kleidern herausgeputzt, zwei von ihnen tragen einen grünen Kranz, in welchem verschiedene neue Schleuderbälle hängen; ein Maigeschenk der Mädchen an die Jünglinge des Dorfs. Der Kranz ist geschmückt mit einem Überfluß von langen Bändern oder bandweise ausgeschnittenem Papier, welches nicht wenig zu dem heitern und lustigen, doch vollkommen ländlichen Anblick beiträgt, den das Ganze gewährt. Musik geht voran, manchmal eine Sackpfeife, doch gewöhnlich eine Soldaten-Querpfeife, und eine Trommel dabei. Ein Narr mit furchtbarer Maske ist natürlich im Gefolge, er trägt eine lange Stange, an deren einem Ende Zeuglappen fest genagelt sind, wie an einem Wischer. Diese taucht er in eine Lache oder Pfütze und bespritzt damit jeden aus dem Haufen, der sich an seine Gesellschaft zu sehr andrängt zu großem Vergnügen der jugendlichen Zuschauer, welche seine Taten mit schallendem und wiederholtem Gelächter begrüßen. Dieser Aufzug der Vermummten geht den ganzen Tag über durch die benachbarten Dörfer oder von einem Edelhofe zu dem andern; vor dem Herrnhaus wird getanzt, wofür sie eine Belohnung in Geld erhalten. Der Abend wird mit Trinken zugebracht.
 
Mai-Abend wird als eine besonders gefährliche Zeit betrachtet. Man glaubt, das stille Volk habe dann Macht und Neigung, alle Art von Unheil anzurichten ohne die geringste Zurückhaltung. Das "böse, schielende Auge (evil eye)" urteilt man, hat dann mehr als gewöhnlich Wachsamkeit und Bosheit und eine Amme, die in freier Luft mit dem Kind im Arme auf und ab ginge, würde als ein Ungeheuer geschmäht werden. Jugend und Liebenswürdigkeit sind besonders der Gefahr ausgesetzt. Von tausend Fragen wagt es nicht eine sich draußen sehen zu lassen. Die grauen Haare des Alters retten nicht immer die Wange vor dem Anhauch, noch ist die abgearbeitete Hand des rauhsten Ackermanns sicher, auf diese Art heimgesucht zu werden. Der Anhauch (the blast) ist eine große, runde Beule, welche sich plötzlich an der Stelle erhebt, die von dem giftigen Atem berührt wird, den einer von dem stillen Volk in dem Augenblick rachsüchtiger und eigensinniger Bosheit darauf richtet. Maitag wird genannt la na Beal tina und Mai-Abend neen na Beal tina, d. h. Tag und Abend von Beals Feuer, weil er in heidnischer Zeit dem Gott Beal oder Belus geheiligt war, weshalb auch der Mai im irischen Mi na Beal - tine heißt. - Die Sitte, am Mai-Abend eine Kuh über angezündetes Stroh oder Reisig springen zu machen, soll ein Überbleibsel von der Verehrung dieses Gottes sein. Jetzt wird sie gewöhnlich angewendet, um die Milch vor den Diebereien des stillen Volkes zu sichern.
 
Eine andere am Mai-Abend herrschende Sitte ist das schmerzhafte und boshafte Peitschen mit Nesseln. In dem südlichen Irland ist es bei den Schulknaben allgemein üblich, zu tun, als hätten sie das Vorrecht, wie toll mit einem Bündel Nesseln herumzurennen und ihren Kameraden damit ins Gesicht und auf die Hände zu schlagen, oder auch andern Personen, bei welchen sie denken ungestraft ihre Unart ausüben zu können.
 
Über ähnliche, durch ganz Europa verbreitete Sitten am Maitag und bei Frühlingsanfang vergl. Hausmärchen, Einleitung zum zweiten Band S. 30. u. fg.
 
Der schädliche Anhauch der Elfen heißt in Norwegen alvgust (Hailager u. d. Wort) und auf Island wird ein gewisser Ausschlag âlfa-bruni genannt.
 
Quelle: Thomas Crofton Croker, Fairy tales and traditions of the South of Ireland, London 1825;
in der Übertragung der Brüder Grimm, Irische Elfenmärchen, Jakob und Wilhelm Grimm, Leipzig 1826
The Crookened Back
Peggy Barrett was once tall, well-shaped, and comely. She was in her youth remarkable for two qualities, not often found together, of being the most thrifty housewife, and the best dancer in her native village of Ballyhooley. But she is now upwards of sixty years old; and during the last ten years of her life, she has never been able to stand upright. Her back is bent nearly to a level; yet she has the freest use of all her limbs that can be enjoyed in such a posture; her health is good, and her mind vigorous; and, in the family of her eldest son, with whom she has lived since the death of her husband, she performs all the domestic services which her age, and the infirmity just mentioned, allow. She washes the potatoes, makes the fire sweeps the house (labours in which she good-humouredly says "she finds her crooked back mighty convenient"), plays with the children, and tells stories to the family and their neighbouring friends, who often collect round her son's fireside to hear them during the long winter evenings. Her powers of conversation are highly extolled, both for humour and in narration; and anecdotes of droll or awkward incidents, connected with the posture in which she has been so long fixed, as well ag the history of the occurrence to which she owes that misfortune, are favourite topics of her discourse. Among other matters she is fond of relating how, on a certain day, at the close of a bad harvest, when several tenants of the estate on which she lived concerted in a field a petition for an abatement of rent, they placed the paper on which they wrote upon her back, which was found no very inconvenient substitute for a table.
 
Peggy, like all experienced story-tellers, suited her tales, both in length and subject, to the audience and the occasion. She knew that, in broad daylight, when the sun shines brightly, and the trees are budding, and the birds singing around us, when men and women, like ourselves, are moving and speaking, employed variously in business or amusement; she knew, in short (though certainly without knowing or much caring wherfore), that when we are engaged about the realities of life and nature, we want that spirit of credulity, without which tales of the deepest interest will loose their power. At such times Peggy was brief, very particular as to facts, and never dealt in the marvellous. But round the blazing hearth of a Christmas evening, when infidelity is banished from all companies, at least in low and simple life, as a quality, to say the least of it, out of season; when the winds of "dark December" whistled bleakly round the walls, and almost through the doors of the little mansion, reminding its inmates, that as the world is vexed by elements superior to human power, so it may be visited by beings of a superior nature : - at such times would Peggy Barrett give full scope to her memory, or her imagination, or both; and upon one of these occasions, she gave the following circumstantial account of the "crookening of her back."
 
"It was of all days in the year, the day before May-day, that I went out to the garden to weed the potatoes. I would not have gone out that day, but I was dull in myself, and sorrowful, and wanted to be alone; all the boys and girls were laughing and joking in the house, making goaling-balls and dressing out ribands for the mummers next day. I couldn't bear it 'Twas only at the Easter that was then past (and that's ten years last Easter - I won't forget the time), that I buried my poor man; and I thought how gay and joyful I was, many a long year before that, at the May-eve before our wedding, when with Robin by my side, I sat cutting and sewing the ribands for the goaling-ball I was to give the boys on the next day, proud to be preferred above all the other girls of the banks of the Blackwater, by the handsomest boy and the best hurler in the village; so I left the house and went to the garden. I staid there all the day, and didn't come home to dinner. I don't know how it was, but somehow I continued on, weeding, and thinking sorrowfully enough, and singing over some of the old songs that I sung many and many a time in the days that are gone, and for them that never will come back to me to hear them. The truth is, I hated to go and sit silent and mournful among the people in the house, that were merry and young, and had the best of their days before them. 'Twas late before I thought of returning home, and I did not leave the garden till some time after sunset. The moon was up; but though there wasn't a cloud to be seen, and though a star was winking here and there in the sky, the day wasn't long enough gone to have it clear moonlight ; still it shone enough to make every thing on one side of the heavens look pale and silvery-like; and the thin white mist was just beginning to creep along the fields. On the other side, near wher the sun was set, there was more of daylight, and the sky looked angry, red, and fiery through the trees, like as if it was lighted up by a great town burning below. Every thing was as silent as a churchyard, only now and then one could hear far off a dog barking, or a cow lowing after being milked. There wasn't a creature to be seen on the road or in the fields. I wondered at this first, but then I remembered it was May-eve, and that many a thing, both good and bad, would be wandering about that night, and that I ought to shun danger as well as others. So I walked on as quick as I could, and soon came to the end of the demesne wall, wher the trees rise high and thick at each side of the road, and almost meet at the top. My heart mis-gave me when I got under the shade. There was so much light let down from the opening above, that I could see about a stone throw be-fore me. All of a sudden I heard a rustling among the branches, on the right side of the road, and saw something like a small black goat, only with long wide horns turned out instead of being bent backwards, standing upon its hind legs upon the top of the wall, and looking down on me. My breath was stopped, and I couldn't move for near a minute. I couldn't help, somehow, keeping my eyes fixed on it; and it never stirred, but kept looking in the same fixed way down at me. At last I made a rush, and went on; but I didn't go ten steps, when I saw the very same sight, on the wall to the left of me, standing in exactly the same manner, but three or four times as high, and almost as tall as the tallest man. The horns looked frightful: it gazed upon me as before; my legs shook, and my teeth chattered, and I thought I would dro down dead every moment. At last I felt as if I was obliged to go on - and on I went; but it was without feeling how I moved, or whether my legs carried me. Just as I passed the spot wher this frightful thing was standing, I heard a noise as if something sprung from the wall, and felt like as if a heavy animal plumped down upon me, and held with the fore feet clinging to my shoulder, and the hind ones fixed in my gown, that was folded and pinned up behind me. 'Tis the wonder of my life ever since howl bore the shock; but so it was, I neither fell, nor even staggered with the weight) but walked on as if I had the strength of ten men, though I felt as if I couldn't help moving, and couldn't stand still if I wished it. Though I gasped with fear, I knew as well as I do now what I was doing. I tried to cry out, but couldn't; I tried to run, but wasn't able; I tried to look back, but my head and neck were as if they were screwed in a vice. I could barely roll my eyes on each side, and then I could see, as clearly and plainly as if it was in the broad light of the blessed sun, a black and cloven foot planted upon each of my shoulders. I heard a low breathing in my ear; I felt, at every step I took, my leg strike back against the feet of the creature that was on my back. Still I could do nothing but walk straight on. At last I came within sight of the house, and a welcome sight it was to me, for I thought I would be released when I reached it. I soon came close to the door, but it was shut; I looked at the little window, but it was shut too, for they were more cautious about May-eve than I was; I saw the light inside, through the chinks of the door; I heard 'em talking and laughing within; I felt myself at three yards distance from them that would die to save me ; - and may the Lord save me from ever again feeling what I did that night, when I found myself held by what couldn't be good nor friendly, but without the power to help myself, or to call my friends, or to put out my hand to knock, or even to lift my leg to strike the door, and let them know that I was outside it! 'Twas as if my hands grew to my sides, and my feet were glued to the ground, or had the weight of a rock fixed to them. At last I thought of blessing myself; and my right hand, that would do nothing else, did that for me. Still the weight remained on my back, and all was as before. I blessed myself again: 't was still all the same. I then gave myself up for lost: but I blessed myself a third time, and my hand no sooner finished the sign, than all at once I felt the burthen spring off of my back: the door flew open as if a clap of thunder burst it, and I was pitched forward on my forehead, in upon the middle of the floor. When I got up my back was crookened, and I never stood straight from that night to this blessed hour."
 
There was a pause when Peggy Barrett finished. Those who had heard the story before had listened with a look of half-satisfied interest, blended, however, with an expression of that serious and solemn feeling, which always attends a tale of supernatural wonders, how often soever told. They moved upon their seats out of the posture in which they had remained fixed during the narrative, and sat in an attitude which denoted that their curiosity as to the cause of this strange occurrence had been long since allayed. Those to whom it was before unknown still retained their look and posture of strained attention, and anxious but solemn expectation. A grandson of Peggy's, about nine years old (not the child of the son with whom she lived), had never before heard the story. As it grew in interest, he was observed to cling closer and closer to the old woman's side; and at the close he was gazing steadfastly at her, with his body bent back across her knees, and his face turned up to hers, with a look, through which a disposition to weep seemed contending with curiosity. After a moment's pause, he could no longer restrain his impatience, and catching her gray locks in one hand, while the tear of dread and wonder was just dropping from his eye-lash, he cried, " Granny, what was it?"
 
The old woman smiled first at the elder part of her audience, and then at her grandson, and patting him on the forehead, she said, "It was the Phooka." 
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