9. Elfenkeil, Waffen und Geräte. Die schändlichste Handlung der Elfen besteht aber darin, daß sie Menschen und Tiere mit einem Zaubergeschoß töten, gewöhnlich Elfenkeil (Elfbolt) genannt. Diese Keile sind verschiedener Größe, hart und gelblich, dem Feuerstein einigermaßen ähnlich, den sie allenfalls ersetzen könnten. Der Keil hat häufig die Form eines Herzens, dessen Ränder scharf gezahnt sind, gleich einer Säge. Diese tödliche Waffe werfen die Elfen nach Menschen und Tieren mit solcher Sicherheit, daß sie selten ihr Ziel verfehlen und wen sie einmal damit berühren, der ist verloren. So groß ist die Gewalt, womit er trifft, daß, so wie er seinen Gegenstand berührt, er auch augenblicklich ihm das Herz durchbohrt und eh man ein Auge zutut, liegt schon der Mensch oder das Tier tot und kalt auf der Erde. Und seltsam genug, ein gewöhnlicher Mensch ist nicht im Stand, die Wunde zu finden, wo er nicht die Kraft besitzt, die einige weise Leute fähig macht, dem Weg, den der Keil genommen hat, nachzuspüren und ihn in dem toten Körper zu entdecken. Hat man ihn gefunden, so muß man ihn sorgfältig bewahren, denn wer ihn besitzt, ist gegen einen solchen Tod gesichert.
Die rohen Streit-Äxte von metall, welche man findet, haben Elfen verfertigt, die man in den Abgründen und Felsenhöhlen hämmern hört. Die durchbohrten und abgerundeten Steine, die sich durch Reibung in den Flußbetten bilden, sind Becher und Schüsseln der Elfen.
Manchmal schneidet der Wetterstrahl mit besonderer Regelmäßigkeit Stücke Rasen aus dem Boden, diese, glaubt man, hätten die Elfen herausgehoben.
10. Der Elfstier. In den schönen Herbsttagen, wenn die Felder abgeerntet sind und eine Anzahl Vieh aus verschiedenen Meiereien zusammengebracht wird, so rennen die Tiere oft wie toll herum und brüllen, obgleich keine Veranlassung dieser Unordnung zu sehen ist. Blickt man aber durch ein Elfenastloch, oder durch die Öffnung, die ein Elfenkeil durch die Haut eines von dem Elfenschuß getroffenen Tiers gemacht hat, so kann man den Elfstier sehen, der sich mit dem stärksten Stier in der Herde stößt; doch man sieht hernach mit dem Auge nie wieder und mancher hat auf diese Art sein Gesicht verloren. Der Elfstier ist klein in Vergleich mit dem natürlichen, mausefarbig, hat gestutzte Ohren, kurze korkartige Hörner, kurze Beine, aber einen langen, geschwungenen Leib gleich einem wilden Tier; sein Haar ist kurz, glatt und glänzend, wie bei einer Otter. Dabei ist er übernatürlich mutig und stark. Er zeigt sich zumeist an den Ufern der Flüsse und frißt gern in der Nacht grünes Korn.