Leon ist ein sehr frohes Kind und in der Vorweihnachtszeit ist er noch viel fröhlicher. Das liegt wohl daran, dass er sich, wie jedes Kind in dieser Zeit, auf den Weihnachtsmann freut. Als Leon das letzte Türchen an seinem Adventskalender öffnete, war es endlich so weit. "Es ist Weihnachten! Es ist Weihnachten!", schrie Leon und lief dabei wild durch die Wohnung. Er lief zu seinen Eltern ins Schlafzimmer, er hüpfte aufs große Bett und sagte mit lauter und fröhlicher Stimme: "Mama. Papa. Aufwachen, heute kommt der Weihnachtsmann!"
Aber Mama und Papa waren von der Freude ihres Sohnes wenig begeistert. Immerhin war es erst 5 Uhr 30. Viel zu früh, um an einem freien Arbeitstag aufzustehen! Aber Leon ließ einfach nicht locker. Noch nicht mal kuscheln wollte er heute. Schlussendlich erbarmten sich Mama und Papa und standen auf. "Jetzt erstmal einen starken Kaffee.", sagte Papa. Mama trank wie immer eine schöne Tasse Tee.
Und Leon? Was macht er? Na klar, er hat gehört, dass der Weihnachtsmann immer einen selbstgebackenen Keks und ein Glas Milch trinkt, also stellte er beides schon mal ins Wohnzimmer. Dumm war nur, dass er die Milch am frühen Morgen ins Wohnzimmer, auf den Tisch, stellte. Und er dieses dann wieder verließ. Minka und Shila, die beiden Katzen der drei, liebten es Milch zu trinken. Es war ihnen auch egal wo.
Als Leon nach dem Frühstück wieder ins Wohnzimmer kam und das leere Milchglas entdeckte, schrie er wieder durch die Wohnung: "Maaama. Paaapa. Der Wwweihnachtsmann. Er war hier!"
Aber als er unter den Weihnachtsbaum schaute und keine Geschenke entdeckte, war er sehr enttäuscht. Er ging mit herabgesunkenem Kopf in die Küche zu seinen Eltern zurück.
Mama und Papa merkten sofort dass etwas nicht stimmte. "Was ist denn los, Leon?", fragten beide im Chor.
"Die Milch hat er ausgetrunken, aber er hat mir keine Geschenke mitgebracht.", sagte Leon.
Mama nahm ihn an die Hand und ging mit ihm ins Wohnzimmer. Beide guckten auf das leere Milchglas. Als Mama ihren Blick unter den Tisch richtete, sah sie auch den Grund für das leere Glas. Minka und Shila lagen unter dem Tisch und kuschelten sich in den Teppich.
Mama fing an zu lachen und sagte zu Leon; "Schau mal! Da unter dem Tisch. Minka und Shila haben deine Milch getrunken. Der Weihnachtsmann war noch nicht da, er kommt erst heute Abend und er bringt dir bestimmt Geschenke mit."
Leon sah unter den Tisch und fing auch an zu lachen, "Minka, Shila. Ihr seid doof!"
Der ganze Tag war für Leon so langweilig. Er wusste einfach nicht, was er den ganzen Tag machen sollte. Also räumte er mit Papa den Keller auf und spielte im Schnee.
12 Uhr, "Mittagessen ist fertig.", rief Mama. Leon und Papa gingen wieder in die warme Wohnung und alle aßen gemeinsam zu Mittag. Als alle fertig waren mit essen, ging Leon ins Bett und machte seinen Mittagsschlaf.
15 Uhr, es klingelte und Oma stand vor der Tür. Leon hörte es, sprang aus dem Bett und lief zur Tür. Er öffnete mit leuchtenden Augen. "Hallo Oma. Mama, Papa. Oma ist da", rief er. Oma begrüßte alle drei, dann sagte sie zu Leon; "Na, warst du denn schön lieb?" "Jaaa", antwortete Leon. Und ab jetzt verging die Zeit wieder schneller. Mama unterhielt sich mit Oma und Leon spielte zusammen mit Papa im Kinderzimmer.
Endlich war es so weit. 18 Uhr, wieder klingelte es an der Tür. Aber diesmal traute sich Leon nicht sie zu öffnen. Plötzlich hörte er eine tiefe Stimme. "Hoo hoo hooo.", erklang es und der Weihnachtsmann stand vor ihm. Papa hat die Tür geöffnet. Leon lief in die Küche und holte ein Glas Milch und einen Keks. Beide Sachen stellte er dem Weihnachtsmann hin und sagte: "Das ist für dich. Krieg ich jetzt meine Geschenke?"
"Erst musst du mir ein Gedicht aufsagen.", antwortet der Weihnachtsmann.
Leon schaute ihn an, dann begann er mit seinem Gedicht; "Lieber Guter Weihnachtsmann. Schau mich nicht so böse an. Stecke deine Rute ein. Ich bin auch immer artig."
Alle lachten und Leon bekam sein erstes Geschenk. Er lief zu Papa und Mama, riss das Geschenk auf, legte es auf den Tisch und lief wieder zurück zum Weihnachtsmann. Er holte sich ein Geschenk nach dem anderen vom Weihnachtsmann ab und stapelte es auf dem Tisch. Das machte er so lange, bis der große braune Sack vom Weihnachtsmann leer war.
"Möchtest du noch einen Keks und Milch?", fragte er den Weihnachtsmann.
Dieser nickte und Leon holte die große Milchkanne ins Wohnzimmer. Dann holte er die selbstgebackenen Kekse vom Schrank und stellte jedem ein Glas auf den Tisch. Als die Bescherung vorbei war, tranken alle noch ein Glas Milch und aßen einen Keks zusammen. "So ich muss jetzt wieder los. Die anderen Kinder warten schon auf mich", sagte der Weihnachtsmann.
Leon begleitete ihn noch zur Tür und verabschiedete sich vom Weihnachtsmann. "Bis zum nächsten Jahr. Und sei schön lieb, ich sehe alles was du machst.", sagte der Weihnachtsmann zu Leon.
Dann ging er wieder. Leon ging zurück in Wohnzimmer und guckte sich seine Geschenke genauer an und spielte noch ein wenig damit. Bis Mama kam und sagte; "So Leon, jetzt wird es aber zeit. Ab ins Bett mit dir." Leon machte sich bettfertig und wünschte allen eine gute Nacht. Mama brachte ihn ins Bett und deckte ihn zu. Leon schlief sofort ein und träumte. Na, wovon wohl? Genau von einem Glas Milch und Keksen.