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德语圣诞故事:Die "Heiligen Drei Könige"

时间:2011-09-20来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: 德语圣诞故事

Vorwort
1431 war ein Schicksalsjahr Frankreichs, in welchem Jeanne d'Arc ermordet wurde und womöglich François Villon geboren wurde. Und habe nun in vollkommener 'schriftstellerischer' Freiheit, den Geburtstag François auf 'Heiligabend' gelegt. Denn wann er genau geboren wurde, wissen wir nicht.
 Im Jahre 1431, am Tage der Geburt des Herrn, betraten ein Mann und eine Frau die Kaschemme 'Bei Margot' in Paris, und baten um eine Unterkunft für die kommende Nacht. In diesem Jahr war der Winter besonders hart und es herrschte eine große Kälte. Auch machten englische Soldaten, Räuber und sogar Wölfe aus dem nahen Bois de Boulogne, die Straßen unsicher. Margot, ein großes, stämmiges Weib, welches früher ein Freudenmädchen gewesen war, wollte sie schon schroff abweisen. Doch dann gewahrte sie, dass die noch junge Frau in einem lumpigen Bündel eingewickelt, ein Kind trug. Mitleid regte sich in ihr, und sie führte das Paar, gefolgt von neugierigen Blicken, in einen dunklen Raum, der am Ende des Flures lag. Dem Hausknecht befahl sie, Stroh und eine Kerze zu holen. Sie selbst begab sich in die Küche und brachte den beiden etwas Brot, Käse und einen Krug Wein.
-Wie alt ist das Kind-? fragte sie.
Die junge Frau lächelte scheu.
-Vor drei Tagen ist es zur Welt gekommen.-
-Hat es schon einen Namen?-
-Wir wollen es François nennen.-
Margot nickte und blickte auf den Mann, der dastand und schwieg. Dann ging sie zurück in den Kaschemmenraum, wo die frohe Botschaft des Engels, dass heute das Heil der Welt geboren sei, im Lärm der Gäste unterging.
Um die selbe Stunde zogen drei Vagabunden, von Rouen kommend, durch das Stadttor, welches erst nach einigen Pariser Pfennigen, vom Wächter murrend, noch um diese späte Abendstunde, geöffnet wurde, in Paris ein.
Einer von ihnen, der entlaufende Mönch Thieboult, steckte in einen dichten Pelz, welchen sie bei einem Überfall auf einen jüdischen Händler, erbeutet hatten. Abwechselnd trug ein jeder die warme Kleidung, um vor der grimmigen Kälte geschützt zu sein. Die zwei anderen waren Regnier, der Troubadour, der in einem alten Sack seine Laute über der Schulter trug, und Tangyi, ein Mörder, mit heiliger Einfalt. Mühsam stapften sie durch den hohen Schnee, der in den engen Gassen lag. Manchmal stolperten sie über eine zu Eis gefrorene Leiche. Über den kleinen und schiefen Häusern hing ein tiefer und dunkler Himmel. Nur in einigen Fenstern flackerte Kerzenlicht. In kleinen Zimmern hockten, eingemummt in dicker Kleidung, Schreiber, denen die nächtliche Arbeit gestattet war.
-Ist es noch weit, bis zu deiner Margot-? fragte Thieboult, der in kurzen Stößen schwer atmete. Regnier schüttelte den Kopf.
-Gleich dort in der Rue au Lavendiers.-
Beim Haus angekommen, ein schiefes, von Einsturzgefahr bedrohtes Gebäude, hörten sie den Lärmder Gäste, der durch die mit dicke Holzblenden und Decken geschlossenen Fenster drang.
Als sie eintraten, nahm man kaum von ihnen Notiz. Die Männer, darunter auch einige englische Soldaten, waren zu sehr mit dem Wein und den Busen der Freudenmädchen beschäftigt, welche mit Hurenblick abschätzend zu den dreien herüberblickten. Margot bemerkte Regnier sofort und winkte sie heran.
-Kommt-, sagte sie.
-Wir gehen in den Nebenraum.-
Regnier stellte seine beiden Kumpane vor. Margot lächelte.
-Hab nicht gedacht, dich nochmals wieder zusehen. Sah dich oft im Geiste-, sie legte ihre linke Hand um den Hals, -schon an irgendeinem Aste hängen.- Thieboult lachte.
-Das tut doch weh und man stirbt sogar daran.- Regnier war ein wenig verlegen.
-Ich hatte einen Traum. Ja. Ein Engel erschien mir, der mir sagte, 'Gehe zu Margot. Dort wirst du etwas finden'.- Thieboult schnitt eine Grimasse.
-Hätte ihm lieber sagen sollen, Ziehet in den Süden, wo es jetzt warm ist!- Margot streichelte das unrasierte Gesicht Regniers.
-Mein kleiner, verträumter Troubadour. So, jetzt hole ich euch erst was zum Essen und zum Trinken. Können dann später weiter reden.- Sie blickte zu Tangyi, der vor sich hinblickend, auf dem Boden saß. Als Margot aus der Küche zurückkam, stürzten sich die drei wie ausgehungerte Wölfe über das Essen. Hin und wieder ging Margot in den Kaschemmenraum und kam mit einem gefüllten Weinkrug wieder zurück.
-Hör, Regnier, in dem Raum, wo du früher immer übernachtet hast, kann ich euch leider nicht unterbringen. Dort befindet sich ein junges Ehepaar, mit ihrem soeben geborenen Kind. Du kannst zu mir kommen und deine beiden Freunde, bringe ich bei einer der Mädchen unter.- Auf dem Gesicht Tangyis erschien ein einfältiges Lächeln und Thieboult schnalzte mit der Zunge.
Regnier schwieg einen Augenblick.
-Ich möchte gerne das Kind sehen.-
Margot blickte ihn einen Augenblick aufmerksam ins Gesicht. Dann zuckte sie die Schultern und nickte.
-Ja, warum nicht. Komm!.-
Regnier erhob sich, nahm seine Laute und wandte sich an die beiden Anderen.
- Kommt auch .-
Und zu Thieboult:
-Nimm den Pelz mit.-
Sie verließen den Raum und Margot führte sie zu dem jungen Paar mit dem Kind. Als die junge Frau die Männer erblickte, füllten sich ihre Augen mit Angst. Doch Margot lächelte ihr freundlich zu.
-Hab keine Angst. Sie tun euch nichts an,- Der Mann stand da und schämte sich.
Lange schaute Regnier auf das Kind herab.
-Wir sind zwar nicht die Heiligen Drei Könige. Doch ein Geschenk will ich dir machen,- und er legte die Laute zu seinen Füssen.
-Was wäre die Welt, ohne den Troubadour.- Thieboult schaute verständnislos, bis auch er begriff.
-Auch ich will nicht abseits stehen. Hier, nimm diesen Pelz. Er wird euch wärmen, in dieser Jahreszeit- Regnier stie0 Tangyi an. Dieser überlegte krampfhaft und suchte nach Worten. Dann lächelte er und sprach so frei, dass sich die anderen wunderten.
-Ich bin nur ein Galgenvogel, der oft dem Strick entfliehen konnte. Doch der ein Messer gut zu führen wei0. Ich überreiche dir diesen Dolch. Du wirst ihn eines Tages bestimmt nötig haben.- Als die drei nach drau0en traten, waren die dunklen Wolken verschwunden, und der Himmel war mit Sternen gesät. Und eine helle Stimme erklang:
-In dulci jubilo!-
Drei Vagabunden waren es, die das Schicksal für François Villon bestimmt hatte.
 

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