„Nein,“ versicherte sehr ernst das Gefäß.
Da sagte das Gehirn nichts mehr, denn nun hatte es gesagt, was zu sagen war. Aber die andern schwatzten weiter und wurden so laut, daß der Junge schließlich aufwachte.
Mit einem Ruck richtete er sich empor und rieb sich die Augen. Er sah zum Himmel und rings im Grase umher. Und er sah auf den Korb, der dastand und ihn mit dem Zettel darin angähnte.
Plötzlich wurde es dem Jungen klar, daß er geschlafen hatte.
Wie lange, wußte er nicht; aber er hatte eine[S. 268] unheimliche Ahnung davon, daß er nun zu spät zum Krämer kommen werde. Es waren keine Leute mehr auf dem Wege. Angenommen nun, der Krämer hätte schon seinen Laden geschlossen....
Mit Blitzesschnelle war er auf den Beinen und stürzte von dannen.
Die Beine sprangen, das Herz schlug, die Augen starrten, die Ohren horchten, die Arme ruderten, das Gehirn telegraphierte....
„Hallo!“ sagten die Beine. „Was ist denn auf einmal los, wer rumort denn da gar so fürchterlich? Wer ist denn das?“
„Das bin ich,“ sagte eine neue Stimme, die keiner vorher gehört hatte.
„Wer bist du?“ fragte der Magen.
„Ich bin unser schlechtes Gewissen,“ sagte die Stimme.
„Wo steckst du?“ fragte das Gehirn.
Aber es war keine Zeit zu weiteren Erklärungen. Es ging im Galopp.
„Ich fürchte, ich werde die ganze böse Suppe, die sich unser Junge eingebrockt hat, wieder einmal ausessen müssen,“ sagte melancholisch das Gefäß.