英语英语 日语日语 韩语韩语 法语法语 西班牙语西班牙语 意大利语意大利语 阿拉伯语阿拉伯语 葡萄牙语葡萄牙语 越南语越南语 俄语俄语 芬兰语芬兰语 泰语泰语 丹麦语 丹麦语 对外汉语 对外汉语
返回首页
当前位置:首页 »德语阅读 » 德语故事 » 德语安徒生童话 » 正文

Der Engel

时间:2020-08-19来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Engel
Bei jedem guten Kinde, wenn es stirbt, steigt ein Engel Gottes auf die Erde nieder, nimmt das tote Kind auf seine Arme, breitet seine großen weißen Flügel aus, fliegt über alle Stätten hin, die das Kind lieb gehabt hatte, und pflückt eine ganze Hand voll Blumen, die er zu Gott hinaufbringt, damit sie dort noch schöner als auf Erden blühen. Der liebe Gott drückt alle Blumen an sein Herz, aber der Blume, die ihm am liebsten ist, gibt er einen Kuß und dadurch erhält sie Stimme und vermag in der großen Glückseligkeit mitzusingen.
 
Sieh, dies alles erzählte ein Engel Gottes, als er ein totes Kind zum Himmel trug und das Kind hörte es wie im Traume. Sie schwebten hin über die Stätten der Heimat, wo das Kind gespielt hatte, und kamen durch Gärten mit herrlichen Blumen.
 
„Welche wollen wir nun mitnehmen und in den Himmel pflanzen?“ fragte der Engel.
 
Da stand ein schlanker, prächtiger Rosenstock, aber eine böse Hand hatte den Stamm umgebrochen, so daß alle Zweige voll großer, halbaufgebrochener Knospen verwelkt herabhingen.
 
„Der arme Rosenstock!“ sagte das Kind. „Ob er nur oben bei Gott zur Blüte gelangen kann?“
 
Und der Engel nahm ihn, küßte aber das Kind dafür und das Kleine öffnete seine Augen zur Hälfte. Sie pflückten von den reichen Prachtblumen, nahmen jedoch auch die verachtete Goldblume und das wilde Stiefmütterchen mit.
 
„Jetzt haben wir Blumen!“ jubelte das Kind, und der Engel nickte. Es war Nacht und überall herrschte Stille. Sie blieben in der großen Stadt und schwebten in einer der schmalsten Gassen, wo allerhand Gerümpel umherlag, denn es war Ziehtag gewesen.
 
Der Engel zeigte auf die Scherben eines Blumentopfes hinunter und auf einen Klumpen Erde, der herausgefallen war und durch die Wurzeln einer großen, verwelkten, und deshalb auf die Straße hinausgeworfenen Feldblume zusammengehalten wurde.
 
„Die nehmen wir mit!“ sagte der Engel. „Ich will dir gleich erzählen, weshalb!“ Und nun flogen sie und der Engel erzählte:
 
„Dort unten in der engen Straße, in dem niedrigen Keller, wohnte ein armer, kranker Knabe. Von Kindesbeinen an war er immer bettlägerig gewesen. Wenn er sich am wohlsten fühlte, konnte er die kleine Stube auf Krücken ein paarmal auf- und niedergehen; das war das Höchste. Während weniger Sommertage fielen die Sonnenstrahlen ein halbes Stündchen in den Kellerflur hinein. Wenn dann der arme Junge dasaß und die warme Sonne auf sich herniederscheinen ließ, und durch seine feinen Finger, die er sich vor das Gesicht hielt, das rote Blut hindurchschimmern sah, dann hieß es: „Heute ist er ausgewesen!“ Den Wald in seinem herrlichen Frühlingsgrün kannte er nur dadurch, daß ihm des Nachbars Sohn den ersten Buchenzweig brachte. Den hielt er über den Kopf und träumte nun, unter Buchen zu ruhen, wo die Sonne schiene und die Vögel sängen.
 
„An einem schönen Lenztage brachte ihm der Nachbarssohn mehrere Feldblumen, worunter sich auch eine mit der Wurzel befand. Sie wurde in einen Topf gepflanzt und an das Fenster dicht neben seinem Bette gestellt. Die Blume war von einer glücklichen Hand gepflanzt, sie wuchs, trieb neue Schößlinge und trug jedes Jahr ihre Blumen. Sie ersetzte dem kranken Knaben den schönsten Garten, war sein kleiner Schatz auf dieser Erde. Er begoß und wartete sie und sorgte dafür, daß sie jeglichen Sonnenstrahl, der durch das niedrige Fenster hereinglänzte, bis auf den letzten erhielt. Die Blume wuchs selbst in seine Träume hinein, denn für ihn allein wuchs sie, verbreitete sie ihren Duft und erfreute sie das Auge. Ihr wandte er im Tode sein Antlitz zu, als der Herr ihn rief.
 
„Ein ganzes Jahr ist er nun bei Gott gewesen. So lange hat die Blume vergessen im Fenster gestanden und ist verdorrt und deshalb auf die Straße hinausgeworfen worden. Und dies ist die arme verdorrte Blume, die wir mit in unseren Strauß genommen haben, denn diese schlichte Blume hat mehr Freude gebracht als die reichste Blume in dem Garten einer Königin.“
 
„Aber, woher weißt du dies alles?“ fragte das Kind, welches der Engel zum Himmel emportrug. — „Ich weiß es!“ sagte der Engel, „ich war ja selbst der kleine kranke Knabe. Sollte ich meine Blumen nicht kennen?“ Und das Kind öffnete seine Augen nun ganz und schaute dem Engel in sein herrliches, freundliches Antlitz.
 
In demselben Augenblicke waren sie in Gottes schönem Himmel, wo Freude und Glückseligkeit war. Und Gott drückte das tote Kind an sein Herz und da erhielt es Flügel wie der andere Engel und flog Hand in Hand mit ihm dahin. Gott drückte alle die Blumen an sein Herz, aber die arme vertrocknete Feldblume küßte er und sie erhielt Stimme und sang mit all den Engeln, die um Gott schwebten, einige ganz nahe, andere in großen Kreisen um diese herum, immer weiter und weiter hinaus bis in die Unendlichkeit, alle aber gleich glücklich. Alle sangen sie, Klein und Groß, das gute, nun so gesegnete Kind, wie die arme Feldblume, die vertrocknet, im Kehricht mit hinausgeworfen, in der engen, dunklen Straße dagelegen hatte. 
顶一下
顶一下
(0)
0%
踩一下
(0)
0%
[查看全部]  相关评论
关键词标签
热门搜索
论坛新贴