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Fünftes Kapitel. Robinsons Tagebuch.-2

时间:2020-12-29来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Fünftes Kapitel

Ich war gerade hinter meinem Zelte mit einer Arbeit beschäftigt, als plötzlich der Boden anfing zu erzittern. Von der Decke der Höhle fiel Schutt nieder, die Stützen der Mauern wankten und stürzten mit fürchterlichem Gekrach zusammen. Aus Furcht, unter den Trümmern begraben zu werden, legte ich eiligst die Leiter an und sprang über die Palissaden hinüber. Kaum hatte ich den Erdboden erreicht, so sah ich, wie eine ziemliche Strecke von mir entfernt ein mächtiger Felsblock sich von einem der Berge ablöste und mit donnerähnlichem Getöse in die wildbrandenden Wogen hinabrollte. Noch nie hatte ich ein so heftiges Erdbeben erlebt; meiner Sinne nicht mächtig, war ich unter einem Baume niedergesunken und unwillkürlich rief ich: »Herr Gott, erbarme dich meiner!«

Zwar faßte ich wieder etwas Mut, aber die Luft wurde immer schwerer, der Himmel umzog sich mit dichten Regenwolken, und es erhob sich ein Wind, der bald zum schrecklichen Orkan anwuchs. Die See kochte, der Schaum kräuselte sich in wildem Tanze auf ihrer Oberfläche, und die Fluten stürzten brausend an die Ufer. Nach drei Stunden ließ das Toben nach, und ein heftiger Regen strömte hernieder. Jetzt erst fiel mir ein, daß Wind und Regen die Folgen des Erdbebens seien und daß sie das Ende desselben anzeigen könnten. Durch diesen Gedanken ermutigt, kehrte ich nach meinem Zelte zurück und flüchtete ganz durchnäßt in die Höhle, obwohl ich noch immer befürchtete, es möchte die Decke über mir zusammenbrechen.

Der Regen währte die ganze Nacht und den größten Teil des folgenden Tages, was mich am Ausgehen verhinderte. Es drängte sich mir der Gedanke auf, daß ich mich durchaus nach einer andern Wohnung umsehen müßte; denn wie leicht konnte mich die Wiederholung eines Erdbebens lebendig unter den Trümmern meiner Höhle begraben! Da ich aber sah, wie alles um mich her sich in schönster Ordnung befand, wie ich eigentlich sicher und bequem wohnte, und als ich an die unsägliche Mühe dachte, welche mir die Einrichtung meines kleinen Festungswerkes verursacht hatte, so konnte ich mich nur schwer dazu entschließen, meinen jetzigen Aufenthalt zu ändern. Ich zog es daher vor, einstweilen noch in meiner alten Wohnung zu bleiben, bis ich eine neue errichtet hätte, und begnügte mich damit, vor der Hand den herabgefallenen Schutt herauszuschaffen.

Vor der Ausführung meiner Pläne prüfte ich meine drei starken Äxte sowie mehrere kleine Beile. Diese waren durch das Fällen und Behauen des harten Palissadenholzes so schartig und unbrauchbar geworden, daß ich sie in solchem Zustande nicht mehr benutzen konnte. Da blitzte ein Gedanke in mir auf: ich besaß ja einen Schleifsein. Aber wie ihn drehen? Nach langem Sinnen glückte es mir, eine Trittvorrichtung zu vollenden, welche ich mit dem Fuße in Bewegung setzen konnte, während mir beide Hände frei blieben. Und nun wurde ich der eifrigste Schleifer, der nur jemals gefunden werden kann.

Als ich einige Tage darauf, am Morgen des ersten Maitages, bei niederem Wasserstande nach dem Meere hinausschaute, gewahrte ich einen Gegenstand, der wie ein Fäßchen aussah und sich als eine kleine Tonne nebst einigen Trümmern unsres Schiffes erwies, dessen Lage sich durch den letzten Sturm verändert hatte, denn sein Rumpf ragte höher aus dem Wasser hervor. Das Vorderteil steckte nicht mehr im Sande, sondern stand zwei Meter über der Wasserfläche empor. Das Kastell, von dem übrigen Teile losgerissen, lag auf der Seite, und Berge von Sand hatten sich um das Schiff herum aufgehäuft, so daß ich jetzt zur Zeit der Ebbe trockenen Fußes zu dem Wrack gelangen konnte. Ich begriff sehr bald, daß diese Veränderung durch das Erdbeben veranlaßt war. Die Gewalt desselben hatte ohne Zweifel das Schiff noch mehr zertrümmert, denn täglich spülte die Flut abgelöste Stücke ans Land. Ich wälzte die gefundene Tonne weiter an das Ufer und fand nach Eröffnung derselben, daß sie Pulver enthielt.

Am 3. Mai ging ich mit einer Säge an das Wrack und durchschnitt einen Balken, der augenscheinlich einen Teil des Oberdecks trug. Hierauf räumte ich, so gut es ging, den Sand fort, sah mich aber genötigt, die Arbeit einzustellen, da die Flut zu steigen begann. Den nächsten Tag versuchte ich zu angeln. Zwar hatte ich keinen Angelhaken, nahm aber ein Stück gekrümmten Eisendraht an einer langen, aus aufgedrehten Tauen gemachten Schnur; ich fing auch eine Menge Fische, unter andern einen jungen Delphin. Später wiederholte ich diese Fischjagden öfters, trocknete meistens die gefangene Beute und aß sie gedörrt.

Fast täglich arbeitete ich nun auf dem Wrack, brach Bretter los, schlug eiserne Bolzen und andre Stücke von demselben metall heraus und fand auch neben mancherlei andern verwendbaren Dingen eine Rolle Blei, von welcher ich kleine Stücke abschlug, um diese einzeln in meinen Gewahrsam zu schaffen.

Während der ganzen Nacht des 16. Mai blies der Wind so heftig, daß die Reste des gestrandeten Schiffes fast ganz zertrümmert wurden. Die Flut trieb Kisten, Zimmermannsholz und Deckplanken an das Ufer, und der Holzvorrat, welchen ich am Lande aufgestapelt hatte, war zu einem solch ansehnlichen Haufen angewachsen, daß ich davon eine Barke hätte erbauen können, wenn ich nur einen Begriff von Schiffbaukunst gehabt hätte. Auch ein Faß mit Schweinefleisch kam ans Land geschwommen; ich hätte dasselbe gern gegessen, mußte jedoch auf den Genuß verzichten, weil es durch das eingedrungene Seewasser gänzlich ungenießbar geworden war.

Als ich eines Morgens im Monat Juni früh am Ufer des Meeres entlang ging, sah ich eine große Schildkröte, die erste, welche ich fand. Ich tötete und zerlegte sie, und ihr Fleisch, das ich kochte, schien mir das angenehmste und saftigste zu sein, das ich je gegessen. Hatte ich mich doch seit meiner Ankunft auf der Insel auf das Fleisch wilder Ziegen und Vögel beschränken müssen!

Bald darauf, in den letzten Tagen des Juni, kam eine schwere Prüfung über mich. Ich fühlte starkes Frösteln und brachte die Nächte zum Teil schlaflos zu. Hierzu gesellten sich heftige Kopfschmerzen. Das Fieber mit abwechselndem Frost und Schweiß hatte mich gepackt, so daß ich leider den ganzen Tag über, ohne Speise und Trank zu genießen, an mein Lager gefesselt war. Mich quälte unsäglicher Durst, doch hatte ich nicht Kraft genug, um mir Wasser zu holen. Nach langer Zeit richtete ich wieder einmal meine Gedanken auf Gott, alle meine Sinne waren so eingenommen, daß ich nichts weiter ausrief als: »O Gott, sieh gnädig auf meine Not, erbarme dich meiner!« Endlich schlief ich vor Ermattung ein. Erst spät in der Nacht erwachte ich und fühlte mich um vieles besser, nur wurde ich durch heftigen Durst gequält. Da ich indes keinen Tropfen Wasser in meiner Wohnung hatte, so mußte ich auf dieses Labsal verzichten und schlief endlich wieder ein. 
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