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德语小说:Wolfsblut-Die Wölfin

时间:2011-02-01来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Wölfin

Als das Frühstück verzehrt und die wenigen Lagergerätschaften auf dem Schlitten verstaut waren, drehten die Männer dem hellen Feuer den Rücken und verschwanden in der Dunkelheit. Sogleich begann wieder das fürchterliche Geheul von verschiedenen Seiten. Die wenigen Stunden mit Tageslicht vergingen schnell.

Als die Dunkelheit erneut hereinbrach, erklang das Geheul oft so nah, dass die Hunde vor Angst zitterten und in der Aufregung durcheinander gerieten.

Nach einem solchen Aufenthalt, als beide das Gespann wieder in Ordnung gebracht hatten, sagte Bill: "Ich wünschte, sie würden irgendwo ein anderes Wild aufspüren und uns in Ruhe lassen."

"Sie fallen einem wirklich grässlich auf die Nerven", stimmte Heinrich bei.

Später beugte sich Heinrich über den Topf, in dem die Bohnen brodelten und tat kleine Stücke Eis hinein. Plötzlich ließen ihn ein lauter Schlag und ein Ausruf von Bill sowie das scharfe Knurren und das Wehgeschrei eines Hundes zusammenfahren. Er sah noch, wie eine dunkle Gestalt über den Schnee lief und in der Finsternis verschwand. Dann erblickte er Bill bei den Hunden. In einer Hand hatte er einen dicken Knüttel, in der anderen das Schwanzende eines gedörrten Lachses. "Die Hälfte hat die Bestie doch gekriegt, aber ich gab ihr dafür auch einen tüchtigen Klaps. Hast du sie schreien gehört?"

Heinrich meinte: "Es muss ein zahmer Wolf gewesen sein."

"Verdammt zahm, wenn er so zur Fütterung kommt und sein Stück Fisch holt", sagte Bill.

Am folgenden Morgen wurde Heinrich durch laute Flüche aus Bills Mund geweckt. "Frosch ist weg!" Heinrich sprang aus den Decken und lief zu den Hunden. Er zählte sie und stimmte dann in die Flüche ein.

"Frosch war der stärkste von allen", bemerkte Bill. "Und er war auch nicht dämlich", fügte er hinzu.

Das Frühstück wurde in düsterer Stimmung eingenommen und die vier übrigen Hunde vor den Schlitten gespannt. Die Männer wanderten den ganzen Tag über die gefrorene Erde, und das Schweigen wurde nur durch das Geheul ihrer Verfolger unterbrochen. Mit dem Einbruch der Dunkelheit kam es wieder näher.

Die Hunde wurden immer aufgeregter und furchtsamer und verwickelten sich in ihrer Angst in den Strängen. "So, das wird die dummen Dinger doch wohl festhalten", sagte Bill am Abend. Heinrich ließ den Kochtopf stehen und kam, um nachzusehen, was der andere gemacht hatte.

Bill hatte nach Art der Indianer die Hunde mit Stöcken angebunden. Um den Hals eines jeden Hundes hatte er einen ledernen Riemen so dicht befestigt, dass der Hund ihn mit den Zähnen nicht fassen konnte. An diesen Riemen hatte er einen vier oder fünf Fuß langen Stock gebunden und das andere Ende des Stockes mit einem zweiten Lederriemen an einem Pfahl im Boden festgemacht. So konnte der Hund wegen des Stockes an keinen der Lederriemen gelangen um ihn durchzunagen.

Heinrich war zufrieden und sagte: "So werden sie morgen alle am Platz sein."

"Darauf kannst du eine Wette eingehen", bekräftigte Bill.

Beim Schlafengehen deutete Heinrich auf den Kreis glühender Punkte und bemerkte: "Die wissen ganz genau, dass wir kein Pulver und kein Blei mehr haben. Wenn wir ihnen nur eins auf den Pelz brennen könnten, dann würden sie mehr Respekt haben. Sie kommen jede Nacht näher heran."

Die Männer beobachteten die undeutlichen Gestalten am Rande des Feuerscheins, als ein Lärm unter den Hunden ihre Aufmerksamkeit anzog. Einohr ließ ein flehendes Gewinsel hören, strebte am Ende seines Stockes ins Dunkel hinein und ließ nur davon ab, um von Zeit zu Zeit mit seinen Zähnen wahnsinnige Angriffe auf den Stock zu machen.

"Sieh doch mal", flüsterte Heinrich.

Im vollen Feuerschein schlich von der Seite verstohlen ein Tier herbei, das einem Hund auffallend ähnlich sah. Es bewegte sich mit einer Mischung aus Argwohn und Kühnheit, beobachtete vorsichtig die Männer, heftete aber seine volle Aufmerksamkeit auf die Hunde. Einohr wollte zu diesem Eindringling hin und winselte kläglich.

"Einohr ist ein Narr! Er scheint sich aber nicht zu fürchten", sagte Bill leise.

"Es ist eine Wölfin", flüsterte Heinrich zurück, "und das erklärt die Flucht des Dicken und von Frosch. Sie ist der Köder für das Rudel. Sie lockt die Hunde heraus, und dann stürzen sie sich alle drauf und fressen sie."

Das Feuer knisterte. Als ein Stück Holz mit lautem Geprassel herausfiel, sprang das fremde Tier ins Dunkel zurück.

"Heinrich, ich glaube, das war die Bestie, der ich eins mit dem Knüppel versetzte. Ich finde die Vertrautheit dieses Tieres mit dem Lagerfeuer verdächtig."

"Es weiß ganz sicher mehr davon als jeder andere Wolf", gab Heinrich zu. "Ein Wolf, der so viel weiß, dass er mit den Hunden zur Fütterung kommt, hat Erfahrungen gesammelt. Ich glaube auch, dass unser Wolf eigentlich ein Hund ist, der schon so manches Stück Fisch aus der Hand eines Menschen gefressen hat."

"Wenn ich könnte, wie ich wollte, so sollte der Wolf, der eigentlich ein Hund ist, am längsten gelebt haben", erklärte Bill. "Wir dürfen nicht noch mehr Hunde verlieren."

"Aber du hast nur noch drei Patronen", warf Heinrich ein.

"Ich will auch auf einen ganz sicheren Schuss warten", war die Antwort.

Am nächsten Morgen war Treiber weg. "Wie ist das nur geschehen?", fragte Bill. Heinrich zuckte die Achseln. "Weiß nicht. Wahrscheinlich hat Einohr ihn losgemacht. Selber hätte er es nicht tun können, das steht fest."

"Ja und wahrscheinlich ist Treiber nun schon verdaut und galoppiert im Bauch von zwanzig Wölfen im Land umher."

"Heute Abend binde ich sie aber weit voneinander entfernt an", sagte Bill, als die Wanderung des Tages begann. Sie waren weniger als hundert Meter gegangen, als Heinrich, welcher der Vordermann war, sich bückte und etwas aufhob, an das er mit dem Schneeschuh gestoßen war. Es war alles, was von Treiber übrig war - der Stock, mit dem ihn Bill angebunden hatte.

"Sie haben ihn mit Haut und Haar aufgefressen", verkündete Bill. "Sogar die Lederriemen an beiden Enden sind weg. Sie müssen verdammt hungrig sein; und ich sehe schon, dass sie uns noch kriegen, bevor die Fahrt vorbei ist."

Heinrich lachte trotzig. "Ich bin zwar noch nie so von Wölfen verfolgt worden, aber ich habe Schlimmeres im Leben durchgemacht. Es braucht mehr als so eine Handvoll vertrackter Bestien, um dir und mir den Garaus zu machen."

"Ich weiß nicht. Daran glaube ich nicht so recht", murmelte Bill voll böser Ahnungen.

Der Tag verging wie die anderen alle. Um neun Uhr wurde es hell, um zwölf erwärmte die unsichtbare Sonne den südlichen Horizont, worauf das kalte Grau des Nachmittages einsetzte, das drei Stunden später in dunkle Nacht versank.

An diesem Tag entfernte sich Bill für eine Weile vom Schlitten, um die Wölfe zu beobachten. Nach seiner Rückkehr berichtete er, dass diese über eine weite Fläche verstreut sind. "Sie folgen uns und schauen zugleich nach Raub aus. Mittlerweile suchen sie alles Essbare, was ihnen in den Weg kommt. Ich habe einige gesehen. Sie sind fürchterlich mager. Seit Wochen, glaube ich, haben sie keinen Bissen gehabt außer Fett, Frosch und Treiber. Aber sie sind so viele, dass das nicht weit gereicht hat. Ja, furchtbar mager sind sie. Die Rippen sehen wie ein Waschbrett aus, und der Bauch ist dicht unter dem Rückgrat. Sie sind verzweifelt und werden noch toll werden, dann pass aber auf."

Ein paar Minuten später ließ Heinrich, der nun hinter dem Schlitten ging, ein leises, warnendes Pfeifen hören. Bill schaute sich um und hielt dann ruhig die Hunde an. Hinter ihnen trabte schleichend eine Gestalt in dickem Pelz. Die Nase hielt das Tier dicht am Boden. Als die Männer stehen blieben, blieb das Tier auch stehen, hob den Kopf, schaute sie fest an und zog durch die Nasenlöcher die Witterung ein.

"Das ist die Wölfin", sagte Bill.

Die Hunde hatten sich im Schnee niedergelegt, und er ging an ihnen vorüber zu seinem Gefährten. Zusammen betrachteten sie das seltsame Tier, das sie seit Tagen verfolgte und sie das halbe Gespann gekostet hatte.

Vorsichtig machte das Tier ein paar Schritte vorwärts, bis es etwa auf hundert Meter herangekommen war. Dann stand es mit erhobenem Kopfe still und studierte mit Auge und Nase die Männer. Einerseits war der Blick wie der eines Hundes, aber ohne die Zuneigung eines solchen. Andererseits lag in dem Blick die Gier des Hungers, grausam wie seine Zähne. Das Tier war für einen Wolf groß.

"Es hat eine Schulterhöhe von gut zwei und einem halben Fuß", bemerkte Heinrich, "und ich wette, es ist nicht weniger als fünf Fuß lang."

"Und was für eine sonderbare Farbe für einen Wolf!", versetzte Bill. "Noch nie habe ich einen roten Wolf gesehen, und dieser sieht ganz zimtfarben aus." Allerdings war die vorherrschende Farbe seines Fells, die eines echten Wolfes, nämlich grau. Aber darüber lag ein rötlicher Schimmer.

"Es sieht wie ein großer Schlittenhund aus", sagte Bill. "Ich würde mich gar nicht wundern, wenn es mit dem Schwanz wedelt. - Holla, du Hund", rief er ihm zu, "komm mal her!"

Das Tier zeigte keine Angst, sondern nur eine erhöhte Spannung. Es betrachtete die Männer mit der mitleidlosen Gier des Hungers. Sie waren Fleisch, und da es hungrig war, hätte es sie gern gefressen.

"Hör mal, Heinrich", sagte Bill, "wir haben zwar nur noch drei Patronen, aber es ist ein sicherer Schuss. Es hat uns drei Hunde entführt, und dem sollten wir Einhalt gebieten. Was sagst du?"

Heinrich nickte zustimmend. Aber als Bill vorsichtig die Flinte nahm, sprang die Wölfin zur Seite und verschwand unter den Tannen. Bill schimpfte ärgerlich und sagte zu Heinrich, dass er die Bestie töten wird, auch wenn sie schlau ist. Er wolle sich in einen Hinterhalt legen und ihr eins auf den Pelz brennen.

"Du darfst dich aber nicht zu weit entfernen", warnte der Gefährte. "Wenn das Rudel dich angreift, so helfen drei Patronen nichts. Die Tiere sind verdammt hungrig und haben sie dich erst einmal umringt, dann bist du verloren."

Sie schlugen an diesem Abend früh das Lager auf, denn die verbliebenen drei Hunde waren von der höheren Anstrengung müde. Bill band sie weit voneinander entfernt an. Aber die Wölfe waren dreister geworden Mehr als einmal wurden die Männer aus dem Schlaf geweckt, wenn sie so nah kamen, dass die Hunde vor Angst und Schreck wild wurden. Dann warfen sie mehr Holz auf das Feuer, um die frechen Angreifer in sicherer Entfernung zu halten.

 

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