英语英语 日语日语 韩语韩语 法语法语 西班牙语西班牙语 意大利语意大利语 阿拉伯语阿拉伯语 葡萄牙语葡萄牙语 越南语越南语 俄语俄语 芬兰语芬兰语 泰语泰语 丹麦语 丹麦语 对外汉语 对外汉语
返回首页
当前位置:首页 »德语阅读 » 德语小说 » 狄更斯小说:小杜丽 » 正文

狄更斯小说:小杜丽-1 Einleitung.

时间:2017-11-07来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Einleitung
Den Roman »Klein-Dorrit« hat Dickens in den Jahren 1855/57, also in seiner schöpferisch fruchtbarsten Lebensperiode, geschrieben. Klein-Dorrit ist vielleicht die berühmteste seiner vielen großen Romangestalten, zum mindesten ist sie die rührendste und lichteste. Sie ist der Agnes im David Copperfield wesensverwandt. Aber Agnes ist mehr von außen beschrieben, ist vom Dichter als Ziel seiner Sehnsucht gesehen, ist ein Phantasiegeschöpf sehnender Liebe. Klein-Dorrit dagegen ist aus dem Herzblut des Dichters erwachsen; sie ist durchweg von innen her gestaltet. Sie ist nicht Außenziel, sondern sie bewegt den ganzen Roman. Unhörbar dreht sich die Erde, sagt Nietzsche. Unhörbar kreist in diesem gestaltenreichen Roman alles um Klein-Dorrit. Klein-Dorrit ist einer der stillsten, leisesten Menschen, die es geben kann. Sie macht nicht im mindesten Betrieb. Und doch treibt sie alles an, sich für oder gegen das gute Prinzip, das sie vertritt, zu entscheiden. So wandeln Engel auf Erden . – Ach, auf Erden? Sie wandeln in den irdischen Werken der Dichter. Denn in der Wirklichkeit dürften wir ein Geschöpf wie Klein-Dorrit vergebens suchen. Aber das ist ja grade die Gnadengabe der Dichter, daß sie das Poetisch-Schöne auf unsere unvollkommene Erde herabzaubern; daß sie uns jene höheren Sphären ahnen lassen, nach denen wir alle ein heimliches Verlangen tragen.
Wunderbar schlicht zeichnet Dickens Klein-Dorrit: als das im Schuldgefängnis geborene Kind »eines durch allerlei seltsame Schicksalsverkettungen verarmten und verschuldeten Mannes, dem es nicht gelingt, sich von seinen Schulden zu befreien. Das Kind Dorrit wächst in den Gefängnismauern auf, fern von der Freiheit blühender Wiesen und sich unbekümmert bewegender Menschen. Es wächst auf in grauen, muffig riechenden Mauern der Gefängnis-Armut, zwischen grauen Gesichtern armer Schuldgefangener. Wo blüht für sie je ein bißchen Freude? Wo lacht für sie je ein Sonnenstrahl? Da geschieht dann das unbegreifliche Wunder: dieses Kind ist sich selbst Gottes reinste Freude. Es ist nur für andere da, sorgt nur für andere, arbeitet und darbt für den Vater, um sein Los zu erleichtern. Der Vater weiß nicht oder will nicht wissen, woher die guten Gaben stammen. Er nimmt sie unwidersprochen hin. Für alle sorgt Klein-Dorrit, für die Geschwister, die, andern Blutes als sie, sie ausnutzen, ihre Aufopferung als selbstverständlich ansehen. Für alle sorgt sie, auch für die Mühseligen und Beladenen ihrer weiteren Umwelt, wie für das alte Kind Maggy, das, mit seinem Kopf in Klein-Dorrits Schoß, schläft, während sie die Nacht hindurch wacht. Und all das tut Klein-Dorrit so selbstverständlich, als könnte es gar nicht anders sein.
Bis Arthur Clennam in ihren Kreis tritt, der freudlose Sohn eines freudlosen Elternhauses, dessen gutes Herz in einer von trostloser Strenge überschatteten Jugend verkümmerte und nun erst aufblüht, da dieser lange Roman beginnt. Wieder beschwört Dickens' Phantasie eine Fülle von Gestalten aus der Welt des Guten und Lebenstüchtigen wie des Verderbten, des Verruchten und Gemeinen. All das möge der Leser selbst nachlesen, und er möge sich daran freuen, wie des Dichters unverrückbarer Glaube an den endgültigen Sieg des Edlen und Lichten hier wiederum seine vollen Triumphe feiert.
Auch bei dieser Textrevision hat dem Unterzeichneten Frau Clara Weinberg, Hamburg, freundlich mitgeholfen.
P. Th. H. 
顶一下
顶一下
(0)
0%
踩一下
(0)
0%
[查看全部]  相关评论
关键词标签
热门搜索
论坛新贴