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Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte(12.8)

时间:2016-03-18来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
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"Schiffe versenken" ist wohl eines der brauchbarsten Spiele überhaupt. Quälende Schulstunden sind so vergangen. Heute schaltet man sich in unerquicklichen Konferenzen per Handy unterm Tisch zusammen und setzt seine Kreuze virtuell in die Kästchenreihen mit den Buchstaben und Zahlen. Wenn der Schuss nach D7 oder G9 vorbei geht, zeigt das Display einen traurigen Piratensmiley zwischen lauter blinkenden Wasserspritzern. Das sieht lustig aus. So verfehlt man das Ziel gerne mal. 
Schaut man sich allerdings die Fehlschüsse im realen Leben in punkto "Schiffe versenken" an, bleibt einem das Lachen im Hals stecken. Ein Beispiel für "Eben-mal-daneben-und-trotzdem-Treffer-und-versenkt": Der Untergang des britischen Passagierschiffs "City of Cairo".
 
In acht schmalen Booten
Man schreibt den 6. November 1942. Die Welt befindet sich im Krieg. Die "SS City of Cairo" ist unterwegs auf großer, friedlicher Fahrt. Bombay und Durban hat der Zweimaster schon hinter sich gelassen, nun geht es von Kapstadt aus gen Norden, Richtung Brasilien, dem letzten Stopp vor der Heimreise nach England. Kapitän William Rogerson steuert das 150 Meter lange schwere Schiff versiert über den offenen Atlantik. Der 46-Jährige aus Liverpool ist ein erfahrener Seemann. Was ihm bis dahin allerdings noch nicht passiert ist: Um Punkt 20:26 Uhr schlägt ein Torpedo ein. Die City of Cairo ist schwer beschädigt. Sofort lässt Kapitän Rogerson die Rettungsboote zu Wasser. 201 Mann Besatzung und 101 zahlende Passagiere, darunter 28 Frauen und 19 Kinder, drängen sich in die acht schmalen Boote. Die Funker an Bord versuchen Hilferufe abzusetzen - vergeblich. Zwanzig Minuten nach dem ersten Torpedo trifft ein zweiter. Der stattliche Zweimaster sinkt binnen Sekunden.
 
Da taucht ein deutsches U-Boot auf. Der Kapitän der U 68 Karl-Friedrich Merten ist überrascht, als sich herausstellt: Er hat zwar ein britisches und damit feindliches Schiff eliminiert, aber kein Kriegsschiff.
 
Statt finstere Marinesoldaten blicken ihn frierende, angstvolle Zivilisten an; Frauen, Kinder. An Stelle von Waffen, Munition und Kriegsgerät hat der U-Boot-Kommandant Roheisen, Holz und Wolle auf den Meeresboden geschickt. Merten informiert die Opfer über ihren aktuellen Standort: Etwa 2.000 Meilen entfernt von der brasilianischen Küste, 1.000 Meilen weg von Afrika und 500 von der Insel St. Helena - einem winzigen Eiland mitten in den Weiten des südlichen Atlantik. Darauf verabschiedet er sich von den rund 300 Schiffbrüchigen mit: "Goodnight, and sorry for sinking you." - "Gute Nacht und verzeihen Sie, dass wir sie versenkt haben". Das deutsche U-Boot taucht ab.
 
Mitten auf dem Atlantik
Fast zwei Wochen dauert es, bis ein anderes britisches Schiff zufällig auf die Menschen in den kleinen Booten stößt. Nur mit einem Sextanten und einer Rolex-Armbanduhr hat es Kapitän Rogerson der City of Cairo geschafft, seine Rettungsflotte bis kurz vor St. Helena zu lotsen. Drei Boote sind abgetrieben; nach 51 Tagen auf See werden die letzten geborgen.104 Passagiere und Besatzungsmitglieder kommen ums Leben. 
 
In einer Fernsehdokumentation 1984 erklärt der deutsche U-Boot-Kapitän Merten, er habe damals gedacht, die Leute in den Rettungsbooten hätten ohnehin keine Chance gehabt. Seine Entschuldigung sei aufrichtig gewesen: "Goodnight, and sorry for sinking you". Die Smartphone-Piraten-App würde jetzt einen jubelnden Smiley zeigen mit Sternchen für Volltreffer. Aber irgendwie ist die Lust auf "Schiffe versenken"-Spielen gerade gesunken. 
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