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Das Rennen von Rainhill beginnt(10.6)

时间:2016-02-18来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Rennen
60 Meter Höhenunterschied überbrücken, damit die Fabriken Rohstoffe bekommen. Wie macht man das im 19. Jahrhundert? Letztlich entscheidet ein Rennen der Lokomotiven "Rakete", "Ohne Gleichen", "Ausdauer" und "Zyklopenfuß"… Autor: Hellmuth Nordwig
Rainhill: Wenn ein Ort so heißt, kann er ja nur in England liegen. Tatsächlich ist der Regenhügel eine markante Erhebung östlich von Liverpool. Und da ist für die nassen Atlantikwolken oft Endstation. Natürlich nicht für den Zug von Liverpool nach Manchester, der an dem Hügel vorbeifährt. Auf genau der Strecke, wo im Jahr 1830 der erste fahrplanmäßige Bahnverkehr überhaupt eingerichtet wurde. Sie war eine technische Meisterleistung: Tunnel und tiefe Einschnitte durch die Hügel wechseln sich mit zahlreichen Brücken ab. Ein 20 Meter hohes Backsteinviadukt steht bis heute. Und die Trasse quert sogar ein Moor. Kein Zweifel: Technik besiegt die Natur, die Textilfabriken in Manchester brauchen schließlich Rohstoffe.
 
60 Meter über dem Meer
Bis dahin kamen die Baumwollballen vom Hafen Liverpool über Kanäle in die Textilstadt. Schleuse um Schleuse nach oben, denn Manchester liegt 60 Meter über dem Meer. Wie dieser Höhenunterschied auf Schienen bewältigt werden sollte, das war während des Baus der Bahnstrecke noch gar nicht klar. Vorbilder gab es nämlich keine. Im Gespräch war eine Pferdebahn wie in den Großstädten jener Zeit. Oder dampfbetriebene Seilwinden, mit denen die Waggons an Ketten in Richtung Manchester gezogen werden sollten.
 
Einem Mann namens George Stephenson ist es zu verdanken, dass es ganz anders kam. Er kannte sich mit Dampfmaschinen so gut aus wie kein zweiter. Vor allem die neu entwickelten Lokomotiven hatten es ihm angetan. Die gab es bereits vereinzelt in Kohlezechen. Stephenson ließ solche Maschinen selbst in seiner Werkstatt bauen. Trotzdem war es ziemlich kühn von ihm zu behaupten: Dampflokomotiven haben das Zeug, die ganze Strecke von Liverpool nach Manchester zu bewältigen - und die 60 Höhenmeter auch noch. Er sei auch bereit, das zu beweisen, ließ er die Eigentümer der Bahntrasse wissen.
 
Zyklopenfuß, Ausdauer, ohne Gleichen und Rakete
Da war er nicht der einzige. So beschlossen die Direktoren der "Liverpool and Manchester Railway", einen Wettbewerb zu veranstalten. Bei Rainhill sollten die Lokomotiven eine eineinhalb Meilen lange Teststrecke zwanzig Mal zurücklegen - und dafür höchstens drei Stunden brauchen. Am 6. Oktober 1829 ging es los. Stephenson hatte sein Gefährt "Rocket" getauft und damit die beliebte Stammtischparole aufgenommen, man lasse sich eher mit einer Rakete auf den Mond schießen als einen dieser Dampfzüge zu besteigen. Unter den vier Konkurrenten waren die "Sans Pareil" - ohne Gleichen - und die "Perseverance" - Ausdauer. Der "Zyklopenfuß" wurde disqualifiziert, weil bei ihm Pferde in einer Tretmühle am Werk waren.
 
Neun Tage lang dauerte das Rennen von Rainhill, auch weil die Preisrichter recht gutmütig waren. Die 15.000 Zuschauer sollten schließlich etwas geboten bekommen. Beklagen konnten sie sich nicht: Ordentlich Dampf und Qualm, geplatzte Rohre, sogar ein explodierter Zylinder. Nicht zuletzt galt der Beifall den Maschinisten - das waren echte Kerle, die alles aus ihren Gefährten herausholten. Leider war das bei den meisten nicht allzu viel. Nur eine Lokomotive schaffte die ganze Strecke: Stephensons "Rocket". Acht Stück durfte er später nach ihrem Vorbild bauen und an die Bahngesellschaft liefern. Die hat heute nur noch Dieselloks. Doch die Station Rainhill gibt es noch. 
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