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Patent auf Daumenkino(3.18)

时间:2015-04-14来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Patent
Das Daumenkino ist heute vielleicht nicht mehr der Reißer, Videokonsolen lassen Bilder genauso flott flimmern. Allerdings - rein technisch gesehen - hat sich der Erfinder des Daumenkinos durchaus auch viele Gedanken gemacht zur perfekten Flimmerei. Autorin: Leo Hoffmann
Abblätterbuch, Kineoskop, Folioskop, Taschenkinematograph, Taschenkinoskop, Kleinkinoskop, lebendiges Bilderbuch, Kineograph - alle diese Begriffe bezeichnen ein und dasselbe: das Daumenkino!
 
Während es heute als Spielzeug eher belächelt wird, stuft das englische Patentamt die Erfindung des "Kineographen"  im Jahr 1868 als durchaus ernstzunehmend ein. "Kineo" heißt im Griechischen "ich bewege", "gráphein" bedeutet schreiben. Einen "Bewegungsschreiber" also legt John Barnes Linnett, ein Drucker aus Birmingham, dem Patentamt am 18. März 1868 vor, denn dieser "Bewegungsschreiber" biete einen Fortschritt bei der Herstellung optischer Täuschungen.
 
Denn genau danach suchen Linnett und - neben ihm - eine ganze Reihe von europäischen und amerikanischen Erfindern im ausgehenden 19. Jahrhundert fieberhaft: ein Mittel die Welt abzubilden, wie sie sich dem Auge darstellt - 
nämlich bewegt!
 
Alles im Fluss
John Barnes Linnett nutzt ein optisches Prinzip, das bereits gut untersucht ist, den Stroboskopeffekt. Sein Landsmann, der Arzt Peter Marc Roget, hatte den 1825 als erster erforscht: Das menschliche Hirn glättet die Signale, die die Sehnerven ihm weiterleiten und bringt sie in einen logischen Zusammenhang. Nehmen die Augen eine Reihe schnell aufeinander folgender, geringfügig unterschiedlicher Bilder wahr, so setzt das Sehzentrum im Gehirn sie zu einem Bewegungsablauf zusammen: ein Film läuft vor den Augen ab. Nur gibt es den Film damals noch gar nicht, geschweige denn das Wort dafür. Deshalb schützt der Patentbrief Nr. 925, dass Linnetts Erfindung den Eindruck sich bewegender Objekte erzeuge.
 
Bewegungsmelder
Erläuternde Zeichnungen für sein Patent liefert Linnett dem Amt nach. Seine schwarz-weißen Skizzen zeigen eine Bilderfolge in fünf Schritten: Eine Windmühle, deren oberster Flügel sich von der Position null Grad auf die Position 90 Grad dreht. Darunter stellt Linnett dar, wie man seinen "Kineographen Nr. 1" am besten verwendet: Indem man ihn mit der linken an der Bindung hält, die Rechte hinter die Blätter, den Daumen aber davor legt. Biegt man nun den Blätterstapel durch, rutscht Bild nach Bild unter dem Daumen hervor. Die Windmühle beginnt, ihre Flügel zu drehen - und zwar in genau der Geschwindigkeit, die dem Benutzer behagt, so oft er es möchte und so lange er es möchte!
 
Diese Eigenschaft hat Linnetts "Kineograph" seinem Nachfahren, dem 1895 in Frankreich zum Patent angemeldeten "Cinématographen" voraus. Der "Kinematograph" der Gebrüder Lumière, heute längst zu Kino abgekürzt, verurteilt seine Nutzer zu untätigem Betrachten, das Daumenkino hingegen macht sie rührig! John Barnes Linnett sieht sogar vor, die Rückseiten seines "Kineographen" zu bedrucken: So sollen die Daumenkinos zwei sich bewegende Bilderserien zeigen. Ihre Betrachter sollen vorwärts und rückwärts blättern können. Linnett plant auch, das Wenden der Blätter oder Karten mechanisch ablaufen zu lassen, doch ein Patent für diese Mechanik reicht er nie ein. Andere erfinden das Gerät, 
das als "Mutoskop" Furore machen wird.
 
Linnetts "Kineograph Nr. 1" jedoch gilt als wesentlicher Entwicklungsschritt auf dem Weg zum Film. Ein bedeutender Status, den man nicht mehr sehen, 
wohl aber noch hören kann: Daumen-"Kino". 
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