Mehr und mehr junge Asiaten begeistern sich für luxuriöse Modelabels, und die Verantwortlichen von Luxusmarken hoffen, ihre Umsätze vermehrt in Asien ausbauen zu können, und nicht mehr unbedingt in westlichen Ländern.
Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum Models aus China - etwa Danni Li, Emma Pei and Bonnie Chen - gerade so gefragt sind und sich in der Modebranche einen Namen machen.
Wir wollen daher einen genauen Blick hinter die Kulissen der Modebranche werfen und herausfinden, warum Luxusmarken gegenwärtig verstärkt auf Models aus Asien setzen.
Die Modebranche hat traditionell auf Models aus westlichen Ländern gebaut, um ihre Verkaufszahlen zu steigern. Diese Welt war dominiert von blonden oder brünetten Schönheiten aus Europa, den USA, Kanada, Australien oder Lateinamerika.
Doch dank der boomenden Wirtschaft in China wird sich das wahrscheinlich ändern, denn immer mehr Modeexperten sehen eine Zunahme von Gesichtern aus Asien auf den Laufstegen der Welt voraus.
Danni Li ist ein High-Fashion-Model aus China. Wie so viele Models aus Asien begann auch sie ihre Karriere in den USA, 2009 war das, im Rahmen einer Kampagne in New York. Seither sammelte sie Erfahrungen bei glamourösen Shows von verschiedenen Nobellabels.
Heute ist sie eines der bekanntesten Gesichter der internationalen Modeszene.
"Ich bin stolz, Asien auf der internationalen Bühne zu vertreten. Und ich bin glücklich, dass asiatische Models heute mehr Beachtung erhalten als früher. Ich bin zuversichtlich, dass die Anzahl asiatischer Models auf den internationalen Laufstegen zunehmen wird, denn wir symbolisieren eine einzigartige Form von Schönheit, die sich von der von Models aus dem Westen unterscheidet."
Wirtschaftliche Schwierigkeiten einiger traditioneller Modemarken haben dazu geführt, dass führende Modehäuser sich entwickelnden Märkten zuwenden, um den schnell wachsenden Markt für Luxusgüter abzugreifen. Dies bedeutet wiederum, dass Models aus Asien seit kurzem ein neuer Status auf den Laufstegen in aller Welt gegeben wird. Viele von ihnen haben quasi den Rang eines Supermodels erreicht, wie Angelica Zhang, Chefredakteurin von „Vogue China", erklärt:
„Es verändert sich wirklich etwas, denn nun wollen die Marken nach China kommen. Sie wollen zeigen, wie ihre Klamotten an Chinesen aussehen. Man kann mittlerweile alle Arten von Modekampagnen mit Models aus China sehen. Das ‚V-Magazin' hat zum Beispiel eine ganze Ausgabe nur über Models aus Asien herausgebracht. Die ‚New York Times' hat ebenso viele Stories gemacht, ebenso wie die US-'Vogue', die bringen asiatische Models relativ regelmäßig."
Angelica Zhang sagt aber auch, obwohl viele internationale Designer and Modemarken Models aus Asien mehr Aufmerksamkeit schenken, muss vor Ort noch viel getan werden, um die Branche zu fördern:
„Die Branche wächst in China erst seit einigen Jahren. Und es benötigt immer noch ein ganzes System, um Models, Modedesigner und gute Modemagazine zu fördern. Und aus diesem Grund wird es wohl noch etwas Zeit brauchen."
Vom Hervortreten des asiatischen Marktes haben also die großen Marken etwas profitiert. Ökonomen zufolge setzen viele Luxusmarken aber immer noch große Hoffnung auf den Konsum in Ländern wie China und anderen entsprechenden Wachstumsmärkten, während sich die Wirtschaft im Westen noch weiter erholt.
Ein Ergebnis davon ist, dass viele Luxusmarken in der internationalen Welt der Mode vermehrt auf chinesische Models ein spezielles Augenmerk werfen.
Ein Beispiel dafür bietet ein Blick auf die Laufstege von Chanel, Dior oder Victoria's Secret, denn dort gibt es jetzt neben Danni Li auch weitere Gesichter aus Asien zu entdecken.
Obwohl die Branche also langsam Anschluß findet, ist Angelica Zhang von der „Vogue China" der Ansicht, dass Models aus dem Westen immer wieder mal mehr, dann wieder weniger den Laufsteg beherrschen. Nun sei es eben Zeit für Models aus Asien, den Laufsteg zu dominieren.