Bayer bietet 62 Milliarden Dollar für Monsanto:
Der deutsche Chemie- und Pharmakonzern Bayer will für 62 Milliarden Dollar (55,2 Milliarden Euro) den US-Saatgut- und Pestizidhersteller Monsanto übernehmen. Das Leverkusener Unternehmen machte sein Angebot jetzt öffentlich. 62 Milliarden Dollar entsprächen 122 Dollar pro Aktie und bedeuteten einen "erheblichen Aufschlag", hieß es in einer Erklärung. Der Monsanto-Deal biete für Bayer eine "überzeugende" Gelegenheit, "ein weltweit führendes Unternehmen für Saatgut, Pflanzeneigenschaften und Pflanzenschutz zu schaffen", teilte Bayer mit. Monsanto hatte die Offerte als "ungebeten und unverbindlich" bezeichnet. Mit der Übernahme von Monsanto – das auch das hoch umstrittene Pflanzenschutzmittel Glyphosat produziert – würde die Sparte Pflanzenschutz zur größten des Konzerns.
Obama verkündet Ende des Rüstungsembargos gegen Vietnam:
US-Präsident Barack Obama hat in Vietnam die völlige Aufhebung des jahrzehntelangen Waffenembargos gegen den sozialistischen Staat bekanntgegeben. Dies sei Teil der Bemühungen um eine Normalisierung der Beziehungen zwischen den früheren Kriegsgegnern, sagte Obama in Hanoi bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem vietnamesischen Kollegen Tran Dai Quang. Der US-Präsident bestätigte bei seinem ersten Besuch in Vietnam Berichte über den Tod von Taliban-Chef Mullah Achtar Mansur durch einen US-Drohnenangriff in Pakistan. Mansurs Tod sei ein "Meilenstein" auf dem Weg zum Frieden in Afghanistan, erklärte Obama und rief den Rest der radikalislamistischen Taliban-Führung zur Beteiligung an Friedensgesprächen auf.
Kopf-an-Kopf-Rennen bei Präsidentenwahl in Österreich:
Im Kampf um das Präsidentenamt in Österreich liefern sich der Rechtspopulist Norbert Hofer und sein unabhängiger Rivale Alexander Van der Bellen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Wer das höchste Staatsamt in der Alpenrepublik übernimmt, steht nach der Stichwahl noch nicht fest. Nach dem vorläufigen Wahlergebnis – ohne Briefwähler – liegt der Kandidat der rechtsgerichteten FPÖ, Hofer, mit 51,9 Prozent knapp in Führung vor dem Ex-Grünen-Chef Van der Bellen. Gewissheit wird erst die Auszählung der knapp 900.000 Briefwahlstimmen am Montag bringen, bei der für Van der Bellen ein leichter Vorsprung erwartet wird. Die Wahl stieß europaweit auf großes Interesse. Das Erstarken der Rechtspopulisten wird von EU und vielen Regierungen mit Sorge beobachtet. Hofer wäre der erste Rechtspopulist an der Spitze eines EU-Staats. Die FPÖ ist Ausländer- und europakritisch.
Merkel berät mit Vertretern der Zivilgesellschaft Lage in Türkei:
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat zum Auftakt ihres Türkeibesuchs in Istanbul mit Journalisten und Menschenrechtlern beraten. Bei dem Treffen sei es unter anderem um die Kurden, die Entwicklung von Justiz und Rechtsstaat sowie um die europäisch-türkische Kooperation in der Flüchtlingspolitik gegangen, hieß es aus Teilnehmerkreisen. Gegner von Präsident Recep Tayyip Erdogan nahmen nicht an dem Treffen teil. Kritiker hatten der Bundesregierung in den vergangenen Monaten vorgeworfen, mit Rücksicht auf die türkische Hilfe in der Flüchtlingskrise schwere rechtsstaatliche Defizite, den Druck auf die Medien und Menschenrechtsverletzungen zu ignorieren. Die Kanzlerin wird am Montag mit Erdogan über den vom Scheitern bedrohten Flüchtlingspakt der EU mit der Türkei sprechen. Zuvor nimmt sie in Istanbul am ersten UN-Nothilfegipfel teil.
Irak startet Militäroffensive zur Rückeroberung Falludschas:
Im Irak hat die Armee eine Offensive zur Rückeroberung der Stadt Falludscha von der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) begonnen. Ministerpräsident Haider al-Abadi gab den Start der Militäraktion im Fernsehen bekannt. Neben der Armee seien Spezialeinheiten, Polizei, Milizen und andere regierungstreue Kämpfer an der Offensive beteiligt. Unterstützt werden die Truppen demnach durch US-Luftangriffe. Falludscha liegt etwa 50 Kilometer westlich der Hauptstadt Bagdad und ist seit Anfang 2014 unter der Kontrolle des IS. Zuletzt hatte die Armee Geländegewinne gegen die Dschihadisten erzielt. Diese kontrollieren aber weiterhin große Teile im Norden und Westen des Landes, darunter die zweitgrößte irakische Stadt Mossul.
Goldene Palme an Ken Loaches Sozialdrama "I, Daniel Blake":
Die Goldene Palme des Filmfestivals in Cannes geht an das Sozialdrama "I, Daniel Blake" des britischen Regisseurs Ken Loach. Der Film erzählt die Geschichte eines Zimmermanns, der nach einem Herzinfarkt krankgeschrieben wird und an den Anträgen zur Arbeitsunfähigkeit verzweifelt.