U-Bahn-Verkehr in Brüssel nach Terrorwarnung eingestellt:
Nach Anhebung der Terrorwarnstufe ist in der belgischen Hauptstadt Brüssel der U-Bahn-Verkehr eingestellt worden. Die Metro bleibe den ganzen Samstag geschlossen, teilten die Verkehrsbetriebe mit. Die meisten Busse und Straßenbahnen fahren hingegen normal. Auch der Flugbetrieb ist nicht betroffen. Zuvor hatten die Behörden die höchste Terrorwarnstufe für die Hauptstadtregion ausgerufen. Es gebe eine "ernste und unmittelbare" Bedrohung, erklärte das nationale Krisenzentrum. Der Bevölkerung wird geraten, Einkaufszentren, Konzerte oder Bahnhöfe zu meiden. Für den Rest des Landes gilt weiterhin die zweithöchste Stufe, was einer "möglichen und wahrscheinlichen" Bedrohung entspricht. Belgien steht im Fokus der Ermittlungen nach den islamistischen Anschlägen in Paris. Ein Teil der Attentäter hat im Brüsseler Stadtteil Molenbeek gelebt, der als Islamisten-Hochburg gilt.
Drahtzieher der Pariser Anschläge selbst Terrorschütze:
Der als führender Kopf hinter den Anschlägen von Paris geltende belgische Islamist Abdelhamid Abaaoud war offenbar direkt an den Terrorattacken beteiligt. Auf einer Kalaschnikow, die laut Ermittlungserkenntnissen bei den Angriffen verwendet wurde, wurden Spuren des 28-Jährigen gefunden. Die Waffe war in einem nach den Anschlägen von der Polizei sichergestellten schwarzen Seat entdeckt worden, mit dem die Terroristen in der französischen Hauptstadt unterwegs waren. Damit verdichten sich die Hinweise, dass Abaaoud bei der blutigen Anschlagsserie mit inzwischen 130 Toten einer der Angreifer war, die auf eine Reihe von Bars und Restaurants feuerten. Zwei weitere Attentäter sprengten sich vor dem Stade de France in die Luft. Die beiden Männer reisten nach jüngsten Erkenntnissen der Pariser Staatsanwaltschaft am 3. Oktober gemeinsam über die griechische Insel Leros in die EU ein.
UN-Sicherheitsrat fordert zum internationalen Kampf gegen IS auf:
Als Konsequenz aus dem Terror in Paris hat der UN-Sicherheitsrat zum internationalen Kampf gegen die radikale Miliz "Islamischer Staat" (IS) aufgerufen. Der IS stelle eine "globale und noch nie dagewesene Bedrohung" für Sicherheit und Frieden in der Welt dar, heißt es in einer von den 15 Mitgliedern des Gremiums einstimmig verabschiedeten Resolution. Alle Nationen seien aufgefordert, ihre Anstrengungen zur Verhinderung von weiteren Angriffen der Gruppe zu verdoppeln. Die Resolution erteilt nicht die rechtliche Erlaubnis, militärisch gegen die Miliz vorzugehen. Sie gibt aber politische Rückendeckung für den Kampf gegen die Terrorgruppe, die sich zu den Anschlägen in Paris bekannt hatte. In der Resolution werden auch die IS-Angriffe im tunesischen Sousse, in Ankara und Beirut sowie der Anschlag auf ein russisches Passagierflugzeug über dem Sinai verurteilt.
Ausnahmezustand in Mali nach blutiger Geiselnahme:
Nach dem Ende der Geiselnahme in einem Luxushotel in Mali hat der Präsident für zehn Tage den Ausnahmezustand über das gesamte Land verhängt. Zudem ordnete Boubacar Keita drei Tage Staatstrauer an. Bei dem Angriff auf das Radisson-Blu-Hotel in der Hauptstadt Bamako, in dem häufig ausländische Geschäftsleute und Diplomaten logieren, wurden nach letzten Angaben 21 Menschen getötet, darunter zwei der islamistischen Angreifer. Unter den Toten sollen auch mehrere Ausländer sein. Zu der Tat bekannte sich die Al-Kaida nahestehende radikal-islamische Gruppe Al-Murabitoun. Zeitweise sollen die Täter 170 Menschen in ihrer Gewalt gehabt haben. Malische Sicherheitskräfte hatten das Hotel am Freitag gestürmt, unterstützt von ausländischen Spezialeinheiten.
Medien: NATO will Montenegro aufnehmen:
Die NATO soll laut einem Zeitungsbericht noch in diesem Jahr erweitert werden. Anfang Dezember werde das Bündnis Montenegro als neues Mitgliedsland aufnehmen, schreibt die Zeitung "Die Welt" unter Berufung auf Diplomaten. Demnach wollen die NATO-Außenminister zugleich erklären, dass dies keinen Automatismus für andere Beitrittskandidaten wie Bosnien oder Mazedonien bedeute. Vor allem die Regierung in Paris dringe auf eine solche Erklärung. Wie die "Welt" weiter berichtet, habe Russland mehrere NATO-Staaten gewarnt, ein Beitritt Montenegros werde die beiderseitigen Beziehungen belasten. Moskau betrachtet die Nordatlantische Allianz als Gegner und sieht deren Ausdehnung nach Ost- und Südosteuropa kritisch.