Altkanzler Schmidt: "großer Deutscher" und "großer Europäer" :
Deutschland trauert um seinen Altkanzler Helmut Schmidt. Im In- und Ausland wird dem am Dienstag verstorbenen Sozialdemokraten als "großem Staatsmann" Respekt gezollt. Bundespräsident Joachim Gauck sagte, man trauere um "einen der bedeutendsten deutschen Politiker der Nachkriegszeit." Bundeskanzlerin Angela Merkel erkärte, sie verneige sich "in tiefem Respekt vor den Leistungen Helmut Schmidts." SPD-Chef Sigmar Gabriel würdigte ihn als "wirklich großen Patrioten, großen Europäer und großen Sozialdemokraten". Anteilnahme und Anerkennung kam auch aus dem Ausland. Frankreichs Präsident François Hollande meinte, Schmidt habe "bis zu seinem letzten Atemzug Stellung bezogen, vor allem, um den Deutschen zu sagen, welche Rolle sie zu spielen haben." - EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker nannte Schmidt einen "Freund, der mir, ebenso wie Europa, fehlen wird." Russlands Präsident Wladimir Putin bezeichnete ihn als "herausragende Persönlichkeit Nachkriegsdeutschlands."
EU sucht bei Gipfeltreffen mit Afrika Wege aus der Flüchtlingskrise:
Die EU-Staats- und Regierungschefs kommen an diesem Mittwoch mit ihren Kollegen aus Afrika zu einem zweitägigen Gipfeltreffen zur Flüchtlingskrise zusammen. Mehr als 60 Vertreter beider Kontinente treffen sich in Maltas Hauptstadt Valletta, um eine enge Zusammenarbeit in der Frage zu vereinbaren. Dabei geht es einerseits um die Bekämpfung von Fluchtursachen wie Armut und Arbeitslosigkeit sowie um legale Einwanderungsmöglichkeiten nach Europa; andererseits aber auch um den Kampf gegen Schleuser, verstärkte Grenzsicherung und die Rücknahme von in Europa abgelehnten Asylbewerbern durch afrikanische Staaten. Am Ende des Treffens soll ein gemeinsamer Aktionsplan stehen.
Asylprüfung für Syrer: Österreich begrüßt deutsche "Rückkehr zur Vernunft":
Österreich hat deutsche Überlegungen zur Abkehr vom großzügigen Umgang mit syrischen Asylbewerbern begrüßt. Das sei das "Signal, auf das wir die letzten Wochen gewartet haben", sagte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner in Wien. Sie sprach vom "Wendepunkt von der grenzenlosen Willkommenskultur zurück zu einer Kultur der Vernunft und des Augenmaßes" in der Flüchtlingspolitik. Jetzt sei es aber auch notwendig, diese Nachricht "deutlich in die Welt zu senden", wird die konservative Politikerin von der österreichischen Nachrichtenagentur APA zitiert. Europa sei in eine Schieflage geraten, weil das Dublin-Verfahren von Deutschland zwischenzeitlich ausgesetzt war. - Nun sollen Syrer in der Bundesrepublik nach Einzelfallprüfungen wieder in jene EU-Länder zurückgeschickt werden, über die sie in die Europäische unio eingereist waren, wie das Bundesinnenministerium in Berlin bestätigte.
Lufthansa muss wegen Flugbegleiter-Streiks 900 Flüge streichen:
Der Streik der Flugbegleiter bei der Lufthansa trifft an diesem Mittwoch fast 100.000 Passagiere. Die Airline strich am fünften Tag des längsten Arbeitskampfes in der Unternehmensgeschichte weit mehr als 900 Flüge an den Flughäfen Frankfurt, München und Düsseldorf. Der Konzern war in der Nacht vor dem Arbeitsgericht Darmstadt mit einem Antrag auf einstweilige Verfügung gescheitert, den Streik in Frankfurt und München verbieten zu lassen. In Düsseldorf indes hatte das Arbeitsgericht den Streik für rechtswidrig erklärt. Die Entscheidung bezog sich aber nur auf den Dienstag, über die weiteren Tage verhandelt das Gericht um 14 Uhr. In dem Tarifkonflikt geht es UFO um die Sicherung der Betriebs- und Übergangsrenten für die Begleiter. - Erste Streiks gab es am vergangenen Freitag. Am Montag legte die Lufthansa ein neues Angebot auf den Tisch, die Gewerkschaft wies dieses aber als "Provokation" zurück.
Anschlag auf französischen Kriegshafen Toulon vereitelt?:
Der französische Geheimdienst hat möglicherweise einen Anschlag eines Dschihadisten auf Marinesoldaten im Süden des Landes vereitelt. Wie das Innenministerium in Paris mitteilte, wurde Ende Oktober ein mutmaßlicher islamistischer Extremist festgenommen, der seit einem Jahr unter Beobachtung stand. Gegen den 25-Jährigen wurde ein Ermittlungsverfahren wegen geplanter Angriffe auf den Kriegshafen in Toulon eingeleitet. Der Mann wurde observiert, weil er Ende 2014 vergeblich versuchte, nach Syrien zu gelangen. Er soll gestanden haben, von einem Franzosen in Diensten des "Islamischen Staats" (IS) zu Anschlägen angestiftet worden zu sein.