Ungarn hat Bau von Zaun an Grenze zu Kroatien begonnen:
Ungarn hat nach Angaben von Ministerpräsident Viktor Orban mit dem Bau des Zauns an der Grenze zu Kroatien begonnen. Nachdem die Regierung in Budapest die Grenze zu Serbien bereits am Dienstag abgeriegelt hatte, kündigte sie an, auch an der Grenze zu Rumänien einen Zaun bauen zu lassen. Um in die EU zu gelangen, weichen nun viele Flüchtlinge auf Kroatien aus. Die dortige Regierung hatte zunächst verkündet, die Flüchtlinge ungehindert passieren zu lassen, riegelte nun aber bis auf weiteres die Straßen zu sieben Grenzübergängen nach Serbien ab. Damit ist auch der Verkehr am Übergang in Tovarnik gestoppt, an dem die meisten Flüchtlinge zuletzt ins Land gekommen waren. Insgesamt seien seit Mittwochmorgen 11.000 Flüchtlinge eingereist, teilte die Polizei mit. Auch das benachbarte Slowenien stellte den Zugverkehr auf der Hauptstrecke aus Kroatien an der Grenze bei Dobova ein. 250 Flüchtlinge, die in der Nacht illegal nach Slowenien eingereist seien, sollen wieder zurück nach Kroatien geschickt werden.
Deutschland lässt weitere Flüchtlinge per Zug abholen:
Um chaotische Zustände zu vermeiden, sollen weitere Flüchtlinge mit Sonderzügen von der Grenze zu Österreich abgeholt und direkt in verschiedene deutsche Städte gebracht werden. Den Angaben des bayerischen Innenministeriums zufolge werden je etwa 500 Flüchtlinge in fünf Zügen nach Celle, Stuttgart, Frankfurt am Main, Berlin und Dortmund gebracht. Ein Sprecher der Bundespolizei sagte, es seien allein im Bereich Rosenheim am Donnerstag bis zum Nachmittag 2300 illegale Einreisen registriert worden. Am Mittwoch seien es 4600 Menschen gewesen. In Salzburg halten sich noch tausende Flüchtlinge auf, die über Ungarn nach Österreich gelangten und nach Deutschland weiterreisen wollen. Deutschland hatte am Wochenende vor allem an seiner südlichen Grenze wieder Kontrollen eingeführt. Österreich folgte dem Beispiel inzwischen.
Steinmeier bietet Türkei deutsche Unterstützung an:
Außenminister Frank-Walter Steinmeier besucht an diesem Freitag die Türkei, um dort über die Flüchtlingskrise und den Bürgerkrieg im Nachbarland Syrien zu sprechen. In Ankara wird er unter anderem mit Ministerpräsident Ahmet Davutoglu zusammenkommen. Es werde darum gehen, herauszufinden, wo Deutschland noch mehr Unterstützung leisten könne, sagte Steinmeier. Die Türkei sei ein Schlüsselland für den Umgang mit der großen Flüchtlingskrise und den politischen Bemühungen für ein Ende des furchtbaren Bürgerkriegs in Syrien. Die Türkei hat schätzungsweise zwei Millionen Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen, dient aber auch als Transitroute für Asylsuchende aus Asien oder dem Libanon, die nach Europa wollen. Zuletzt hatte deshalb auch Bundeskanzlerin Angela Merkel mehrfach mit der türkischen Staatsspitze telefoniert.
US-Notenbank lässt Leitzins unverändert:
Die US-Notenbank Fed traut sich die erste Zinserhöhung seit fast zehn Jahren noch nicht zu. Auch aus Rücksicht auf den schwächelnden Wirtschaftsriesen China und die unsicheren Aussichten für die globale Konjunktur ließen die Währungshüter den Schlüsselsatz für die Geldversorgung der Banken am Donnerstag bei null bis 0,25 Prozent. Die Fed hatte die Zinsen Ende 2008 auf das Rekordtief gesenkt. Ziel war es, die von der Finanzkrise gebeutelte Wirtschaft wieder in Fahrt zu bringen. Die Börsenkurse in den USA sackten am Donnerstag kurz nach Verkündung der Fed-Entscheidung ab. Dagegen legte der Euro deutlich zu und kletterte über die Marke von 1,14 Dollar.
Mexiko: Festnahme im Fall der Ermordung von 43 Studenten:
Fast ein Jahr nach der Entführung und dem mutmaßlichen Mord an 43 Studenten in Mexiko haben mexikanische Sicherheitskräfte den mutmaßlichen Hauptverantwortlichen für das Verbrechen festgenommen. Die Bundespolizei habe Gildardo López Astudillo alias "El Gil" in Taxco im Bundesstaat Guerrero gefasst, erklärte der Nationale Sicherheitsbeauftragte Renato Sales. Er soll der Regionalchef der kriminellen Organisation "Guerreros Unidos" sein und den Mord an den jungen Männern angeordnet haben. Die Studenten wurden am 26. September letzten Jahres nach einer Auseinandersetzung mit der Polizei in der Stadt Iguala verschleppt und von den Sicherheitskräften an die Mitglieder von "Guerreros Unidos" übergeben. Die Aktion soll der Bürgermeister von Iguala angeordnet haben, der zusammen mit seiner Frau bereits in Haft ist. Sales betonte, dass in Zusammenhang mit der Ermordung der Studenten insgesamt 111 Personen festgenommen worden sind. Die Mehrzahl sind Polizisten.