Trainieren Sie Ihr Hörverstehen mit authentischen Materialien. Nutzen Sie die Nachrichten der Deutschen Welle – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
27.02.2013 – Langsam gesprochene Nachrichten
Die fünf UN-Vetomächte und Deutschland haben in der kasachischen Hauptstadt Almaty ihre zweitägigen Verhandlungen mit dem Iran über dessen umstrittenes Atomprogramm beendet. Man habe sich auf eine weitere Gesprächsrunde auf Expertenebene in Istanbul verständigt, berichtete das iranische Staatsfernsehen. Weitere Details zu dem Treffen in Almaty wurden bislang nicht bekannt. Die russische Nachrichtenagentur Interfax hatte kurz vor Ende der Gespräche gemeldet, es seien keine greifbaren Fortschritte erzielt worden. Die sogenannte 5 plus1-Gruppe, zu der neben Deutschland die UN-Vetomächte USA, Russland, Frankreich, Großbritannien und China gehören, hat dem Iran Diplomaten zufolge eine Lockerung von Sanktionen angeboten, wenn die Regierung in Teheran im Gegenzug ihre Atomaktivitäten einschränkt. Der Iran steht in Verdacht, insgeheim an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten.
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Der Vorsitzende der Deutschen Katholischen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, hat den scheidenden Papst Benedikt XVI. als Brückenbauer gewürdigt, der die Kirche durch seine Theologie entscheidend geprägt habe. Benedikts Entschluss, sein Amt aufzugeben, verdiene Respekt und hohe Anerkennung, sagte Zollitsch in Rom. Dort hält der Papst an diesem Mittwoch seine letzte Generalaudienz ab. Zehntausende Menschen werden auf dem Petersplatz im Vatikan erwartet. Am Donnerstag wird der Papst dann sein Amt aufgeben. Im März soll sein Nachfolger gewählt werden.
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Italiens Staatspräsident Giorgio Napolitano ist bemüht, die internationalen Befürchtungen über eine politische Lähmung seines Landes nach dem Patt bei den Parlamentswahlen zu zerstreuen. Die Wähler hätten eine souveräne Entscheidung getroffen, sagte Napolitano zu Beginn eines mehrtätigen Deutschlandbesuchs in München. Deshalb sei er überzeugt, dass die Regierungsbildung im Interesse des Gemeinwohls gelingen werde. Napolitano richtete zugleich Appelle an Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi wie auch an den Komiker Beppe Grillo, dessen Protestbewegung ein Viertel der Stimmen gewonnen hatte. Beide müssten daran mitwirken, dass Rom eine Regierung bekomme. Berlusconis Mitte-Rechts-Bündnis ist nach der Wahl zweitstärkste Kraft. Italiens Mitte-Links-Lager von Pier Luigi Bersani war zwar als stärkste Formation aus der Abstimmung hervorgegangen und errang die meisten Stimmen im Abgeordnetenhaus. In der zweiten Parlamentskammer, dem Senat, fehlt ihm aber eine Mehrheit.
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Nach wochenlangem Streit hat der US-Senat Chuck Hagel als neuen Verteidigungsminister bestätigt. Für den Wunschkandidaten von Präsident Barack Obama stimmten 58 Senatoren, 41 votierten gegen ihn. Zuvor hatte der Senat für ein Ende der Filibuster genannten Blockadetaktik gestimmt, mit der die Republikaner die Bestätigung Hagels verzögert hatten. Obama hatte den 66-Jährigen Anfang Januar als Nachfolger von Leon Panetta präsentiert, der in den Ruhestand geht. Hagel gehört den Republikanern an, ist in seiner Partei aber nicht wohl gelitten. Führende konservative Politiker halten ihn für zu nachgiebig im Atomstreit mit dem Iran und werfen ihm zudem vor, nicht eng genug an der Seite Israels zu stehen. Auch Hagels kritische Haltung zum Irak-Krieg unter Ex-Präsident George W. Bush hat ihm im republikanischen Lager heftige Kritik eingebracht.
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In Kidal im Nordosten von Mali sind bei einem Selbstmordanschlag mindestens acht Menschen getötet worden. Wie aus Militärkreisen verlautete, sprengte sich ein Attentäter in einem Auto an einem Kontrollpunkt im Osten der Stadt in die Luft. Der Kontrollpunkt wird demnach von der von Tuareg dominierten Befreiungsbewegung MNLA gehalten. Beobachter vermuten militante Islamisten hinter der Tat. Die Vereinten Nationen beklagten unterdessen eine mangelnde finanzielle Unterstützung seitens der internationalen Gemeinschaft für das westafrikanische Krisenland. Nach einem Aufruf zu Hilfen in Höhe von 373 Millionen Dollar seien erst 17 Millionen Dollar eingetroffen, beklagte das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe. Demnach wurden bereits 170.000 Malier wegen der Kämpfe zwischen islamistischen Rebellen und regulären Truppen zur Flucht in die Nachbarländer gezwungen. Weitere 260.000 Zivilisten seien innerhalb Malis auf der Flucht.