Trainieren Sie Ihr Hörverstehen mit authentischen Materialien. Nutzen Sie die Nachrichten der Deutschen Welle – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
27.12.2012 – Langsam gesprochene Nachrichten
In der Zentralafrikanischen Republik spitzt sich die Lage durch den anhaltenden Vormarsch von Rebellen weiter zu. Die Aufständischen sollen nach Medienberichten inzwischen bis auf 75 Kilometer an die Hauptstadt Bangui herangerückt sein. Die USA forderten ihre Bürger auf, das Land zu verlassen. Die Vereinten Nationen kündigten an, ihr Personal in der Zentralafrikanischen Republik auf das Notwendigste zu beschränken. Frankreich entsandte Soldaten nach Bangui, um seine Botschaft zu schützen. Das Gebäude war am Mittwoch von aufgebrachten Hauptstadtbewohnern mit Steinen beworfen worden. Die Menschen warfen der ehemaligen Kolonialmacht vor, nichts gegen den Vormarsch der Rebellen zu unternehmen.
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US-Finanzminister Timothy Geithner will Demokraten und Republikanern mehr Zeit verschaffen, um ihren Haushaltsstreit beizulegen. In einem Brief an die Fraktionsführer im amerikanischen Kongress kündigte Geithner an, durch eine veränderte Rechnungslegung rund 200 Milliarden Dollar einzusparen. Auf diese Weise erhielten die Parteien etwa zwei Monate mehr Zeit, um sich über den Haushalt zu einigen. In dem Streit geht es vor allem darum, ob reiche US-Bürger künftig stärker zur Kasse gebeten werden sollen. Gibt es keinerlei Verständigung, treten automatisch Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen in Kraft. Wegen des Konflikts brach US-Präsident Barack Obama seinen Weihnachtsurlaub ab.
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Syrien ist offenbar bereit, mit Russland über mögliche Friedenspläne zur Beilegung des Bürgerkrieges zu beraten. Staatschef Baschar al-Assad habe dazu seinen Vize-Außenminister Faisal Makdad nach Moskau geschickt, hieß es aus dem Umfeld des Präsidenten. Die Gewalt im Land ging dessen ungeachtet weiter. Im Norden Syriens wurden nach Oppositionsangaben mindestens 20 Zivilisten bei Angriffen von Regierungssoldaten getötet, unter ihnen acht Kinder. Der Chef der syrischen Militärpolizei lief unterdessen zur Opposition über. Per Internet warf er dem Assad-Regime vor, ein Massaker an Zivilisten zu verüben.
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In den Vereinigten Arabischen Emiraten sind mehrere mutmaßliche Terroristen festgenommen worden. Wie die Behörden mitteilten, sollen sie in den Emiraten und verschiedenen anderen arabischen Staaten Anschläge geplant haben. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur WAM wurde Material sichergestellt, das für Attentate hätte verwendet werden können. Die Verdächtigen sollen der Terrororganisation Al Kaida nahe stehen. Die Vereinigten Arabischen Emirate sind ein enger Verbündeter der USA im Anti-Terrorkampf. Sie waren bislang von Anschlägen verschont geblieben.
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Israel lockert die Einfuhrbestimmungen für den Gazastreifen. Erstmals seit fünf Jahren dürfen ab Sonntag täglich bis zu 20 Lastwagen den privaten Sektor in dem Palästinensergebiet am Mittelmeer mit Baumaterial beliefern, berichtet der israelische Rundfunk. Die Lockerung der israelischen Blockade ist nach palästinensischen Angaben Teil des von Ägypten vermittelten Waffenstillstands zwischen Israel und der im Gazastreifen regierenden radikal-islamischen Hamas, das die Kämpfe vom November beendete. Nach Angaben eines Sprechers der zuständigen israelischen Koordinierungsstelle schließen die Lieferungen auch schweres Baugerät wie Planierraupen mit ein. Sollten sich die Hamas und andere radikale Palästinensergruppen an den Waffenstillstand halten, werde es weitere Erleichterungen geben. Israel hatte den Gazastreifen im Jahre 2006 als Reaktion auf den Beschuss durch Raketen und die Entführung des Soldaten Gilad Schalit abgeriegelt. Nach der Machtübernahme der Hamas 2007 wurde die Blockade verschärft.