Trainieren Sie Ihr Hörverstehen mit authentischen Materialien. Nutzen Sie die Nachrichten der Deutschen Welle – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Erstmals seit dem Amoklauf im amerikanischen Newtown hat sich die mächtige US-Waffenlobby zu dem Blutbad geäußert und sich zutiefst "schockiert" gezeigt. In einer kurzen Erklärung der einflussreichen National Rifle Association (NRA) heißt es, die Mitglieder seien tieftraurig über diese Nachricht. Die NRA versicherte, sie wolle dazu beitragen, solche Gewalttaten in Zukunft zu verhindern. Konkret wurde die Organisation allerdings nicht. Präsident Barack Obama kündigte an, er werde sich mit Nachdruck für eine Verschärfung des Waffenrechts einsetzen. Nach Angaben des Weißen Hauses will Obama einen Gesetzentwurf der demokratischen Senatorin Dianne Feinstein zum Verbot bestimmter halbautomatischer Waffen wie Sturmgewehren "aktiv unterstützen". Amerikanische Bürger stürmen angesichts einer möglichen Verschärfung der Gesetze die Geschäfte, um sich mit Waffen einzudecken. Besonders nachgefragt ist das Sturmgewehr, das der Todesschütze verwendete, wie der Verband der Waffenhändler mitteilte.
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Drei Monate nach dem tödlichen Angriff auf das amerikanische Konsulat im libyschen Bengasi hat eine unabhängige Untersuchungskommission schwere Vorwürfe gegen das US-Außenministerium erhoben. Massive Fehler in gleich zwei Abteilungen hätten zu mangelhaften Sicherheitsvorkehrungen im Konsulat geführt und das Attentat begünstigt, erklärte die Kommission in Washington. Am 11. September waren bei dem Angriff in Bengasi US-Botschafter Christopher Stevens und drei weitere US-Bürger getötet worden. Das Attentat wurde erst im Nachhinein als Terrorangriff eingestuft. Die scheidende US-Außenministerin Hillary Clinton erklärte, die im Bericht ausgesprochenen 29 Empfehlungen würden alle umgesetzt.
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Weltweit sind in diesem Jahr 88 Journalisten bei ihrer Arbeit getötet worden - mehr als je zuvor. Das geht aus der Jahresbilanz der Organisation "Reporter ohne Grenzen" hervor, die in Berlin vorgestellt wurde. Danach setzten durch ihren Job auch Internet-Blogger und "Bürgerreporter" ihr Leben aufs Spiel. Hier stieg die Zahl der Todesopfer im Vergleich zu 2011 von fünf auf 47. Viele dieser Opfer stammten aus Syrien, wo Frauen und Männer als Reporter, Fotografen oder Videojournalisten den Alltag des Kriegs und die Verfolgung Oppositioneller dokumentierten, wie Vorstandssprecher Michael Rediske erläuterte. Zu den weltweit fünf gefährlichsten Ländern zählte "Reporter ohne Grenzen" neben Syrien Somalia, Pakistan, Mexiko und Brasilien. Mindestens 193 Journalisten sowie 130 Blogger und Internetaktivisten sitzen derzeit wegen ihrer Arbeit im Gefängnis. Die meisten Inhaftierten zählte die Organisation in der Türkei und China. In der Türkei sitzen danach 42 Journalisten und vier Medienmitarbeiter im Gefängnis, in China sind derzeit 30 Reporter sowie 69 Blogger und Internet-Aktivisten in Haft.
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In Ägyptens Hauptstadt Kairo sind am Dienstagabend Tausende Demonstranten vor den Präsidentenpalast gezogen und haben gegen den islamistisch geprägten Verfassungsentwurf der Regierung protestiert. Auf der ersten großen Demonstration seit der ersten Runde des Verfassungsreferendums skandierten die Regierungsgegner Parolen wie "Nieder mit der Herrschaft der (Muslim-) Bruderschaft" und "Eure Verfassung ist unwirksam". Die Opposition wirft Präsident Mohammed Mursi und seinen Muslimbrüdern vor, mit dem im Eilverfahren ausgearbeiteten Verfassungsentwurf Ägypten zu einem islamistischen Staat machen zu wollen.
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In Südkorea hat die Wahl eines neuen Präsidenten begonnen. Mehr als 40 Millionen Stimmberechtigte sind aufgerufen, den Nachfolger von Amtsinhaber Lee Myung Bak zu wählen. Lee kann sich gemäß der Verfassung nicht wiederwählen lassen. Park Geun Hye, die Tochter des früheren Diktators Park Chung Hee, hat gute Chancen, als erste Frau ins höchste Staatsamt des ostasiatischen Landes gewählt zu werden. Die 60-jährige Kandidatin und frühere Chefin der regierenden konservativen Saenuri-Partei lag nach den letzten Umfragen in der vergangenen Woche knapp vor dem Oppositionspolitiker Moon Jae In.