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08.09.2012 – Langsam gesprochene Nachrichten
Im Syrien-Konflikt hat der russische Außenminister Sergej Lawrow die geplante Bildung einer Übergangsregierung durch die syrische Opposition scharf kritisiert. Dieser "konfrontative Schritt" trage nicht zur Lösung bei, sagte Lawrow nach einem Treffen mit US-Außenministerin Hillary Clinton am Rande des Gipfels des Wirtschaftsforums APEC. Lawrow kritisierte auch die US-Sanktionen gegen Syrien und den Iran. Die Strafmaßnahmen schädigten zunehmend auch russische Unternehmen und Banken, beklagte er. Dies sei "unzulässig". Bei dem APEC-Treffen auf einer Insel nahe der ostrussischen Stadt Wladiwostok hatte Clinton bei den russischen Gastgebern für mehr Druck gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad geworben.
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Durch die Ankurbelung der heimischen Nachfrage und Investitionen in die Infrastruktur will China ein stetiges und robustes Wachstum erreichen. Auch solle die Wirtschaft so ausgerichtet werden, dass sie nicht mehr so exportabhängig sei, versprach Staatspräsident Hu Jintao auf dem Gipfeltreffen der Asiatisch-pazifischen Wirtschaftskooperation (APEC) nahe dem russischen Wladiwostok. Hu räumte ein, dass man Schwierigkeiten habe, neue Arbeitsplätze zu schaffen. - Asien bleibt weltweiter Konjunkturmotor, auch wenn das chinesische Wachstum mit 7,6 Prozent im zweiten Quartal auf den niedrigsten Stand in drei Jahren gefallen ist.
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Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat die Krisenstaaten in der Eurozone davor gewarnt, nach der Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) für unbegrenzte Ankäufe von Staatsanleihen mit den Reformanstrengungen nachzulassen. Die Vertrauenskrise des Euro werde nur dann überwunden, wenn die Reformen weitergingen. Noch seien sich die Märkte nicht sicher, ob die Eurozone halte, sagte der CDU-Politiker der Zeitung "Bild am Sonntag". Es wäre ein schwerer Fehler, wenn die EZB-Entscheidung falsch interpretiert werden würde in dem Sinne, dass man jetzt mit den Anstrengungen nachlassen könne. Das Gegenteil sei richtig, betonte Schäuble.
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Im Euro-Krisenland Portugal hat Ministerpräsident Pedro Passos Coelho für 2013 weitere Sozialkürzungen angekündigt. Für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst und in der Privatwirtschaft würden höhere Abgaben an die Sozialversicherung eingeführt, sagte Coelho in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Dafür würden die Unternehmensabgaben reduziert, um neue Arbeitsplätze zu schaffen. Portugal könne es sich nicht leisten, die mit den internationalen Geldgebern vereinbarten Sparziele zu verfehlen, erklärte Coelho. Portugal hat von der Europäischen Union und dem Internationalen Währungsfonds ein 78 Milliarden Euro schweres Rettungspaket erhalten.
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Die linksgerichtete Rebellenbewegung FARC in Kolumbien hält auch nach der Ablehnung eines Waffenstillstandes durch Präsident Juan Manuel Santos an den im kommenden Monat beginnenden Friedensgesprächen fest. Die Position von Santos sei kein unüberwindliches Hindernis, sagte ein FARC-Sprecher in Havanna auf Kuba. Der kolumbianische Präsident hatte den Vorschlag der Rebellen zurückgewiesen, während der Gespräche die Waffen ruhen zu lassen. Die Regierung werde keine Zugeständnisse machen, bis ein endgültiges Abkommen geschlossen sei, so Santos. Die "Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens" (FARC) führen seit 1964 einen bewaffneten Kampf gegen die Regierung. Die linksradikale Gruppe, die sich vor allem über den Verkauf von Kokain und Entführungen finanziert, ist durch eine seit 2002 andauernde Militäroffensive stark unter Druck geraten.
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Die Flugbegleiter der Lufthansa haben ihren 24-Stunden-Streik am Freitag um Mitternacht planmäßig beendet. Fast 1000 Flüge mussten gestrichen werden. Parallel zu dem Ausstand einigten sich die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo und die Lufthansa auf eine Tarifschlichtung. Damit herrscht Friedenspflicht, Streiks sind verboten. Die Lufthansa kam der Gewerkschaft entgegen und sicherte den Verzicht auf den weiteren Einsatz von Leiharbeitern zu. An diesem Samstag wird der Flugverkehr nach Angaben der Airline weitgehend normal verlaufen.
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Zum Fußball: Die deutsche Nationalmannschaft hat zum Auftakt der Qualifikation für die WM 2014 gegen die Färöer-Inseln 3:0 gewonnen. Die Tore erzielten vor 32.000 Zuschauern in Hannover der Dortmunder Mario Götze und zweimal Mesut Özil von Real Madrid. Am Dienstag will die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw in Wien gegen Österreich mit dem zweiten Sieg in der Qualifikationsgruppe C nachlegen.