capsizen wird als Fremdwort manchmal für Kentern gebraucht; englisch capsize, to upset or overturn. Die Engländer wissen aber selbst nicht, woher dieses ihr Wort kommt. Es drängt sich der Gedanke an das Purzelbaumschlagen auf, das man in Niederdeutschland „Kopheisterschießen‟, doch wohl auch „Kopsheisterschießen‟ heißt. Da dieses dieselbe Bewegung darstellt, die ein kenterndes Boot macht, so wäre es nicht unmöglich, daß capsize davon herstammt, also seinen Ursprung aus dem niederdeutschen Kinderspiel herzuleiten hätte.
Cargo, die Ladung eines (Handels-) Schiffes. Vom lateinischen carrus, der Wagen, kommt zunächst carricare, (auf den Wagen) laden, davon dann das spanische Zeitwort cargar, laden, woraus das Substantivum cargo gebildet ist. Supercargo, der von der Rhederei bestellte mit an Bord eingeschiffte kaufmännische Verwalter der Ladung, dessen Geschäft es ist, den [94]Verkauf der Waren zu besorgen und überhaupt die das Schiff betreffenden kaufmännischen Verhandlungen zu führen. Von carrus kommt auch Carneval (carrus navalis, der Schiffswagen; bei den alten Deutschen wurde im Frühling zur Feier der Wiedereröffnung der Schiffahrt ein festlicher Umzug gehalten, bei dem unter allerlei Verkleidung und Scherz ein Wagen in Gestalt eines Schiffes umhergefahren wurde). Von carrus kommt auch Charge (s. d.)
Certepartie, s. Certificat.
Certificat, das, ein Zeugnis, ein Schein, eine Bescheinigung über wichtige das Schiff und seinen Führer betreffende Eigenschaften und Fähigkeiten. Zu den Schiffspapieren gehören folgende Certificate: Der Classificirungsschein, der Meßbrief, der Registerbrief, der Beilbrief, der Befähigungsschein (Qualifications-Attest; die Certepartie, der Schiffsfrachtbrief, Schiffsfrachtvertrag, das Connaissement, der Verladungsschein). Der Unterschied zwischen Certepartie (eigentlich Cartepartie, bei Roeding Chartepartie) und Connossement (Conaissement) besteht darin, daß sich letzteres nur auf einen Frachtbrief über einen Teil der Ladung bezieht, ersteres aber gebraucht wird, wenn ein Kaufmann ein ganzes Schiff befrachtet, trotzdem eigentlich — partie gerade auf einen Teil schließen ließe. — Die Herkunft aus dem lateinischen liegt auf der Hand.
Charge, die, eigentlich Ladung, wie man denn auch vom Chargieren eines Gewehres oder einer Kanone spricht, bedeutet den Dienstgrad, den jemand in der Rangstufe der Unter- oder Oberoffiziere einnimmt oder bekleidet. Wie Cargo vom lateinischen carrus, der Wagen, carricare laden; also einer, der mit etwas beladen ist, auf den eine Würde, ein Amt, ein Dienst gelegt ist. Es ist dabei zunächst an die Bürde gedacht, hernach aber auch mehr und mehr an die Würde, so daß es in manchen Redewendungen nur von letzterer gebraucht wird. Neuerdings wird vorschriftsmäßig in der Marine anstatt Charge Dienstgrad gesagt.
Chasse marée heißt ein französisches Küstenfahrzeug mit Fockmast, Großmast und Treibermast, Lugger- und Topsegeln; wegen der Segel könnte man es mit Lugger oder Logger übersetzen, am einfachsten aber wäre es durch „Jacht‟ wiedergegeben. „Bateau des côtes de la Bretagne, solidement construit, le plus souvent ponté, et parfailement approprié à la navigation de ces [95]parages. Le Chasse-Marée navigue bien, il est très-convenable pour la pêche et pour le petit cabotage; il porte deux mâts inclinés sur l'arriére gréés avec beaucoup de simplicité, et souvent un troisième — das ist der Treibermast — dit de Tapecul‟.
Cirrocumulus, s. Cirrus.
Cirrostratus, s. Cirrus.