Besan, der. Das große Gaffelsegel am Kreuzmast, der, wenn er keine Rahen hat, also wenn das Schiff Barktakelage besitzt, eben nach dem Besan Besanmast genannt wird. Die Erklärung des Namens wird erschwert durch das Vorkommen anderer, ähnlich lautender. So gab es im Mittelalter eine Münze, die italienisch bisante, spanisch und portugiesisch besante, provençalisch bezan, altfranzösisch besant, englisch ebenfalls besant hieß. Sie hat aber, aus dem Mittelmeer stammend, mit unserm Besan nichts zu tun, (trotzdem dieser in seiner Gestalt an ein lateinisches Segel erinnert), denn sie hieß lateinisch byzantus, griechisch byzantos; es ist also klar, woher sie stammt (wie der Taler von Joachimstal, der Heller aus Hall, der Batzen aus Bern seinen Ursprung an der Stirn trägt) und was sie bedeutet. — Sodann gab es nach Kilian ein niederländisches Wort besaen, das Eierschale und eine Art billigen alaungegerbten Leders bezeichnete; damit ist auch nichts gewonnen. Wichtiger für uns ist es, daß Kilianus ein Wort besane hat, das er mit epidromus übersetzt, dessen Wichtigkeit aber darin besteht, daß er dafür auch die Form mesaene beibringt, denn nun dürfen wir auch annehmen, daß unser Besan einmal mit m angelautet hat. Er heißt zwar im Holländischen und Schwedischen auch bezaan, besan, aber dänisch mesan, englisch mizen, italienisch mezzana, spanisch mezana, portugiesisch mezena, französisch mizaine — und alle diese Wörter sollen aus dem Lateinischen stammen, und zwar nach Kluge aus medius, so daß also ursprünglich an einem anderen, mittleren, Standort das Segel seine Verwendung gefunden haben muß. 1695 Mesansegel, 1732 Bezaansegel, jetzt kurz: der Besan.
Besatzung, die, eines Schiffes heißt die Gesamtheit derer die auf ihm eingeschifft sind zu dauerndem, dienstlichen Aufenthalt; die Schiffsmannschaft, früher Equipage, welches Wort in seiner fremden Gestalt uns kaum noch daran erinnert, daß es [59]von dem niederdeutschen scip stammt und niederdeutsch eskipage hieß, alles zusammenfassend was zur Bemannung und Ausrüstung eines Schiffes nötig ist; bald auch die Ausrüstung eines sich auf dem Lande bewegenden Fahrzeuges, Kriegsgepäck, Reisegerät, Kutsche und Pferde.
beschlagen, s. Beschlagseising.
Beschlagseising, der. Beschlagen, althochdeutsch bislahan, mittelhochdeutsch beslahen: schlagen auf, festschlagen, umfangen, umschließen (s. Schlag), verschließen, bedecken u. s. w. Die meisten Bedeutungen sind im seemännischen dieselben wie im Hochdeutschen, nur beschlagen bedarf der Erwähnung insofern es das Festbinden der aufgegeiten Segel an die Rahe bedeutet; solches geschieht mittelst der Beschlagseisings, Bändseln, an denen das eine Ende spitz zuläuft, das andere mit einem Auge versehen ist; s. seisen.
Beschute, die. Seemännisch nur in Verbindung mit Hartbrot, „eine Beschute Hartbrot‟, sei es wegen der Gestalt, sei es wegen des Hartgebackenen, Zwiebackähnlichen. Niederländisch bischuyt, nichts anderes denn eine volkstümliche Form des französischen biscuit. Zwey-Back sagt der Übersetzer der „durchläuchtigsten Seehelden‟ 1681. Er beschreibt die Entdeckung der Magellanstraße und erzählt von einem Patagonier, der „auf einer Mahlzeit einen ganzen Korb mit Zwey-Back aufgegessen, und in einem Zuge soviel Wein, als ein Wasser-Eimer halten möchte, ausgesoffen.‟ Als ob sie auf dem Geschwader Magellans ihr Brot und ihren Wein nicht besser hätten anwenden können, die wahrlich knapp genug waren.
Beschmarten, s. Schmarting und bekleiden.