Bergen, Am häufigsten findet sich im seemännischen Gebrauch die Wendung „Segel bergen‟, ein Kommando das immer ertönt, wenn die Segel „eingezogen‟ d. h. festgemacht werden sollen. Daneben spricht man vom Bergen einer Ladung bei gestrandetem oder sonst gefährdetem Schiffe, man sagt auch „sich bergen‟. Der gemeinschaftliche Begriff ist: in Sicherheit bringen, und zwar ist, da dem Stamme bhergh die Bedeutung „hoch, Anhöhe‟ beiwohnt, der ursprüngliche Sinn ohne Weiteres klar: sich vor einer Flut, einer Überschwemmung oder sonstigen Gefahr auf einen Berg (womöglich in eine Burg) begeben und so in Sicherheit bringen. Nur bei „Segel bergen‟ hat sich die Bedeutung so weit verflacht, daß es, auch wenn kein Sturm naht und kein Segel in Gefahr steht weggerissen zu werden, sondern auch beim Segelmanöver im Hafen und bei gutem Wetter gesagt wird. Eigentlich nur noch bei Seeleuten übrig, die andern sagen jetzt verbergen und haben noch den Begriff des heimlichen, des Versteckens hinzugetan. Althochdeutsch pergan (gothisch bairgan) angelsächsisch beorgan, niederländisch bargen. Vergl. Herberge, althochdeutsch heriberga, Ort wo ein Heer geschützt lagern [57]kann. Die älteste Bedeutung des jetzt so friedlichen Wortes ist also kriegerisch; italienisch albergo, altspanisch, neuspanisch und portugiesisch albergue, altfranzösisch herberc, neufranzösisch auberge. In alten Zeiten hatte man vielfach „Freiberge‟ (woher die zahlreichen Städtenamen), Berge wohin ein Verfolgter fliehen konnte und wo er eine Zeit lang unverletzlich war. Es gab in Eiderstedt und Dithmarsen Freyberge, davon 3 in Eiderstedt, einer bei jedem Gericht, „wo ein Missetäter auf drei Tage sich frei und sicher bergen konnte.‟ Daher die Türme auf den Höfen mittelalterlicher Burgen Bergfriede, richtiger Bergfriete, Bergfreite. Und was jetzt bei uns Friedhof heißt, müßte Frithof = Freithof geschrieben werden.
Berghölzer, die, sind Verstärkungen der Außenbordwand und somit des ganzen (hölzernen) Schiffes; sie laufen der Länge nach um das ganze Schiff herum, sind also eigentlich Außenbordsplanken, nur stärker wie diese und daher über sie herausragend und die glatte Fläche der Bordwand unterbrechend. Das Zeitwort bergen, ostfriesisch bargen, heißt im niederdeutschen Sprachgebrauch nicht nur verstecken, in Sicherheit bringen, sondern auch sonst sichern, bedecken, schützen. Da nun das große Bergholz grade an der breitesten Stelle des Schiffes angebracht ist, so bedeutet der Name nicht nur eine Sicherung und Befestigung des Schiffes im Allgemeinen, sondern auch im Besonderen einen Schutz der am meisten gefährdeten Stelle gegen Stoß oder Anprall an ein anderes Schiff, an ein Bollwerk, eine Kaje, eine Pier etc. etc. Ich finde das Wort (in der niederdeutschen Form Barchholt) zum ersten Male in der „Beschriving van der Kunst der Seefahrt,‟ 1673, in einer Segelanweisung wie man „by Harvestdagen upt sekerste dorch dat Schager Rack, offt uth den Sund na den Schagen‟ segelt. „Truwet awerst den Schagen by Nacht nicht tho veel, ydt wehr den Saack dat gy gut und sichtlick Wedder hadden, alß men by Dage buten de Trendel langest segelt, und dat men den upt Barchholt mit de Foeten by dat Water steit, so kom men Lesö by klaren Weder even sehen‟ ...