Banjerdeck, das eigentlich bloß Banjer, heißt auf kleinem [48]Schiff mit nur einem Deck der kleine Platz vor der Kajüte wo die Leute ihre „Logis‟ haben. Banje ist Diminutivum vom niederdeutschen ban, das nicht nur wie im Hochdeutschen Bahn einen freien Weg, sondern überhaupt eine freie Strecke, einen freien Platz oder Raum bedeutet. Also: Der für die Mannschaft freie Raum.
Bank, die. 1. Im eigentlichen Sinne: Bank zum Sitzen, s. Backen und Banken; Ruderbank, s. ducht. 2. Übertragen: Austernbank, Felsenbank, Korallenbank, Mudderbank, Sandbank, Nebelbank, Wolkenbank, Nagelbank (mit den Koveinnägeln s. d.) Bank wird als nasalierte Form von Back, Rücken, rundliche Erhöhung angesehen, was mit den Wörtern, bezw. Zusammensetzungen in übertragener Bedeutung nicht übel stimmt, besonders mit Sandbank, wofür man auch Sandrücken sagt. Kluge gibt einen vorgermanischen Stamm bhangi an, was der Verwandtschaft mit Back widersprechen würde, falls bhangi nicht eine vorgermanische Nasalierung der Wurzel von Back — bhag — wäre.
Baratterie, die. Dieses in der deutschen Marine ungebräuchliche, von Dabovich, „Nautisch-technisches Wörterbuch der Marine‟ für die österreichische Seemannssprache bezeugte Wort war dem gelehrten Roeding in Hamburg vor hundert Jahren kein fremdes. „Hierunter versteht man alle Betrügereien, die von Schiffern, zum Schaden der Rheder und Befrachter, gemacht werden können. Z. E. Verfälschung und Bestehlung der Güter, oder Nebenwege, die mit dem Schiff, ohne Wissen der Rheder, gemacht werden.‟ Holländisch, dänisch, schwedisch Baraterie, englisch barattery, französisch baratterie, italienisch, spanisch, portugiesisch baratteria. Diese Einmütigkeit ist auffallend. Man hat unter den Rhedern wohl übereinstimmend solches Verfahren verurteilt als eine Art von Seeraub, wollte es aber nicht geradezu Piraterie nennen und verfiel daher auf dieses ähnlich genug und doch nicht so hart lautende Wort.
Barbetteschiff, das, ein (Panzer-) Schiff mit gepanzerten Barbettetürmen, die wegen der darin aufgestellten Geschütze besonders starke Panzer tragen, während der übrige Teil des Schiffes leichter gepanzert ist. Der Name kommt von der heiligen Barbara, bei den Katholiken die Schutzpatronin der Artillerie; ihr zu Ehren heißt auf französischen Kriegsschiffen die Pulverkammer St. Barbe. Die heilige Barbara war eine [49]römische Jungfrau, die um ihres christlichen Glaubens willen den Märtyrertod erlitt, ihre Henker aber wurden vom Blitz erschlagen.
Barbican. Insofern deutsche Kriegsschiffsboote an der Treppe dieses Namens an der Kaje zu Plymouth anzulegen pflegen, gehört dieses Wort hierher. Im Mittelhochdeutschen hieß barbigan der Teil der äußersten Festungswerke, aus dem Ausfälle gemacht wurden. Altfranzösisch barbacane, Brustwehr mit Schießscharten. Soll aus dem Arabischen bab-kanah, a gateway, kommen.
Bardse, s. Bark.