Admiralität hieß bis etwa vor zehn Jahren die oberste kaiserliche Marine-Behörde, als Oberkommando und Verwaltung noch in einer Hand lagen, in der Hand des „Chefs der Admiralität.‟ [14]Die Behörde ist aufgehoben, nur der Titel Admiralitätsrat ist geblieben. Admiralitätsanker s. Anker.
Ahoi! Der Ruf mit dem ein Schiff oder ein Boot angerufen wird, „Schiff ahoi! Boot ahoi!‟ Man muß sich hüten tiefere Bedeutungen suchen zu wollen wo keine sind. Das Wort ist eine einfache Interjektion, weiter nichts, gebildet und gewählt von dem Bedürfnis weithin gehört zu werden. Im Englischen heißt es to hail a ship. Das hat man wohl übersetzt: einem Schiffe Heil zurufen; ist aber auch nur eine Interjektion und hat mit Heil nichts zu schaffen. Niederdeutsch halen, anhalen; es ist im Grunde dasselbe Wort wie das im Hochdeutschen so häufig gebrauchte holen. Das heißt niederdeutsch auch halen. Die Bedeutung der zu Grunde liegenden Wurzel ist: einen Ton oder Laut von sich geben; tönen, rauschen, lauten, schreien, rufen, hallen, Hallo machen, durch Halloschreien jemanden herbeirufen, näher kommen machen, also herbeiholen, man könnte sagen: einen herbeihalloen. — Auch der Ruf Gut Heil! oder All Heil! hat mit Heil nichts zu tun, sondern ist eben nur ein Ruf, ein Zuruf, ein Gruß, eine Interjektion. Ebenso der alte Schlachtruf der freien Friesen: „Eala fria Fresena!‟ Auch hier hat man eala mit Heil übersetzen wollen, da es doch nur eine Interjektion ist, wie die angelsächsische Übersetzung von Luc. VII. 14: „Jüngling, ich sage dir, stehe auf!‟ mit „eala geonge aris!‟ beweist. — Wird bei Dunkelheit ein auf ein Kriegsschiff zukommendes Boot mit ahoi! angerufen und die Antwort lautet nein! nein! so ist kein Offizier im Boot; ja! ja! so ist ein Offizier oder im Offizierrang Stehender darinnen; wird der Name des Schiffes geantwortet, so ist der Kommandant im Boot; heißt es: „Flagge‟! so kommt ein Flaggoffizier (Admiral).
Ahming, die. Auch kurzweg die Ahm genannt, bedeutet dieses Wort das vorn und hinten am Schiff angemalte Maß, welches den Tiefgang desselben anzeigt; beruht nach Kluge auf mittellateinischem Worte ama, Gefäß, Weinmaß, griechisch ame, lat. ama, Feuereimer. Im Mittelhochdeutschen wurde, wie in Mond, das a zu o, daher das neuhochdeutsche Ohm. Im Mittelniederdeutschen hieß es ame und bedeutete „das bei der Obrigkeit aufbewahrte (gewöhnlich kupferne) Richtmaß, nach welchem die im Verkehr zu gebrauchenden Meßgefäße geprüft und alsdann mit einem Zeichen ihrer Richtigkeit vom Eichmeister versehen [15]wurden‟. Auch dieses Zeichen hieß ame; die Thätigkeit des Eichmeisters amen; hochdeutsch ahmen; daher das Wort nachahmen, das einzige von der Sippe, das uns in der Umgangssprache geblieben ist und alle Tage gebraucht wird: „nach Maßgabe eines Musters sich ähnlich ausdrücken oder betragen‟. Dieses Nachahmen hieß lange Zeit einfach ahmen. — Das Wort Ahming ist in Gefahr durch „Tiefgangsmarke‟ verdrängt zu werden; es wäre schade, man könnte dann auch ebenso gut Ausschlammungs-Maschine anstatt Bagger oder Holzglättungsinstrument anstatt Hobel sagen.