Mit einem Gummiband kann man Dinge verschließen oder zusammenhalten. Und man kann damit natürlich auch schnipsen. Doch warum ist Gummi so dehnbar?
Fast jeder hat wohl schon einmal mit einem Gummiband gespielt. Wenn man es auseinanderzieht und dann loslässt, flitzt es davon und nimmt seine ursprüngliche Form wieder an. Das funktioniert, weil Gummi elastisch ist. Er lässt sich auseinanderziehen, geht dann aber in seinen Ursprungszustand zurück. Doch wie funktioniert das?
Wer die Antwort wissen will, muss sich zunächst mal mit Kautschuk beschäftigen. Daraus werden die Gummibänder nämlich gemacht. Kautschuk wird aus dem Milchsaft des Kautschukbaumes gewonnen. Er kann aber auch künstlich hergestellt werden. Kautschuk ist alles andere als elastisch. Die Experten sagen, er ist plastisch. Das bedeutet, dass er sich verformen lässt wie Knete und dann so bleibt, wie er ist. Das heißt: Ziehen wir ein Stück Kautschuk auseinander, dann verändert er sich danach nicht - anders als das Gummiband.
Aus reinem Kautschuk können die Gummibänder also nicht hergestellt werden. Denn hinzu kommt, dass Kautschuk bei Wärme klebrig wird. Und ist es kalt, dann wird er brüchig. Kautschuk muss also bearbeitet werden, damit wir ein Gummiband daraus machen können. Der Kautschuk wird mit Schwefel zusammengebracht.
Herausgefunden hat das Charles Goodyear im Jahr 1839. Er erhitzte Kautschuk und Schwefel und erhielt das Gummi. Der Vorgang wird heute Vulkanisation genannt. So können nicht nur Gummibänder hergestellt werden. Auch viele andere Dinge können wir so produzieren. Wer zum Beispiel einen Luftballon haben will, setzt dem Kautschuk wenig Schwefel zu. Mehr wird für einen Autoreifen genommen. Denn der soll nicht gleich abgefahren sein, wenn wir über die Straße brausen.