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Als ich noch klein war, war ich recht beschaulich;
mein Leben ging so lind wie Frühlingswellen,
und zaghaft flossen meines Geistes Quellen,
eng, doch erbaulich.
Ich wuchs und wuchs, es schwollen meine Adern,
sie dehnten sich wie meine Machtgedanken;
mein Schaffenswille türmte ohne Schranken
Quadern auf Quadern.
Den Künsten schuf ich manche Pflegestätte,
ich half der Wissenschaft zu vollem Wirken,
und Geist und Arbeit gaben den Bezirken
die feste Kette.
Doch Ruh und Frieden mußten weiterziehen;
und meine Kinder lassen gern sich locken
von grünen Wäldern, sanften Herdenglocken,
mir zu entfliehen.
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Mein erstes Wort, im engen Raum genährt,
strebt weit hinaus, daß es die Welt regiere;
wir stäken noch im Dämmersinn der Tiere,
hätte nicht Gott dem Menschen es gewährt.
Mein zweites hat der Kaiser und der König,
und ist es auch zumeist; fast jeder strebt
es irgendwie zu sein, solang er lebt,
und wer es ist, dem scheint es oft zu wenig.
Der, der das Ganze ist, wirft manchen Blitz
anfeuernd ins Gespräch und ins Gerede,
ein wohlgelittner Schalk selbst in der Fehde;
man lobt den Scharfsinn, freut sich an dem Witz.