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Ich nähre mich von fremden Stoffen,
doch kann auch ohne sie bestehn;
ich bin's, auf das die Weisen hoffen,
und alle Weiten stehn mir offen,
ihr würdet ohne mich vergehn.
165Am hellen Tage herrsch ich gerne,
doch auch die Nacht ist mir vertraut;
ich wohne auf dem kleinsten Sterne,
mich schreckt sie nicht, die große Ferne
die mich mit Geisterhänden baut.
Ich wirke in den Himmelsblitzen,
versteckter Tat bin ich verhaßt;
wo grübelnd die Gelehrten sitzen
und ratlos ob der Lösung schwitzen,
bin ich ein hochwillkommner Gast.
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In alten Zeiten
hat mich der Mensch erdacht
und Ordnung mit mir
in die Dinge gebracht.
Wie nötig bin ich
der Wissenschaft,
wie zeige ich
der Völker Kraft!
Wenn ich nicht eng
ihm verbunden wär,
wie würde erliegen
das tapferste Heer!
166Und doch weiß jeder,
wie schwach ich bin,
denn erst mein Nachbar
gibt Halt mir und Sinn.