(nach alten Mustern)
Der Bauer schläft im Hirsekraut;
wer fährt dem Bauer sein Heu nach Haus?
Der rote Mond guckt übern Strauch,
der Bauer schläft und wacht nicht auf.
Wer fährt dem Bauer sein Heu nach Haus?
Aus ihrem Loche lugt die Maus,
der Fuchs schleicht sacht aus seinem Bau;
der Bauer träumt und wacht nicht auf.
Der Mond scheint hell und hoch herauf,
der Marder schleicht durchs fahle Laub,
die Eulen huschen schwarz und grau;
der Bauer stöhnt, doch wacht nicht auf.
Husch, horch: Wer trippelt und trappelt zu Hauf?
Wer spannt die müden Gäule aus?
Die Gäule wissen den Weg nach Haus;
der Bauer schläft im Hirsekraut.
Wer kichert in des Wagens Bauch?
Wohin rollen die Räder ohne Ruck, ohne Laut?
Wer hält sie an am Garten, am Zaun?
Wer fuhr dem Bauer sein Heu nach Haus?
Der kommt verstört beim Morgengraun:
O Frau, mein Heu! O Frau, mein Traum!
Die Frau führt lachend ihn zum Zaun,
da zupft die Ziege vom Wagen das Kraut.
"Schlaf andermal nicht und sei nicht faul,
wenn der Vollmond steigt übern Berg herauf;
die Kobolde fuhren dein Heu nach Haus,
jetzt geh und leg ihnen Speck und Kraut."