Christina stand mit ihrer Tochter Emily im Wohnzimmer am Fenster und sah sich den Rasen im Garten an. Noch bin in den Herbst hinein hatte sie ihn gehegt und gepflegt. Ganz penibel hatte sie jedes noch so kleine Unkraut aus der Erde gezogen. Und nun musste sie erschüttert feststellen, dass ihre ganze Arbeit völlig umsonst gewesen war.
»Mama, was ist denn mit der Wiese passiert?«, fragte Emily schockiert. »Warum wachsen da jetzt überall kleine Bäumchen?«
Mama Christina, die es selbst nicht fassen konnte, schüttelte nur den Kopf. »Ich weiß es nicht. Da muss uns jemand einen ganz üblen Streich gespielt und irgendwas unter den Rasen gepflanzt haben. Wenn ich denjenigen erwische, gibt es ganz großen Ärger.«
Emily sah sich noch immer ungläubig um und entdeckte plötzlich etwas. Auf einem Ast eines Baumes saßen mehrere Eichhörnchen, die sich mit kleinen Headsets unterhielten und mit ihren Vorderpfoten immer wieder auf Stellen im Garten zeigten.
»Mama, schau mal. Was machen die da?«
Christina wusste es nicht, öffnete aber leise das Fenster und legte ihren Zeigefinger auf den Mund. Dann lauschten die Beiden den Stimmen der kleinen Tiere.
»Operation abgeschlossen, Herr Kommandant. Wir haben uns mittlerweile einen guten Überblick verschaffen können. Alle zweihundert Walnüsse wurden im Herbst ordnungsgemäß vergraben. Mittlerweile sind die ersten jungen Walnussbäume aus dem Boden gewachsen. Wir erwarten schon bald reiche Ernte. Wir …« Das Eichhörnchen, das während des Funkspruchs die ganze Zeit die Umgebung im Auge behalten hatte, entdeckte Christina und Emily.
»Abbruch!«, rief es in sein Funkgerät. Sofortiger Abbruch. Wir sind entdeckt worden. Rückzug! Rückzug! Herr Kommandant, es tut mir leid, aber wir werden diesen Garten aufgeben müssen. Die Menschen sind uns auf die Schliche gekommen.«
Nur wenige Augenblicke später flitzten die Eichhörnchen am Baumstamm herab und verschwanden in alle Himmelsrichtungen.