Der Herbst war zu Ende gegangen. Die Zeit der Helligkeit war schon lang vorbei. Mittlerweile beherrschte die Dunkelheit den größten Teil des Tages.
An einem der ersten Wintertage trafen sich mehrere Eichhörnchen auf der Wiese eines Stadtparks. Sie alle waren vom Hunger geweckt worden und suchten nun die Verstecke auf, in denen sie in den letzten Wochen Nüsse und Eicheln als Proviant versteckt hatten.
Eines dieser Eichhörnchen hieß Ritchie.
Ritchie saß gemütlich auf einem Stein und sah seinen Artgenossen zu, wie sie sich abmühten, um an ihr Futter zu kommen. Er selbst schien es alles andere als eilig zu haben.
»Hey, Ritchie!«, rief ihm Emma zu, die gerade eine Walnuss aus dem Boden zog.
»Das hast du jetzt von deiner Faulheit. Hättest du im Herbst Futter versteckt, müsstest du jetzt nicht zuschauen und hungern. Ich bin mal gespannt, wie du so durch den Winter kommen willst. Komm bloß nicht auf die Idee, einem von uns etwas zu klauen. Dann bekommst zu riesigen Ärger.«
Ritchie schüttelte grinsend den Kopf.
»Ich muss euch gar nichts klauen. Das ist auch nicht meine Art. Ich habe einen viel einfacheren Weg, um an Futter zu kommen. Du wirst Augen machen, das verspreche ich dir.«
Er erhob sich von seinem Stein und lief zum Ausgang des Parks. Dort kletterte er auf einen hohen Baum, hinter dem sich ein großes Haus befand.
Vor einem Fenster im Erdgeschoss machte Ritchie Halt und klopfte gegen die Glasscheibe.
»Mama, schau mal, das Eichhörnchen ist wieder da.«, war eine begeisterte Kinderstimme zu hören. »Darf ich es füttern?«
Schon öffnete sich das Fenster und Ritchie bekam ein paar Nüsse vor die Pfoten gelegt, die er dankbar annahm.
Wenig später kletterte er an den nächsten Etagen vorbei und futterte sich von unten nach oben durch, bis er pappsatt war.
»Siehst du.«, rief er Emma zu, die auf einer Baumwurzel saß und nicht glauben wollte, wie genial Ritchies Idee war.
»Das ist viel einfacher, als den ganzen Herbst Nüsse zu sammeln und sie im Boden zu verbuddeln.«