„Äh … Ihren erhobenen Zeigefinger, Mister Holmes“, antwortet der Direktor. „Aber was soll das?“
Nun hält Sherlock den Finger sehr nah an das Gesicht des Direktors. Brady muss fast schon schielen.
„Sehen Sie bitte etwas aufmerksamer hin. Und beschreiben Sie mir ganz genau, was Sie erkennen können!", fordert er ihn auf.
Ich helfe dem Direktor und sage: „Da sind kleine Linien auf Ihrer Fingerkuppe. Sie sind verschlungen. So wie ein winziges Labyrinth. Die Linien laufen in der Mitte der Fingerkuppe zu Kreisen zusammen, die immer kleiner werden."
„Ganz genau."
Sherlock hält Brady die zehn Fingerkuppen seiner beiden Hände vor die Nase und erklärt:
„Jede dieser Fingerlinien ist ganz anders als die anderen. Sie sind auf jedem Finger von jedem Menschen einzigartig. Auf der ganzen Welt gibt es keine zwei Fingerlinien, die sich gleichen! Wir haben einen natürlichen Fettfilm auf der Haut. Und deshalb hinterlassen wir auf allem, was wir anfassen, Fingerabdrücke. Stellen Sie sich das vor wie kleine einzigartige Stempel."
Direktor Brady, Bob und ich staunen nicht schlecht.
Sherlock fährt fort: „Wenn man diese Fingerabdrücke vergleicht, kann man eindeutig beweisen, ob jemand an einem Tatort und somit am Verbrechen beteiligt gewesen ist!"
„Das ist genial!", sagt Bob. „Dass da vorher niemand drauf gekommen ist …“
Sherlock nickt zufrieden und klopft auf sein Notizbuch.
„Hier werde ich alle Fingerabdrücke von den Tatorten und den Zellen sammeln. Die sehen wir uns dann in der Baker Street unter dem Mikroskop einmal ganz genau an. Wenn die Fingerabdrücke aus dem Gefängnis mit den Abdrücken aus dem Hotel und der Bank übereinstimmen, haben wir die Namen der sechs Täter."
„Dann müssen wir sie nur noch finden!", freut sich Bob.
„Alles zu seiner Zeit“, antwortet Sherlock mit einem feinen Lächeln.