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H. A. Guerber德语故事:In sicherer Hut

时间:2021-10-22来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: H. A. Guerber德语故事
In einer der schönsten Straßen in Dresden steht ein steinernes Haus. In diesem Hause wohnt eine glückliche Familie, bestehend aus Vater, Mutter, und drei Kindern. Die älteste Tochter ist fünfzehn Jahre alt, der einzige Knabe zwölf Jahre alt, und das jüngste Kind, die kleine Rita, ist erst fünf Jahre alt.
 
Dieses kleine Mädchen liebt das Stadtleben nicht. Sie ist viel glücklicher auf dem Lande, und sie freut sich immer, wenn die Ferien herankommen, daß sie Dresden wieder verlassen kann.
 
Eines Tages stürmte sie in das Zimmer, wo ihr Vater in einem Lehnstuhl saß, seine große Zeitung lesend.
 
„Vater, lieber Vater, morgen fangen die Ferien an! Wann können wir auf das Land gehen?“
 
Der Vater küßte das Kind und erwiderte zärtlich: „Wir reisen übermorgen ab, und diesmal gehen wir in die Berge, wo es noch viel schöner ist, als auf dem Lande.“
 
Rita tanzte vor Freude, als sie dieses hörte, und als sie drei Tage später in dem kleinen Gasthof hoch auf dem Berge ankamen und sie die schönen Wälder und die herrlichen Blumen sah, war sie sehr glücklich.
 
Rita sprang herum bis der Vater sie mit einer kleinen Heuschrecke verglich. Er schickte sie bald ins Freie unter Aufsicht der Gouvernante, die das Kind ja nicht aus den Augen lassen sollte, denn es waren viele gefährliche Stellen im Walde, wo man sich leicht hätte verirren können.
 
Nicht sehr weit von dem einsamen Gasthofe war eine kleine Hütte, wo ein Holzhacker mit seiner Familie wohnte. Die Holzhackerfamilie bestand aus fünf barfüßigen Knaben, welche die vornehmen Kinder erstaunt ansahen.
 
Der jüngste von diesen Knaben, der kleine Hans, konnte seine Augen von dem fremden Knaben nicht abwenden, denn dieser hatte eine Peitsche, die er laut knallen ließ.
 
„Oh, wenn ich nur eine solche Peitsche hätte, die so laut knallt!“ sagte Hans endlich, und sah seinen Stock, mit dem kleinen daran befestigten Strick, traurig an, obschon er ihn bis dahin als seinen größten Schatz angesehen.
 
Aber diese Peitsche konnte nicht knallen, wie diejenige des kleinen Fremden, und jetzt hatte Hans alle Freude daran verloren.
 
Am folgenden Morgen kam die kleine Rita zur Thür heraus. Der Vater stand da, und Rita lief fröhlich herum. Sie war so glücklich in den Bergen zu sein, und als sie die schönen Blumen sah, schlug sie vor Freude in die Hände.
 
Sie pflückte die Blumen und hatte bald einen großen Blumenstrauß. Nach und nach, als der Blumenstrauß größer wurde, näherte sie sich der kleinen Hütte, wo Hans stand. Er sah Rita an, und als sie näher trat, sagte er:
 
„Ich weiß, wo schöne Blumen wachsen!“
 
„Schöner als diese?“ fragte Rita, den Blumenstrauß hinhaltend.
 
 
„Oh, ja; viel schöner. Dort in dem Walde sind große Büsche roter Blumen.“
 
„Ach, wie herrlich!“ rief Rita entzückt. „Vater,“ schrie sie, „komm’ doch, wir wollen gleich in den Wald gehen. Der Knabe sagt, daß da große Büsche ganz voll roter Blumen stehen. Bitte, komm’ doch!“
 
„Nein, Kind, nicht jetzt,“ erwiderte der Vater lächelnd. „Jetzt mußt du in das Haus kommen, um dein Frühstück zu essen. Deine liebe Mutter ist krank, und du sollst heute sehr artig sein.“
 
Rita ging jetzt in das Haus. Später aber kam sie wieder heraus, von der Gouvernante begleitet. Sie wäre gern in den Wald gegangen, aber die Gouvernante sagte, sie solle da bleiben, damit die Mutter sich nicht allein fühle, denn Vater, Schwester und Bruder waren den Berg hinabgegangen, um den Arzt für die kranke Mutter zu holen.
 
Bald rief die kranke Mutter die Gouvernante wieder in das Haus und Rita blieb allein. Sie spielte eine Weile mit der Puppe, dann dachte sie an die schönen, roten Blumen.
 
„Der Wald ist nicht weit,“ sagte sie zu sich selbst. „Ich will schnell dahin gehen und einen Strauß roter Blumen für die liebe Mutter pflücken.“
 
Das Kind sprang schnell fort, und kam bald in den Wald. Da war es kühl und grün, aber zuerst sah sie keine roten Blumen.
 
Sie wollte eben zurückgehen, als sie durch die Bäume etwas rotes sah. „Das sind die roten Blumen!“ rief sie entzückt, und rannte weiter in den Wald hinein.
 
 
Als sie dahin kam, sah sie, daß die Blumen nicht mehr sehr frisch waren. Ein wenig weiter sah sie einen anderen Busch. Die Blumen darauf schienen viel frischer. Sie ging dahin und hatte bald beide Hände voll Blumen.
 
Unterdessen war der Vater mit dem Arzte angekommen. Der Arzt sagte, daß die Dame nicht gefährlich krank sei, und daß die gute Bergluft sie bald wieder gesund machen würde. Darauf ging er fort.
 
Die Gouvernante mußte nun der Mutter vorlesen und dachte dabei, Rita sei entweder bei dem Vater oder bei der großen Schwester. Erst als es Zeit zum Abendessen geworden, dachte man wieder an das kleine Mädchen.
 
„Wo ist das Kind?“ fragte der Vater.
 
„Ich habe sie draußen unter dem großen Baume gelassen, als die gnädige Frau mich rief,“ erwiderte die Gouvernante. „Aber da Sie einige Minuten nachher zurückkamen, dachte ich, daß Rita bei ihrer Schwester sei,“ fuhr sie fort.
 
„Mit mir ist Rita nicht draußen gewesen,“ antwortete die große Schwester. „Sobald der Arzt fortging, bin ich in mein Zimmer gegangen um mich auszuruhen, denn ich war sehr müde und wollte schlafen. Rita war aber nicht mehr unter dem Baume, als wir zurückkamen.“
 
Der Vater sprang jetzt erschrocken auf. „Wir müssen das Kind finden,“ rief er, und alle folgten ihm nach. Sie gingen überall hin, riefen laut, aber sie sahen und hörten nichts von ihr.
 
Der Vater war blaß vor Angst. Er rief die Dienstboten des Gasthauses herbei, um ihm zu helfen, das Kind zu suchen. Sie suchten den ganzen Abend umsonst, und als es dunkel wurde, nahmen sie Fackeln und Laternen und suchten die ganze Nacht. Der Holzhacker suchte auch, obschon er den ganzen Tag gearbeitet hatte und sehr müde war.
 
Am Morgen erst kam er mit dem müden Vater zurück in sein Haus.
 
„Das kleine Mädchen muß in den Fluß gefallen sein,“ sagte er traurig. „Ich weiß nicht, wo wir jetzt noch suchen können, ich weiß nicht wo sie ist.“
 
„Aber ich weiß es!“ rief der kleine Hans.
 
„Du!“ rief der Vater erstaunt.
 
„Ja, ich weiß es,“ wiederholte Hans.
 
„Nun, dann zeige uns, wo sie ist,“ rief der Holzhacker.
 
Der kleine Hans ging sogleich in den Wald. Die zwei Väter folgten ihm. Hans ging auf den ersten roten Busch zu und schien erstaunt, das kleine Mädchen nicht da zu sehen.
 
„Wo ist sie?“ fragte er den Vater. „Sie ist hierher gekommen, um rote Blumen zu pflücken.“
 
Der Holzhacker sagte: „Rote Blumen wollte sie? Dann ist sie vielleicht weiter gegangen.“
 
Er ging jetzt mit dem Vater etwas weiter in den Wald. Bald kamen sie an einen Busch, wo Jemand viele Blumen gepflückt hatte.
 
„Hier ist sie sicher gewesen,“ sagte der Holzhacker. „Nehmen Sie sich in Acht, mein Herr, der Busch ist dicht an dem Abhang! Sie werden hinunterfallen!“
 
 
„Ach!“ rief der Vater, „vielleicht ist mein armes Kind da hinunter gefallen!“
 
Der Holzhacker hatte sich auf den Boden geworfen, und bog sich jetzt über den Rand des Abgrundes.
 
Bald sagte er erstaunt, aber doch sehr leise: „Das Kind liegt nicht weit von hier auf einem vorspringenden Felsen. Sie liegt so still! Entweder ist sie fest eingeschlafen, oder ...“
 
„Ach!“ rief der Vater, „ich muß hinunter!“
 
„Das können Sie nicht, mein Herr!“ rief der Holzhacker. „Sie kennen unsere Felsen nicht, und es ist eine gefährliche Stelle. Ich will selbst hinuntergehen!“
 
Während er noch sprach, hatte der Holzhacker die Schuhe schnell ausgezogen, das Seil, das er trug, um den Leib gebunden und das andere Ende desselben an einem Baume befestigt.
 
Der Vater half ihm mit zitternden Händen und der Holzhacker sagte: „Mein Herr, Sie wissen, daß ich nur ein armer Holzhacker bin. Wenn ich verunglücken sollte, sorgen Sie für meine Frau und die Kinder, deren Vater sein Leben für Ihr Kind gewagt.“
 
„Ja, das will ich!“ rief der Vater ernst. Er konnte nicht weiter reden, denn die Angst um das kleine Mädchen nahm ihm die Sprache.
 
Als der Holzhacker eben bereit war, kamen mehrere Männer herbei. Den ängstlichen Winken des Vaters folgend, kamen sie sehr leise herbei und nachdem sie vernommen, daß das Kind auf einem vorbringenden Felsen liege, halfen sie dem Holzhacker langsam hinunter. Dieser klammerte sich mit den Händen und mit den nackten Füßen an den Felsen und als er endlich das Kind erreichte, legte er die Hand auf dasselbe.
 
Sobald er Rita berührte, wachte sie auf, denn sie war wirklich nur eingeschlafen. Sie machte eine rasche Bewegung, und wenn der Holzhacker sie nicht festgehalten hätte, wäre sie sicher in den Abgrund hinab gestürzt.
 
„Gott sei Dank!“ rief er. „Das Kind war nur eingeschlafen.“ Der wartende Vater hörte diese Worte auch und wäre er nicht vor Angst sprachlos gewesen, hätte auch er „Gott sei Dank!“ gerufen.
 
Der Holzhacker sagte jetzt zu dem Kinde: „Siehst du, Kleine, du sollst jetzt deine Arme um meinen Hals schlingen, und festhalten, denn ich brauche Hände und Füße zum hinaufklettern. Das Seil allein ist nicht stark genug, und sonst müssen wir in den Abgrund fallen.“
 
Rita versprach festzuhalten, schlang beide Arme um den Hals des guten Mannes und jetzt ging es langsam aufwärts.
 
Endlich kamen beide wohlbehalten oben an. Als der glückliche Vater sein Kind in den Armen hielt, rief es fröhlich:
 
„Ach, Vater, ich bin so froh, daß du gekommen bist. Ich habe so lange gewartet. Ich wollte die schönen Blumen pflücken und dann bin ich plötzlich hinunter gefallen.
 
„Ich konnte weder hinauf noch hinunter gehen. Ich war so müde und schläfrig, daß ich die Augen nicht mehr offen halten konnte. Doch fürchtete ich, weiter hinunter zu fallen. Da dachte ich: Wenn ich mein Abendgebet bete, so schickt der liebe Gott einen schönen Engel herunter, um mich zu schützen, bis der Vater kommt. Hast du den Engel wohl gesehen, Vater?“
 
„Nein, gesehen habe ich ihn nicht, aber der liebe Gott hat ihn doch heruntergeschickt,“ rief der glückliche Vater.
 
Der Vater war so glücklich, sein Kind wieder wohlbehalten in den Armen zu haben, daß er seine Freude nicht genug aussprechen konnte.
 
Die kleine Rita wurde von der Mutter, Schwester und Gouvernante fröhlich empfangen; und an demselben Tage ging sie noch mit dem Vater, um den Holzhacker und seine Familie zu besuchen.
 
Der wackere Mann wurde sehr reichlich belohnt, und als Rita den kleinen Hans fragte, was er sich wohl wünschte, da er sie doch gefunden, rief er:
 
„Ich möchte am allerliebsten eine große Peitsche haben, die so laut knallen kann, wie diejenige Ihres Bruders.“
 
Schon am folgenden Tage wurde sein Wunsch erfüllt. Der kleine Hans knallte mit seiner Peitsche vom Morgen bis zum Abend und war der glücklichste Junge in dem ganzen Riesengebirge. 
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