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Abenteuer des Johann Dietrich-9

时间:2020-08-05来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Abenteuer des Johann Dietrich
Doch haben die Menschen vor allen Unterirdischen ein Grauen, und das ist wohl natürlich. Denn dem Menschen ist das Licht angeboren und die Liebe zu allem Lichten und Hellen, und es schaudert ihm vor dem Dunklen und Verborgenen und vor allen geheimen Kräften, die unsichtbar umherschleichen und walten. Auch wissen sie ja, daß die Unterirdischen allenthalben sein und sich verwandeln und zaubern können. Freilich erzählt man vielmehr von ihren Zaubereien, als wahr ist; das meiste machen sie durch ihre Unsichtbarkeit und Künstlichkeit, wodurch sie so feine Arbeit als Spinnen und Wespen weben und wirken und den Menschen allerlei Gaukelei und Einbildung vormachen können. Und wenn sie ja viel zaubern, tun sie es mehr zur Freude und zum Spiel als zum Bösen. Die Schwarzen aber können auch hexen und sind schlimme Hexenmeister, und wenn die sich verwandeln, sind sie die scheußlichsten Tiere und Gewürme, Bären, Wölfe, Hyänen, Tiger, Katzen, Schlangen, Kröten, Skorpione, Krähen und Eulen; und wehe den armen Menschen, die sich mit ihnen eingelassen haben! Denn von ihnen muß man dreifache Pfänder nehmen, und auch der Klügste wird von ihnen betrogen, wenn er nicht kurzen Kauf mit ihnen hält. Daß diese Hexenkappen und Nebelkappen weben, womit man sich unsichtbar machen und in einem Hui über Land und Meer fahren kann, das ist wahr. Dem Doktor Faust haben sie seinen Mantel gemacht, womit er in einer Sekunde von Straßburg nach Rom und von Mainz nach Paris gefahren ist. Aber wie ist es diesem armen Doktor Faust auch ergangen! Er ist mit diesen schwarzen Künstlern, weil er zu weise werden wollte, ein Schwarzkünstler geworden und endlich zu dem Allerschwärzesten gefahren. Die Schwarzen machen auch Zauberwaffen, Harnische, die gegen Stahl und Hieb fest sind, Degen, die nie Scharten bekommen können und vor welchen sein Helm und Panzer aushält, dünne Kettenhemde leicht wie Spinnweben, wodurch keine Kugel dringt. Der Gebrauch derselben ist aber sehr abgekommen, seit die meisten Menschen Christen sind, und war mehr in der heidnischen Zeit. Das ist einmal wahr, künstliche Schmiede und Waffenschmiede sind sie und wissen eine Härtung und zugleich eine Schmeidigung des Stahls, die ihnen kein irdischer Schmied nachmachen kann; denn ihre Klingen sind zugleich biegsam wie Rohrhalme und scharf wie Diamanten. Auch wirken sie noch viel anderes Zaubergeschmeide aus Stahl und Eisen, das zu mancherlei verborgenen Künsten gebraucht wird und zum Teil die seltsamsten und unbegreiflichsten Eigenschaften hat. Die Braunen sind aber die Juweliere der Berge, die mehr in Gold und Silber und Edelsteinen arbeiten. Die feinsten und künstlichsten aller Unterirdischen sind die Weißen; die wirken ihre Arbeiten so fein und dünn wie die zartesten Blumen aus, so fein und zart, daß viele Augen sie gar nicht sehen können; und sie können aus Silber und Gold Röckchen weben, von denen man schwören sollte, sie seien aus Sonnenstrahlen oder Mondschein gewebt; denn sie sind leichter als die leichtesten Spinnweben.
 
Johann Dietrich kam die ersten Wochen, die er in dem gläsernen Berge verlebte, nicht weiter als in sein Kämmerchen und von dem Kämmerchen in den Speise- und Tanzsaal und wieder zurück. Er konnte gar kein Ende finden, die schönen und köstlichen Sachen zu betrachten und zu loben, die in seinem Zimmer und in dem Schränkchen aufgestellt waren. Am meisten aber ergötzte er sich an den schönen Bildern und an seinem Bücherschranke, wo viele hundert der sauberst gebundenen Bücher mit goldenem Schnitte nebeneinander standen, und in welchen er die allerfeinsten und lustigsten Märchen fand, an welchen er sich nicht satt lesen konnte. Als aber die ersten Wochen vergangen waren, da spazierte er oft aus und ließ sich von seinem Diener alles zeigen und erzählen. Es gab da unten aber die allerlieblichsten Spaziergänge nach allen Seiten hin, und er konnte viele Meilen weit wandeln, und sie nahmen kein Ende; und man sieht daraus, wie unendlich groß der Berg war, worin die Unterirdischen wohnten, und doch erschien die Spitze oben nur wie ein kleiner Hügel, worauf einige Bäume und Sträuche stehen. Und daraus kann man auch wissen, wieviele Meilen seine Tiefe nach unten hinabgehen mußte. Das war aber das Besondere, daß zwischen jeder Au und jedem Anger, die man hier mit Hügeln und Bäumen und Blumen und Inseln und Seen durchsäet in der größten Mannigfaltigkeit hatte, gleichsam eine schmale Gasse war, durch welche man wie durch eine kristallene Felsenmauer gehen mußte, bis man zu etwas Neuem gelangte. Die einzelnen Anger und Auen waren aber wohl oft eine Meile lang. Von den Bäumen habe ich schon erzählt, wie sie voll köstlicher Früchte hingen, und von den Quellen, in welchen Milch und Wein aus den Felsen rieselte. Da konnten die Wanderer sich nie so weit vergehen, sie fanden immer, womit sie sich erquicken konnten. Aber das Allerlustigste waren die bunten Vögel, die immer von Zweig zu Zweig flatterten und wie tausend himmlische Nachtigallen sangen, und die Blumen, so wunderschön von Farben und Düften, daß Johann ihresgleichen nimmer auf Erden gesehen hatte. Kurz, es war hier alles zauberisch, lustig und anmutig und bei aller der Lust und dem Jubel ein so stilles Leben. Es wehete, und man fühlte keinen Wind; es schien hell, und man fühlte keine Hitze; die Wellen brauseten, und man fand keine Gefahr, sondern die niedlichsten Nachen und Gondeln, als schneeweiße Schwäne gestaltet, kamen, wann man über einen Strom wollte, von selbst ans Land geschwommen und führten an das jenseitige Ufer, und ebenso führten sie über die Seen zu den Inseln. Woher das alles kam, wußte niemand, und der Diener durfte es nicht sagen; das aber sah Johann wohl und konnte es mit Händen greifen, daß die großen Karfunkel und Diamanten, womit die hohe Decke statt des Himmels gewölbt war, und womit alle Wände des Berges geschmückt standen, für Sonne, Mond und Sterne leuchteten. Diese lieblichen Fluren und Auen waren meist einsam. Man sah wenige Unterirdische auf ihnen, und die man sah, schienen immer nur so vorüberzuschlüpfen, als hätten sie die größte Eile, davonzukommen. Selten geschah es, daß einige hier im Freien einmal einen Reigen aufführten, etwa zu dreien, höchstens zu einem halben Dutzend: mehr hat Johann hier nie beisammen gesehen. Nur dann ging es lustig her, wann die Schar der Diener und Dienerinnen, die wohl ein paar Hundert sein mochten, ausgelassen und spazieren geführt wurden. Das geschah aber alle Woche nur zweimal; meistens waren sie da drinnen in dem großen Saale oder in den anstoßenden Zimmern beschäftigt oder mußten auch in der Schule sitzen. 
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