Paul saß in seinem Sandkasten und buddelte mit Hilfe seiner Schüppe ein Loch. Immer tief ging es in den Boden hinein. Der Sand türmte sich auf einem Haufen an der Seite. Nach ein paar Minuten traf er auf die Wiese, auf der Papa den Sandkasten aufgestellt hatte. Doch davon wollte sich Paul nicht aufhalten lassen. Er wollte so tief graben, wie noch nie ein Kind zuvor gegraben hatte. Selbst wenn es dafür einen Meter tief gehen sollte.
Paul stach den alten, vergilbten Rasen ab, hob ihn weg und machte sich an das Erdreich und schippte kräftig weiter. Plötzlich traf er überraschenderweise auf etwas, das er hier nicht erwartet hatte. Er machte große Augen und wischte letzte Erdkrümel von seinem Fundstück. Da lag eindeutig eine große Dinosaurierkralle vor ihm im Boden. Vielleicht hing da noch ein komplettes Skelett mit dran.
»Das muss ich sofort Papa zeigen.« Paul lief ins Haus.
Währenddessen regte sich in der Erde etwas. Die Kralle zitterte und begann sich zu bewegen. Langsam zog sie sich zurück und verschwand im Boden. Wäre Paul jetzt hier gewesen, hätte er die Stimme eines Urzeitriesen gehört. »Verdammt. Jetzt habe ich schon seit fast 66 Millionen Jahren hier in Ruhe geschlafen und werde nun von einem kleinen Menschenkind gestört. Ich muss mir wohl ein neues, ruhiges Plätzchen suchen.«
Der Dinosaurier grub sich vorsichtig durch das Erdreich. Doc kurz, bevor er endgültig den Garten verließ, schob er einen Stein, den er gerade gefunden hatte, in den Sandkasten. »Dann ist der kleine Mann nicht so ganz enttäuscht, wenn er zurück kommt.«
Ein paar Minuten später tauchte Paul wieder auf. Er hatte Papa an die Hand genommen und zog ihn hinter sich her. »Wenn ich es dir doch sage. Es ist eine echte Dinosaurierkralle, die ich gefunden habe. Ich habe mir das nicht ausgedacht.«
Sie kamen am Sandkasten an und sahen hinein. Die Kralle war nicht mehr da. Stattdessen lag dort nun das uralte, versteinerte Haus einer Meeresschnecke.
»Ein Dinosaurier ist das zwar nicht, aber du hast trotzdem einen wirklich tollen Fund gemacht.«
Papa nahm den Stein vorsichtig hoch, reinigte ihn und besah ihn sich von allen Seiten. »Der wird sich wirklich gut in deinem Regal machen. Du kannst stolz auf dich sein. Vielleicht wirst du später mal als Archäologe arbeiten. Aber bis dahin musst du noch den Unterschied zwischen Dinos und Schnecken lernen.«