Wolkenkratzer

Papa und Paul waren mit dem Auto unterwegs, um Mama am Flughafen abzuholen. Für Paul war es die erste Fahrt in eine Großstadt. Das konnte man ihm auch ansehen. Er kam nämlich aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Natürlich kannte Paul so große Städte aus dem Fernsehen. Aber diese vielen Menschen, die langen Staus in den Straßen und die riesigen Häuser mit eigenen Augen zu sehen, war etwas ganz anderes.

Ein ganz besonders hohes Gebäude zog Paul in seinen Bann. Er musste seinen Kopf ganz schön verrenken, um bis zum obersten Stockwerk schauen zu können.

»In dem Haus muss aber eine ganz schön große Familie wohnen, wenn es so viele Etagen und Zimmer hat.«

Papa grinste und sah beim Warten vor der roten Ampel kurz aus dem Fenster.

»Das ist kein normales Haus.«, erklärte er. »Das ist ein Wolkenkratzer. Da drin sind ganz viele einzelne Wohnungen und Büros untergebracht.«

Paul staunte Bauklötze.

»Wow. Ein Wolkenkratzer. Warum heißt das Haus so? Hat das einen Grund?«

Papa dachte kurz nach.

»Das weiß ich gar nicht so genau. Ich denke mal, man hat sie so genannt, weil sie besonders hoch sind, dass man das Gefühl hat, sie würden bis zu den Wolken reichen.«

»Können sie denn tatsächlich Wolken kratzen?«

Papa lachte und schüttelte den Kopf.

Aber als Paul wieder aus den Fenster sah, wollte er seinen Augen nicht trauen. Da war tatsächlich eine Wolke über ihnen, die sich genüsslich den Bauch an dem riesigen Hochhausdach schubberte.

Paul grinste breit, behielt seine Entdeckung aber für sich. Das würde Papa ihm eh nicht glauben. Erwachsene hatten einfach kein Gespür für so etwas.