Der Profifant
In den letzten zwei Stunden hatte Mama eifrig in der Küche gearbeitet. Ihre kleine Tochter Merle hatte fleißig geholfen, bis ein großer Korb mit leckerem Essen gepackt war.
»Jetzt können wir Papa Bescheid sagen, dass alles für unser Picknick im Grünen vorbereitet ist.«
Sie sah Merle ins Gesicht und gab ihr einen wichtigen Auftrag: »Geh mal ins Wohnzimmer und sag ihm Bescheid, dass er den Proviant holen und in den Kofferraum unseres Autos stellen kann.«
Merle nickte begeistert und lief sofort los.
Nach ein paar Minuten kam ein verwirrter Papa in die Küche. Er hatte seine Stirn in tiefe Falten gelegt.
»Was soll ich ins Auto bringen?« wollte er wissen. »Merle hat mir irgendwas von einem Profifant erzählt. Sowas kenne ich gar nicht.«
»Proviant!« musste Mama lachen. »Unser Proviant für das Picknick ist fertig. Einen Profifanten gibt es nicht. Jedenfalls habe ich davon noch nichts gehört.«
Papa nickte, schnappte sich den großen Korb und brachte ihn in die Garage. Dort hatte er das Auto geparkt.
»Wo bleibt ihr denn?« hörte er Merles Stimme schon im Flur rufen.
»Der Profifant ist schon im Kofferraum. Wir warten nur noch auf euch.«
Papa kratzte sich am Kopf und sah auf seine rechte Hand, in der er den großen Korb hielt.
»Schon im Kofferraum? Ich hab ihn doch noch hier. Ist ja seltsam.«
Also legte er noch einmal seine Stirn in Falten und betrat die Garage. Was er dort entdeckte, war so unglaublich, dass er es nicht wahr haben wollte.
Im offenen Kofferraum saßen Merle und ein kleiner, grauer Elefant, der mit einer roten Latzhose bekleidet war. Als er Papa sah, sprang er raus und stellte sich vor.
»Mein Name ist Paul. Ich bin der Profifant. Ich bin Profi in allen möglichen Dingen. Eine meiner Aufgaben ist es, Picknickkörbe zu kontrollieren, ob das Essen gut vorbereitet wurde und alles so eingeräumt wurde, dass nichts umkippen kann.«
Dann steckte er seinen Rüssel in den Korb und wühlte ein paar Sekunden darin herum.
»Scheint alles in Ordnung zu sein.«
Doch dann hielt er kurz inne, warf noch einen kritischen Blick auf das Essen und fischte dann eine Tüte Erdnüsse hervor.
»Die dürfen sie auf keinen Fall mit zum Picknick nehmen. Das verstößt den die deutsche Picknickverordnung. Die muss ich leider mitnehmen und vernichten.«
Er grinste und stopfte sich mit dem Rüssel ein paar der Erdnüsse in sein Maul.
»Hat mich gefreut und viel Spaß beim Picknick.« verabschiedete sich Paul und verließ die Garage durch das offene Tor.
Papa stand noch immer der Mund offen. Er wollte nicht glauben, was er da gerade gesehen hatte.
»Hab ich doch gesagt.« erklärte Merle noch einmal. »Der Profifant war schon im Auto.