»Heilige Drei Könige.«, las Alexander vom Kalenderblatt und sah im Augenwinkel, dass Mama und Papa die Kugeln und das Lametta vom Weihnachtsbaum nahmen.
»Was macht ihr denn mit dem Baum?«, fragte er entsetzt und drehte sich schnell um.
»Der ist doch so schön. Den könnt ihr doch nicht einfach so ohne irgendwas hier stehen lassen.«
Papa setzte sich auf das nahe Sofa und nahm seinen Sohn auf den Schoß.
»Der Weihnachtsbaum soll ja nicht stehen bleiben. Es wird Zeit, dass er aus der Wohnung raus kommt. Weihnachten ist ja schließlich schon zwei Wochen vorbei. Irgendwann wird eine Tanne nun mal trocken und stirbt ab. Dann fallen ihre Nadeln ab und sie sieht gar nicht mehr schön aus.«
Aber das wollte Alexander gar nicht hören. Stattdessen protestierte er lautstark.
»Wir können doch nicht einfach einen Baum wegwerfen. So was macht man nicht. Den kann man doch bestimmt noch irgendwie gebrauchen.«
Er lief schnell zum Fenster und sah hinaus in den Garten.
»Können wir den Baum denn nicht dort draußen eingraben bis zum nächsten Weihnachten?«
Papa musste grinsen.
»Nein, das geht leider nicht. Der Baum ist doch abgesägt. Er hat keine Wurzeln mehr.«
Alexander war beleidigt.
»Die Nachbarn werden bestimmt mit euch schimpfen, wenn ihr den Baum weg werft.«
»Dann schau doch mal durch das Fenster auf die Straße.«, schlug Papa vor.
Der Junge lief sofort in die Küche. Nur Sekunden später staunte er nicht schlecht. Vor jedem Haus lag mindestens eine Tanne, meistens sogar zwei oder drei.
»Das gibt’s ja gar nicht. Jeder wirft einfach seinen Baum weg. Das ist so gemein. Vielleicht braucht sie noch irgendwer.«
Papa seufzte.
»Ich hab da eine Idee. Wir fahren in den Zoo. Dort werde ich dir etwas zeigen.«
Er half Alexander in die dicke Winterjacke und setzte ihn ins Auto. Gemeinsam fuhren sie in den nahen Zoo, wo direkt zum Kamelhaus gingen.
»Was machen wir denn hier?«, wollte Alexander wissen.
»Das wirst du gleich sehen.«, antwortete Papa.
Sie öffneten die Tür und traten ein. Zu beiden Seiten waren Gitter angebracht, hinter denen die Kamele standen. Und nun musste Alexander grinsen.
»Die fressen ja Weihnachtsbaume.«, sagte er erstaunt.
»Du siehst also, dass unsere Bäume nicht einfach nur in den Müll kommen.«, erklärte Papa.
»Das hättest du doch gleich sagen können. Dann darfst du unseren Baum an die Straße legen.«