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Die Tochter der Piratenbräute:Kapitel 10 Verzweiflung

时间:2023-03-17来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Die Tochter der Piratenbräute
Die nächsten Wochen zogen sich quälend dahin. Immer wieder wechselten die Piraten ihre Verstecke. Immer wieder änderten sie ihre Taktik. Mal nutzten sie eine der vielen Inseln als Deckung, mal griffen sie auf offener See an. Sie gingen offen in den Kampf oder tarnten sich als Händlerschiffe. Trotzdem konnten sie nicht einen einzigen Erfolg verbuchen. Jedes einzige Mal kam ihnen der mächtige Fisch in die Quere, verschluckte die Beute und ließ die Piraten unbehelligt. Die Angst vor dem Tod wich langsam großem Frust.
»Wir müssen uns langsam etwas anderes ausdenken. So kann es doch nicht weiter gehen.« Enterhäkchen sprach als Erste aus, was alle dachten. »Wir brauchen eine komplett andere Taktik. Wir müssen dieses … dieses … Ding mit seinen eigenen Waffen schlagen. Wir müssen ihm eine Falle stellen und es irgendwie erledigen. Sonst können wir das Piratenleben an den Nagel hängen und müssen unseren Lebensunterhalt, wenn es ganz eng wird, auf …« Sie konnte und wollte es kaum aussprechen. »… auf ehrliche Weise verdienen.«
Verzweifelt sah sie von einer Mutter zur anderen, die auch keine besseren Ideen mehr hatten. Sie hatten längst resigniert und aufgegeben.
»Das ist nicht mehr unser Meer. Es hat sich gegen uns gewandt. Vielleicht gehören wir einfach nicht mehr hierher. Es wäre so viel einfacher, an Land zu gehen und dort irgendwas zu machen. Vielleicht können wir im Sailorman’s Hole kellnern.« Deborah hatte sie wohl schon damit abgefunden, die Seefahrt und die Piraterie aufzugeben. Doch ihre Tochter war da ganz anderer Meinung.
»Kellnern? Im Sailorman’s Hole? Was meinst du denn, wie lange es die Spelunke noch geben wird, wenn erstmal alle Handelsrouten von dem Fisch leer gefressen sind und sich niemand mehr auf ein Schiff traut. Es wird keine Seeleute mehr geben und kein Sailorman’s Hole. Wir brauchen jemanden, der uns hilft. Allein schaffen wir das nicht.«
In diesem Punkt waren sie sich einig. Sie mussten zur Stadt segeln, um sich dort Verbündete zu suchen. Nur gemeinsam konnte es noch eine Zukunft geben.
 
Am Horizont tauchte langsam das Land auf und wurde mit jeder Seemeile größer. Die ersten Dächer der Stadt kamen in Sicht. Nun war es nicht mehr weit. Die Piratenseele fuhr am helllichten Tag in den Hafen und sorgte dieses Mal nicht für Angst und Schrecken. Das Gegenteil war der Fall. Jeder Passant, jeder Hafenarbeiter, ja selbst Frauen und Kinder mussten breit grinsen. Sie konnten sich ein Lachen kaum verkneifen. Die Misserfolgsserie der Piraten schien sich bereits bis hierher herumgesprochen haben.
Sie holten die Segel ein, legten an und machten das Schiff fest. Wortlos verließen sie die Piratenseele und suchten den Ort auf, an dem sie ein wenig Ruhe finden und ihre Sorgen vergessen wollten. Das Sailorman’s Hole sollte dafür der richtige Ort sein.
Deborah und Morgana betraten die Spelunke. Der Mann hinter der Theke sah und erkannte sie natürlich sofort.
»Was erblicken meine alten, tränenden Augen denn da in der Tür? Seid ihr es wirklich oder nur ein Trugbild? Mir ist zu Ohren gekommen, dass ein Fisch immer wieder Jagd auf euch gemacht, aber euer Schiff ständig verfehlt hat.«
»Halt die Klappe, Ben!« Morgana war nicht zu Scherzen aufgelegt.
»Jetzt regt euch nicht auf, Mädels. Die erste Runde geht auf mich.« Er warf einen Blick zum Eingang, schien etwas oder jemanden zu suchen. »Wo ist eure Tochter? Ich hatte gehofft, dass ihr sie mitbringt und ich meinen Vogel zurück bekomme.«
Deborah schüttelte den Kopf und goss das erste Bier ihre Kehle hinunter. Die Beiden haben etwas Wichtigeres zu erledigen. Sie holen einen Freund ab, den sie schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen haben, von dem sie nicht wissen, wie es ihm geht und ob er überhaupt noch am Leben ist.«
 
Enterhäkchen war auf dem Weg zum Arzt. Sie war sehr aufgeregt, denn in den letzten Wochen hatte sie nichts mehr von Paul, dem sie das Leben gerettet hatte, gehört. Auf der einen Seite freute sie sich, ihn endlich wiedersehen zu können, auf der anderen hatte sie Angst, dass er immer noch schwer krank oder sogar tot sein könnte.
Sie erreichte die kleine Klinik im Laufschritt innerhalb weniger Minuten und war dafür völlig außer Atem. Krächzer hatte sich kaum auf ihrer Schulter halten können. Da der Arzt gerade eine Operation durchführte, musste sie eine ganze Weile warten, bis er sie empfangen konnte.
»Ich bin gekommen, um Paul zu besuchen, den ich vor ein paar Wochen schwer krank hierher gebracht habe.
 
Der Arzt sah sich suchend um, überlegte eine Weile und zuckte schließlich mit den Schultern. »Das sagt mir jetzt gar nichts. Kannst du meinem Gedächtnis nicht irgendwie auf die Sprünge helfen?«
Enterhäkchen schlug wütend so fest mit der Faust auf den Tisch vor sich, dass Krächzer auf ihrer Schulter erschrak, und eine Runde durch den Raum flog, bis er wieder auf seinem Platz landete.
»Lügner!«, rief er laut. »Lügner!«
Der Arzt fuhr sich durch sein schütteres, graues Haar, wischte ein paar Zettel hin und her und nahm dann einen zur Hand.
»Oh ja. Paul. Jetzt, wo du ihn erwähnst, erinnere ich mich natürlich. Das ist doch der Junge mit dem schwer entzündeten Bein gewesen? Du musst verstehen, ich habe sehr viel zu tun. Ich kann mir nicht alle meine Patienten über Wochen im Kopf behalten.« Er lächelte gequält und wischte sich mit dem Ärmel ein paar Schweißtropfen von der Stirn.
»Paul. Hm. Ja. Ich habe ihn operiert und nach der Heilungsphase entlassen. Ich kann dir aber nicht sagen, wo er sich aktuell aufhält.«
»Er hat es also überlebt?« Freude mischte sich unter die Wut und war kurz davor, die Oberhand zu gewinnen.
»Das fällt eigentlich unter die ärztliche Schweigepflicht, aber ich sage mal so: als er meine kleine Klinik verlassen hat, war er sehr lebendig. Was danach geschehen ist, kann ich aber nicht sagen. Hör dich doch einfach in der Stadt um. Vielleicht hat ihn jemand gesehen und weiß, wo er sich aufhält.«
Und genau das hatte Enterhäkchen vor. Sie würde die ganze Stadt umkrempeln und nach Paul suchen. Zur Not würde sie an jedem Haus klopfen und nach ihm fragen, wenn es nötig sein sollte. Sie wollte ihn auf keinen Fall zurück lassen. Er gehörte, auch wenn sie ihn noch nicht so lange kannte, zu ihr und zur Piratenseele. Er war ein Teil der Mannschaft geworden.
 
Enterhäkchen hatte natürlich nicht lange gewartet. Sie war von ihrem Stuhl aufgesprungen und hatte die kleine Klinik sofort verlassen. In Windeseile war sie durch die Stadt gelaufen, dass Krächzer größte Mühe hatte, sich auf ihrer Schulter zu halten. Es wäre für ihn einfacher gewesen, hinter seiner Besitzerin her zu fliegen, aber dazu war er dann doch zu faul. Er hatte all die Jahre zuvor nur im Sailorman’s Hole gelebt, wo sich ihm nicht viele Gelegenheiten für Flüge angeboten hatten.
Gemeinsam suchten sie eine Straße nach der anderen ab, umrundeten jeden Marktplatz gleich mehrfach und nahmen sogar die kleinsten Gassen unter die Lupe. Von Paul gab es keine Spur. Ob er überhaupt noch in der Stadt war oder hatte er sie mittlerweile verlassen? Musste Enterhäkchen am Ende doch noch an allen Türen klopfen? Sie hoffte nicht. Doch das musste warten. Mittlerweile war sie erschöpft und brauchte sowohl etwas zu trinken als auch eine Pause. Sie kramte den Zettel hervor, den ihr ihre Mütter zugesteckt hatten Darauf hatten sie mit Mühe und Not ein paar Straßen der Stadt gekritzelt und eine Stelle mit einem Kreuz markiert, an der sie sich wieder treffen wollten.
Enterhäkchen musste grinsen. Piraten hatten schon immer Geschmack an von Hand gezeichneten Karten gehabt und markierten wichtige Punkte immer wieder einem dicken Kreuz. Hier war es nicht anders. Es gab nur ein Problem. Wie herum musste sie die Karte halten? Es gab kaum Anhaltspunkte. Und dann fiel ihr auf, dass das Kreuz gar nicht das Ziel, sondern eine Kirche markierte. Am Ziel hatten sie ein kleines Herz eingezeichnet.
»Ihr seid doch verrückt.« Enterhäkchen lachte und machte sich auf den Weg und war froh, schon bald ihre Mütter und den Rest der Mannschaft wieder zu sehen. Das war wenigstens ein Lichtblick an in diesem düsteren Tag.
Nach ein paar Kreuzungen stand sie vor dem Eingang einer Spelunke, der ihr bekannt vorkam.
»Wie? Was? Das kann doch nicht sein. Das ist doch gar nicht möglich.«
In großen Buchstaben stand dort Sailoman’s Hole. Das Gebäude sah genau so aus, wie das auf der Insel, die sie vor ein paar Wochen angesteuert und auf der sie Paul kennengelernt hatte. Gab es etwa noch mehr von diesen Läden?
Neugierig trat sie ein und musste sich erst an die Lichtverhältnisse gewöhnen. Es war sehr düster und kaum etwas zu erkennen. Doch dann war sie ein weiteres Mal überrascht. Hinter der Theke stand Ben, der Mann, dem sie ihren Papagei abgenommen hatte. Das konnte nun wirklich nicht sein.
»Schau mal einer an, wer da kommt.«, rief Ben ihr zu. »Bringst du mir am Ende doch noch meinen Papagei zurück?«
»Verlierer! Verlierer!«, rief Krächzer sofort und hielt sich noch etwas fester an der Schulter des Mädchens fest.
»Dann eben nicht. Dann komm halt rein und trink etwas mit uns.« Ben füllte ein großes Bierglas mit Fruchtsaft und stellte es vor einem freien Barhocker ab, neben dem Deborah und Morgana saßen.
»Ich verstehe das nicht.«, fragte Enterhäkchen, ohne ihre Mütter oder jemand anderen zu begrüßen. »Was macht er hier? Was macht das ganze Sailorman’s Hole hier? Ich dachte, es stünde woanders. Wie ist das möglich? Werde ich jetzt etwas verrückt?«
»Also, wenn du verrückt geworden bist, dann sind wir es schon lange.« Deborah dachte kurz nach und versuchte diese seltsame Sache in die richtigen Worte zu fassen. »Die Spelunke gibt es überall und nirgends. Egal, wo man hin kommt, Ben ist da und schenkt uns etwas zu trinken ein. Der Laden ist der selbe und der Barkeeper auch. Jeder Pirat weiß das, aber keiner weiß, warum das so ist. Wir haben es einfach akzeptiert und denken nicht weiter darüber nach. Ben ist immer wieder nach seinem Geheimnis gefragt worden, er hat es aber niemandem verraten. Er schweigt darüber wie ein Grab.«
»Wie ist die Suche nach deinem Freund verlaufen? Hast du ihn gefunden?«Deborah wechselte das Thema, denn es gab Wichtigeres zu besprechen. »Ist er noch nicht wieder fit genug, um zu uns zu stoßen?«
Enterhäkchen setzte sich, legte ihre Stirn auf die Theke und schüttelte langsam den Kopf, indem sie ihn hin und her drehte.
»Er hat die Praxis bereits geheilt verlassen, aber niemand weiß ob und wo er sich in der Stadt aufhält. Es ist, als wäre er vom Erdboden verschluckt worden. Ich hätte ihn niemals allein lassen dürfen. Dieser verdammte Arzt hat ihn nur gesund gemacht, sich aber nicht weiter um ihn gekümmert.«
»Dann ist es ja gut, dass mich deine Mütter auf dem Weg hierher gefunden haben.«
Enterhäkchen horchte auf. Diese unerwartete Stimme kannte sie nur zu gut. Sie hob den Kopf, drehte ihn zur Seite und erblickte Paul, der grinsend vor der Tür der Toilette stand. Enterhäkchen sprang vom Barhocker, lief ihm entgegen und fiel ihm um den Hals.
»Vorsicht, Vorsicht.«, warnte er sie mit einem Lachen. »Du wirfst mich noch um. Ich bin noch nicht so gut zu Fuß. Ich übe noch.« Er schob seine Freundin ein Stück von sich und klopfte gegen das Holzbein, das unter seinem Knie begann.
Enterhäkchen sah es und erschrak. Sie hob die Hand vor den Mund.
»Der Arzt hat mein echtes Bein nicht mehr retten können. Die Entzündung war zu weit fortgeschritten und hätte mich beinahe umgebracht. Zum Glück hat man mir diesen Ersatz geschnitzt. Damit habe ich jetzt wie du einen Spitznamen. Aus Hinkebein ist Paul Holzbein geworden. Den finde ich eigentlich gar nicht so verkehrt.«
Enterhäkchen schob die Unterlippe vor. »Ich habe keinen anderen Namen. Das habe ich dir schon erklärt.«
Sie setzten sich an einen Tisch und tauschten die neuesten Geschichten über die zurück liegenden Wochen aus. Sie staunten, sie lachten, sie verzweifelten gemeinsam.
»Ist das völlig irre, was euch auf dem Meer passiert ist. Aber dagegen muss man doch etwas unternehmen. Nehmt mich mit an Bord. Ich will dabei sein. Ich kann für euch bestimmt irgendwie nützlich sein, auch wenn ich noch keine Idee habe, was das sein könnte.« 
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