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德语故事:Die Blumenhüterkinder

时间:2009-11-06来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: 故事 德语 und der die sie in
Es war einmal ein kleines Volk. Man nannte es das Volk der Kleinen Leute.
Sie lebten überall in der ganzen Welt verstreut in kleinen Siedlungen.
Dieses Volk hatte eine ganz besondere Aufgabe: Zu Anbeginn der Zeit hatte ihm der Weltenschöpfer eine kostbare und empfindliche Blumenart in Obhut gegeben. Seither hüteten und pflegten die Kleinen Leute diese Blume überall in der ganzen Welt. Das war eine schwere, manchmal sogar gefährliche Arbeit.
Es gab nämlich Orte, wo die Menschen diese Blume als Unkraut ansahen und sie mit allen Mitteln auszurotten versuchten.
Sie wussten nicht, dass das Leben aller Pflanzen von dieser Blume abhing.
So konnte es geschehen, dass Bäume und Sträucher, ja sogar das Gras auf der Wiese und das Gemüse im Garten plötzlich schwach und krank wurden, und niemand wusste, warum.
Diese Zeichen geschahen immer dann, wenn die letzte der BLUMEN in dieser Gegend verschwunden war.
Dann versammelten sich die Blumenhüter an einem geheimen Ort und berieten, was zu tun war. Bei Nacht und Nebel trugen sie neue Sämlinge hinaus an geschützte Stellen, wo sie über ihr Wachsen und Gedeihen wachten, bis die ersten BLUMEN verblüht waren und der Wind ihre Samen fortgetragen hatte.
So wichtig war die Aufgabe der Blumenhüter. Sie lernten früh klug und mutig zu sein und taten ihre Arbeit unerkannt und in aller Stille.
Die Kleinen Leute waren gut gerüstet für ihre Arbeit. Schon bei ihrer Geburt bekamen sie einen wunderbaren Schutz, der sie beinahe unverwundbar machte.
 
In jeder Siedlung lebte ein Mann, den sie den Schmied nannten.
Dieser Mann schmiedete jedoch weder Waffen noch Werkzeuge.
Immer, wenn ein Kind der Blumenhüter im Leib seiner Mutter zu wachsen begann, ging er mit schweren Schritten hinunter in seine Werkstatt, die tief unter der Erde verborgen lag. Dort begann er eine winzige Rüstung zu schmieden.
Es war kein gewöhnliches Metall, das er dazu verwendete. Schimmernd und biegsam war es. Fast durchsichtig und dabei so widerstandsfähig und zäh, dass es den kleinen Körper vor fast allen Gefahren zu schützen vermochte.
Woraus dieser wundersame Stoff bestand und woher er stammte, war ein Geheimnis, das nur der Schmied kannte.
 
Wenn das Kind geboren war, hatte auch der Schmied seine Arbeit vollendet. Er hüllte sich in seinen Zaubermantel, der ihn unsichtbar machte und besuchte noch in der ersten Nacht das Neugeborene, das neben seiner Mutter schlief.
Behutsam, ohne dass Mutter oder Kind erwachten, legte er dem kleinen Blumenhüter die geheimnisvolle, silbern schimmernde Rüstung an, die von nun an seinen Körper und auch seine Seele vor allen Gefahren schützen sollte.
Mit dem Kind wuchs auch die Rüstung. War sie zuerst wie eine zweite Haut, wurde sie mit den Jahren zu einem Teil der Haut.
So konnten die erwachsenen Blumenhüter tapfer, treu und mutig ihre Aufgabe erfüllen.
So war es in den allermeisten Fällen.
Manchmal aber war es anders.
Es gab Zeiten, da wurden bei den Blumenhütern viele, sehr viele Kinder geboren. Der Schmied hatte dann Tag und Nacht zu tun. Nicht dass ihm das etwas ausgemacht hätte. Er sparte seine Müdigkeit in einer goldenen Büchse auf, bis er wieder genug Zeit zum Schlafen hatte.
Doch in diesen Zeiten wurde der kostbare Stoff, den er für seine Arbeit brauchte, knapp. Dann waren die letzten der Rüstungen nicht mehr so vollkommen, wie sie hätten sein sollen. Es gab dünne, brüchige Stellen, wo der Schmied versucht hatte, das geheimnisvolle Material zu dehnen, damit es doch noch ausreichte.
Wenn ein Kind eine solch unvollkommene Rüstung erhielt, bemerkte das zunächst niemand. Erst später, wenn das Kind wuchs und mit ihm die Rüstung, gab es da und dort ganz feine Risse und Löcher. Und noch später, wenn das Kind sein Heim verliess, um draussen zu spielen oder in die Schule zu gehen, konnte es geschehen, dass es durch die vielen Gefahren, die draussen überall lauerten, verletzt wurde.
 
Ein solches Kind war auch Torian.
Torian wohnte im einem kleinen Land, das hiess Peona und lag mitten im Herzen der Welt. Er war ein lieber Bub mit einem guten und reinen Herzen und vielen schönen Eigenschaften. Doch je grösser er wurde, umso häufiger war er unzufrieden, traurig, oder einfach schlecht gelaunt - und er wusste nicht warum.
Es waren die Verletzungen, vor denen ihn seine Rüstung nicht immer bewahren konnte, die ihn plagten und quälten. Sie motteten in seinem kleinen Körper und in seinem Herzen und brachten ihn so durcheinander, dass er manchmal ganz verzweifelt war.
Seine Eltern und auch seine Lehrer wurden immer ratloser.
Oft sah es aus, als könnten die Verletzungen wieder heilen.
Doch nach ein paar Wochen fing alles wieder von vorne an. Wieder gab es ein Loch in der Rüstung, und wieder wurde Torian verletzt.
In seiner Not verletzte er oft andere Kinder oder Erwachsene - manchmal sogar Tiere. Darüber war er nachher so traurig, dass er sich tagelang in sein Zimmer verkroch.
Er mochte kaum noch essen. Er schlief immer weniger, oder er wurde im Schlaf von schrecklichen Träumen geplagt. In der Schule konnte er nicht mehr richtig lernen.
So wurde Torian von Tag zu Tag unglücklicher. Schliesslich fürchteten seine Eltern, er könnte in der nächsten Zeit sogar ernstlich krank werden und suchten Rat beim Schmied.
Der Schmied schaute sie lange an und wiegte seinen grossen, grauen Kopf.
"Ja, ich weiss, was eurem Sohn fehlt", sagte er nach einer Weile, "aber ich kann euch nicht helfen. Als Torian seine Rüstung bekommen sollte, habe ich meine Aufgabe erfüllt, so gut ich es vermochte. Mehr steht nicht in meiner Macht." Torians Eltern waren verzweifelt. "Gibt es denn gar keine Hilfe für unser armes Kind? Wie kann es je ein Blumenhüter werden, wenn es immer schwächer wird? Seine Seele geht zugrunde ! " Der Schmied schaute sie lange nachdenklich an.
"Nun gut", sagte er schliesslich, "ich sehe, wie gross eure Not ist - es gibt jemanden, der euch vielleicht raten kann. Wir Schmiede dürfen zwar nicht von ihr sprechen. Ich denke aber, sie es wird mir verzeihen, wenn sie erfährt, dass die Seele eines Blumenhüters auf dem Spiel steht. Geht zur Meisterin der Schmiede. Sie ist die höchste der weisen Frauen, und sie wohnt auf dem blauen Berg in der gläsernen Burg. Sie wird euch nicht abweisen." Voll neuer Hoffnung machten sich Torians Eltern auf den Weg zur Meisterin der Schmiede.
 
Es war eine lange und mühselige Reise.
Oft glaubten sie, den blauen Berg ganz nah zu sehen, da war er im nächsten Augenblick schon wieder in beinahe unerreichbare Ferne gerückt.
Aber sie liessen sich nicht entmutigen und erreichten schliesslich ihr Ziel.
Sie hatten erwartet, am Ende ihrer Reise eine alte Frau mit weissen Haaren und runzligem Gesicht zu finden, denn der Schmied selbst war ja auch schon sehr alt.
Doch die Frau, die sie empfing, hatte ein glattes, sanftes Gesicht, lange schwarze Haare und wunderschöne Hände. Ihr Kleid schien aus einem Stück des nachtblauen Sternenhimmels gefertigt, und von ihren Schultern wehte ein Mantel, der war leicht und fein, wie der Nebel, der nachts aus den Wiesen steigt.
Ihre dunklen Augen blickten voll Teilnahme, als die beiden Besucher ihr voll Kummer und Sorge erzählten, weshalb sie zu ihr gekommen waren.
Als Torians Eltern schliesslich verstummten, schwieg auch die weise Frau lange. Nachdenklich wanderte ihr Blick von einem zum andern. Dann wandte sie sich ab und ging zum Fenster.
"Es gibt eine Möglichkeit, eurem Sohn zu helfen", sagte sie leise, "es ist aber eine schwere Prüfung damit verbunden. Es wird sehr weh tun - es kostet euch ein Stück eures Herzens!" Ein Stück des eigenen Herzens ? Wie meinte sie das ? Ach, wurde denn nicht schon jetzt ihr Herz durch das Elend ihres Kindes in Stücke gerissen ?
Konnte Torians Rettung denn noch schmerzvoller sein, als ihre bisherige Ohnmacht gegenüber seiner Not ?
Die weise Frau winkte sie ans Fenster.
"Seht ihr diese Berge dort? Sie sind weit weg von hier. Mitten in diesen Bergen gibt es einen Ort, der ist wie eine Insel. Es gibt dort keine Gefahren. Es ist ein stiller, heiliger Ort, wo kranke Seelen wieder gesund werden können. Dorthin könnt ihr euer Kind bringen. Wenn ihr den Menschen, die dort leben, das Stück eures Herzens gebt, machen sie daraus eine Medizin. Mit dieser Medizin werden sie Torians Verletzungen heilen können - und mehr als das - es ist soviel Kraft und Liebe an jenem Ort, dass dort nicht nur Torians Wunden heilen. Auch seine Rüstung wird für immer ganz werden. Und nach der geforderten Zeit kann euer Sohn gesund und stark zu euch zurück kehren."
 
Das war der Rat, den die weise Frau Torians Eltern gab.
So traten Torians Eltern mit neuer Hoffnung den Heimweg an.
Und so ging Torian in jenen stillen, heiligen Ort.
Mit jedem Tag ging es ihm ein winziges Stückchen besser.
Tapfer und geduldig ertrug er auch sein Heimweh. Denn er hatte nur einen einzigen grossen Wunsch: er wollte ein guter Blumenhüter werden.
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