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德语故事:Wie die Hunde das Bellen lernten

时间:2009-09-20来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
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Vor Zeiten, bald nachdem die Kontinente Hochzeit gefeiert hatten und ihre lange Reise über den Globus beendeten, wählten die Tiere der Luft, zu Wasser und auf dem Land ihre Fürsten. Ein jeder herrschte von nun an über sein Reich und sorgte dafür, dass keiner gegen das Gesetz der Natur verstieß, welches da lautete: "Nimm nur so viel von den Gaben des Allerhöchsten, wie du zum Leben brauchst." Und damit es auch für alle reicht, erklärten einige Tiere freiwillig, auf den Verzehr von Fleisch zu verzichten, andere wieder, sich nur von dem zu ernähren, was selbst keine Nahrung mehr benötigt. Die Fürsten achteten darauf, dass jeder die neuen Regeln einhielt. Kondore, Adler und Geier beherrschten die Weiten des Himmels bei Tage, der Uhu wachte zur Nacht. In Indien kündete der Elefant sein Kommen mit Trompetenstößen an, die jedem Tier durch Mark und Bein fuhren. Keiner wagte es, ihm zu widersprechen. Im Dickicht der Taiga bestimmte der Tiger - lautlos und wachsam. Herren der Wälder waren die Bären und Gorillas. Wale und Haie sorgten sich um die Eintracht der Meeresbewohner, und die Krokodile bewachten die Flüsse. Zu ihrem König aber wählten sie den Löwen, den Herrscher über Savannen und Wüsten, denn ihn hielten die meisten Tiere für den mächtigsten und würdevollsten. Kein Wunder, schließlich war er der einzige, der allein über einen ganzen Kontinent herrschte. Das mussten auch die Geier zugeben.
Viele Jahre lebten die Tiere so in ihrer selbstgewählten Ordnung und richteten sich je nach Verdienst und Möglichkeit auf der fruchtbaren jungen Erde ein, um ein Leben voller Glück und Abenteuer zu führen. Jedes Wesen entdeckte die Welt auf seine Weise und erfreute sich an ihr, solange es konnte. Dabei lernten sie, dass Fehler sofort bestraft werden und sogar ihr Lebensende bedeuten können. Also hörten sie auf den Rat der Alten, lernten fleißig von ihnen und achteten alle Gesetze, welche jene geschaffen hatten. Und weil es allen dabei gut ging, blieb es auch so...
So lange, bis sich ein neues Wesen auf der Erde einmischte. Es war ein seltsames Geschöpf, trug weder Fell noch Schuppen, hatte weder Hufe noch Tatzen, tappte auf zwei Beinen langsam durch die Gegend und wusste alles besser. Dabei fiel es ganz aus der Art, hockte oft lange auf der Erde und fummelte mit seinen Vordertatzen herum, schrie dann vor Vergnügen, wenn es ein Rätsel gelöst hatte.
Lange Zeit beobachteten die Tiere jenes Wesen aus der Ferne. Sie lernten nach und nach, sich diesen Erdebewohner vom Leibe zu halten. Er war unberechenbar und hielt sich an keine Regeln. Er fraß alles durcheinander: Pflanzen, Fische, Vögel und rohes Fleisch von dummen Tieren, die in seine Fallen liefen. Diese baute der Wau, wie ihn die Tiere unter sich nannten, freilich mit großem Geschick. Davon berichteten die Pferde und Wölfe ihren Herrschern. Sie waren die Boten der Fürsten, weil sie mit der größten Ausdauer bei Wind und Wetter schnell durch die Landschaft jagen konnten. Ein Vorteil, dessen sich ihre Gebieter nun bedienen wollten, um mehr von diesen Waus zu erfahren. Ihnen schwante nichts Gutes von diesen neuen Wesen. Deshalb berieten sie, wie sie sich ihrer entledigen können.
Als erste meldeten ihnen die Herolde, dass die Waus schwache Mägen haben. Also sann man darauf, wie man sie wohl vergiften könne. Da sie sehr gefräßig waren, schien dies ein leichtes Spiel. Es gab genug Pflanzen und Tiere, die ihnen mit ihrem Gift zusetzen konnten. Aber die Waus entdeckten immer ein Gegengift zu den Übeln in der Natur und fanden eines Tages heraus, dass es besser ist, das Fleisch und die Pflanzen zu erhitzen, die sie täglich verzehren. Sie hatten schnell herausbekommen, was ihnen gut tut und was ihnen Schaden zufügt.
Die Fürsten des Tierreichs waren erbost, als sie vernahmen, dass die Waus immer schlauer wurden, je raffinierter man es anstellte, sie aus dem Garten der Natur zu vertreiben. Und als die Wölfe berichteten, dass den Waus plötzlich lange Zähne gewachsen sind, mit denen sie jedes Tier erlegen können, Zähne, die sie durch die Luft in den Leib eines Hirsches schlagen, bevor dieser überhaupt merkt, dass die Waus in seiner Näher sind, konnte sich der Bär nicht mehr beherrschen und schrie erbost:
"Was sagt ihr da? So etwas kann es nicht geben! Schert euch fort, ihr verlogenen Hunde! Wagt es euch nicht, mir noch einmal vor die Augen zu treten - es sei denn, ihr wollt euer Leben verlieren. Also fort - bevor ich meine Beherrschung verliere!"
Das ließen sich die Wölfe nicht zweimal sagen. Sie wussten, mit dem Bären ist nicht zu spaßen, und er würde sein Wort auch nie zurücknehmen. Dazu war er viel zu sehr von sich überzeugt. Sie verkrochen sich also in die Wälder und machten von nun an einen großen Bogen um Meister Petz. Die anderen Tiere schienen sie von diesem Tage an ebenfalls zu meiden; die Wölfe akzeptierten auch das und lebten fortan nach eigenen, nach Wolfsgesetzen.
Sie waren in ihrer Situation freilich nicht zu beneiden: weil sie nirgends vor Nachstellungen und böser Nachrede sicher waren. Wie konnten sie sich dagegen wehren? Lange grübelten sie - und eines Tages verkündete der Leitwolf:
"Die Waus haben uns großen Schaden zugefügt. Sie sind schuld daran, dass wir aus dem Kreis der Tiergemeinschaft ausgestoßen wurden. Also werden wir uns an den Waus jetzt schadlos halten. Ich erkläre deshalb ihr Jagdrevier von nun an zu dem unseren! Doch achtet darauf, dass ihr nicht in den Bereich ihrer langen Zähne kommt. Nehmt euch nur das, was sie als Hausvieh bezeichnen. Die Regeln unserer früheren Fürsten gelten für uns nicht mehr. Wir brauchen also niemanden zu schonen: weder Schweine, noch Ziegen oder Gänse. Aber seid wachsam! Die Waus haben freilich ein schwach entwickeltes Geruchsorgan, doch reichen ihre Lauscher aus, um uns mit ihren halbblinden Augen zu entdecken, wenn wir unvorsichtig sind. Auf denn, nehmt euch von denen, die unsere Ehre genommen haben, denn alles, was wir bisher taten und sagten, war gerecht und richtig!"
Von diesem Tage an waren die Wölfe die erbittertsten Feinde der Waus. Sie vermehrten sich schnell und fraßen alles, was ihnen in die Quere kam. Schon bald mussten die Waus Hunger leiden. Doch wie schon gesagt: die Waus waren sehr erfindungsreich und ahnten wohl, dass sie den Wölfen unterliegen, gar sterben müssen, wenn ihnen nicht schnell etwas einfällt. Da sie schlecht sahen und keine Witterung hatten, ersannen sie eine List. Sie wollten sich einige junge Wölfe fangen und diese dann so erziehen, dass sie ihnen im Kampf gegen deren Artgenossen beistehen. Die jungen Wölfe würden ihnen zeigen, wie sich die alten Wölfe verhalten, sie würden ihnen melden, wenn sich Wölfe nähern. Und wenn man weiß, wo der Feind ist, dann kann man sich auch gegen ihn zur Wehr setzen.
Gesagt - getan. Die Waus setzten eines Tages zwei Dutzend alter Ziegen auf einem Waldstück aus, wo sie sich zuvor ein Versteck in den Bäumen gebaut hatten. Als die Wölfe eine leichte Beute witterten, schickten sie ihre Jungwölfe mit einem Rudelführer dorthin, damit er jenen die Kunst des Beutemachens lehrt. Von den Waus nahmen sie keine Witterung auf, weil die sich mit einem Harz beschmiert hatten, das den Geruch ihres Fleisches erstickte. Kaum erschien der Rudelführer mit den Jungwölfen an der Stelle, wo die angepflockten Ziegen grasten, kaum hatte man sich über die entsetzten Tiere hergemacht, da fielen auch schon schwere Netze auf sie nieder. Anschließend prasselten die Waus wie Kastanien aus den Bäumen und warfen sich über die Tiere. Jeweils sechs Waus griffen sich einen Wolf, banden und schleppten ihn zu ihren Behausungen. Dort sperrten sie alle in enge, dunkle Verschläge und ließen sie viele Tage hungern. Man versprach ihnen, sie erst dann zu füttern, wenn sie ihnen etwas verraten und einwilligen, den Waus fortan zu helfen.
Anfangs weigerten sich die Wölfe. Doch als sie sahen, dass einige von ihnen wirklich Hungers starben, gaben viele den Widerstand auf. Man hatte ihnen gesagt, dass sie nur nach den Waus rufen müssen, wenn sie es sich überlegt haben und tun wollen, wozu man sie auffordert. Also nahmen sie ihre letzten Kräfte zusammen und riefen:
"Wau - Wau -Wau!!!"
Als dies die Wölfe in den Wäldern hörten, überkam sie eine große Trauer. Sie wussten, dass dies das Ende ihrer glücklichen Tage bedeutet. Die Trauer war so groß, dass es ihnen die Sprache verschlug. Und gedenken sie dieses Tages, bleiben sie stehen und heulen ...
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